Er war 20 und froh, einen Job zu haben. Eine Leiharbeitsfirma hatte ihn eingestellt. Für seinen ersten Arbeitstag schickte sie ihn von Augsburg aus zu einer Firma nach Mittelfranken. Nachtschicht. Im Dunkeln spuckte ein Bus 30 weitere Leiharbeiter aus, insgesamt waren sie 40 in dieser Nacht. „Für den Vorarbeiter waren wir eine anonyme Masse. In knappem Befehlston verteilte er uns auf die Maschinen“, erzählt Steffen Pampollas. Das war Montagnacht. Fünf Tage später waren von diesem Trupp nur noch er und ein Kollege übrig. „Leiharbeit“, so beschreibt der heute 34-Jährige die Folgen solcher Arbeitsverhältnisse, „demütigt und zermürbt die Menschen.“ Um diese Mühle strukturell zu verändern, engagierte er sich politisch, wurde Betriebsrat und ist heute Gewerkschaftssekretär der IG Metall Augsburg.
Augsburg