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Augsburg: Prüfung im Zelt und mit FFP2-Maske: Das sagen die Studenten dazu

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Prüfung im Zelt und mit FFP2-Maske: Das sagen die Studenten dazu

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    Trotz Corona-Kontaktbeschränkungen laufen an der Hochschule Augsburg jetzt Prüfungen auf dem Campus.
    Trotz Corona-Kontaktbeschränkungen laufen an der Hochschule Augsburg jetzt Prüfungen auf dem Campus. Foto: Silvio Wyszengrad

    Trotz des Corona-Lockdowns schreiben Studenten der Hochschule Augsburg gerade ihre Prüfungen auf dem Campus. Zwei große Messezelte sollen den nötigen Abstand sicherstellen. Vor den Präsenzprüfungen hatte die Empörung bei Studierenden hohe Wellen geschlagen, weil viele das Infektionsrisiko fürchten. Aktuell gebe es aber keine negativen Rückmeldungen beim Aufsichtspersonal, teilte Hochschul-Sprecher Tobias Kolb am Donnerstag mit. Wir haben uns umgehört, was Studierende sagen.

    In den Prüfungszelten der Hochschule Augsburg soll wegen der Pandemie der nötige Abstand gewahrt bleiben.
    In den Prüfungszelten der Hochschule Augsburg soll wegen der Pandemie der nötige Abstand gewahrt bleiben. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Prüfungen laufen zwischen 18. Januar bis 5. Februar. "Viele von uns waren vorher sehr beunruhigt", erzählt ein Betroffener. Im Vorfeld hatte sich spontan die "Augsburger Studentenbewegung 2021" an der Hochschule gegründet, die öffentlich Kritik übte. Hört man sich jetzt bei Prüfungsteilnehmern um, sind die Meinungen immer noch geteilt. Viele sagen aber, insgesamt seien die Bedingungen nun den Umständen entsprechend zumindest "okay".

    Die Temperatur in den Zelten sei in Ordnung, wenn man sich warm anziehe. Die Belüftung sei dort auch angenehmer, als es in Vorlesungsräumen bei offenem Fenster der Fall wäre. Ein Teil der Studierenden sagt, es sei unangenehm, dass während der Prüfungen eine FFP2-Maske getragen werden soll. "Wenn man sie länger trägt, wird sie feucht und man kann sich schlechter konzentrieren." Einige machen sich nach wie vor Sorgen wegen der Ansteckungsrisiken. "Auch wenn die vorgeschriebenen Abstände eingehalten werden, sind es doch immer noch viele Leute auf einmal und an den Ein- und Ausgängen wird es manchmal eng", meint einer.

    Teilnahme an Hochschul-Prüfungen ist wegen Corona freiwillig

    Die Hochschulleitung verweist darauf, dass Präsenzprüfungen auch jetzt noch unter strengen Auflagen durch das Wissenschaftsministerium erlaubt seien. In Augsburg tue sogar man mehr, als nur die Vorschriften zu erfüllen. In den beiden Zelten auf dem Campus am Roten Tor können danach mehr als die üblichen eineinhalb Meter Abstand zwischen den Personen eingehalten werden. Je nach Zelt sollen es maximal 80 bis 90 Prüflinge gleichzeitig sein. Die Zelte werden auf Zimmertemperatur beheizt. Nach der Prüfung werden die Arbeitsflächen desinfiziert und die Zelte gelüftet. Zusätzlich sollen die Studierenden während der Klausur eine FFP2-Maske tragen. Um die Teilnehmerzahl bei den Prüfungen zusätzlich zu entzerren, hat die Hochschule kurzfristig im Glaspalast eine weitere große Fläche angemietet.

    Wegen Corona ist die Teilnahme an den Prüfungen freiwillig. Studierende können sie nach Angaben der Hochschule auch auf ein späteres Semester verlegen. Sie haben dann aber im kommenden Semester einen Mehraufwand für die Klausuren. Diesen Stress wollen sich viele offenbar nicht antun - und schreiben trotz Corona mit. Bislang sei die Teilnahme an den Präsenzprüfungen sehr hoch, teilte die Pressestelle am Donnerstag mit. "Unsere Fakultät für Maschinenbau hat in den vergangenen Tagen mehrere Prüfungen in Präsenz geschrieben, die Anwesenheitsquote liegt zwischen 75 bis 84 Prozent", sagt Tobias Kolb. Das entspreche in etwa der Anwesenheit in den Vorjahren.

    Immer mehr Studenten an der Uni Augsburg protestieren

    An der Universität Augsburg mit knapp 20.000 Studierenden startet die heiße Prüfungsphase erst später. Der Hauptzeitraum für die Klausuren beginnt Mitte Februar. Unter den Uni-Studenten gibt es inzwischen zunehmend Kritik wegen der geplanten Präsenzprüfungen. Studierende schreiben unserer Redaktion, dass sie sich große Sorgen machen. Bereits bei den Klausuren unter Corona-Bedingungen im vergangenen Sommersemester sei es im August in den Messehallen sehr kalt gewesen. "Wie soll es denn nur jetzt werden, muss man als Student schlichtweg damit rechnen, nach den Klausuren krank zu sein?", fragt sich eine Betroffene. Es gebe auch Kommilitonen, die mit Personen aus den Risikogruppen zusammenwohnen und die wegen jeder einzelnen Klausur nun große Befürchtungen hätten. Augsburger Lehramtsstudenten fordern in einer Petition, das Staatsexamen wegen der Corona-Pandemie um mindestens vier Wochen zu verschieben, um faire Prüfungsbedingungen zu haben.

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