Es war eine Zeit, in der die Frauen auf dem Straßenstrich in Augsburg sich noch Babsi, Tina, Steffi nannten – oder eben „Anschi“. So wie die Prostituierte Angelika Baron, 36, die im September 1993 ermordet worden ist. Die Zuhälter, die kräftig mitkassierten, hießen damals noch Gerhard oder Horst. Das Rotlichtmilieu war, so kann man es sagen, noch in Augsburger Hand. Heute, 25 Jahre später, ist das ganz anders. Nach Angaben der Kripo kommen inzwischen mehr als 90 Prozent der Prostituierten aus dem Ausland. Viele sprechen nur schlecht Deutsch. Von der Stadt, in der sie arbeiten, sehen sie nicht viel mehr als das Bordell.
Augsburg