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Augsburg: Pokémon erobert auch Augsburg

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Pokémon erobert auch Augsburg

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    In den Pfützen am Moritzplatz liegt ein Karpador.
    In den Pfützen am Moritzplatz liegt ein Karpador. Foto: Marcus Bürzle

    In Augsburg ist das Jagdfieber ausgebrochen. Die Jäger sind zumeist jung, ihre Waffen Smartphones. Eine von ihnen ist die 22-jährige Sarah aus Bobingen, am Dom auf der Pirsch. Mit ihrem Smartphone hält sie Ausschau. „Irgendwo hier sollen Pikachus sein“, sagt sie entschieden, so als müsse auch dem Letzten klar sein, was das bedeutet.

    Für diejenigen, die das nicht wissen: Ein Pikachu ist ein „Pokémon“, eine Figur aus der gleichnamigen Computerspielreihe der Firma Nintendo. Neben zahlreichen Editionen gab es unter anderem eine Zeichentrickserie, mehrere Filme und Sammelalben. Dabei fangen „

    Extra früher in die Stadt, um nach Pokémon zu jagen

    Sarah ist extra einige Stunden vorher zur Arbeit aufgebrochen, um nach Pokémon zu jagen. „Ich bin kein extremer Fan, aber ich bin damit aufgewachsen“, erklärt sie. Level 11, schon zwei Arenen in Augsburg gewonnen – Orte, an denen sich die Augsburger Pokémontrainer messen –, das ist ihre Ausbeute. Dabei ist die deutsche Version der App erst am Mittwoch erschienen – die US-Version konnte man allerdings schon eine knappe Woche früher installieren.

    Genau das haben Berufsoberschüler Franco Tesoro (22) sowie seine Klassenkameraden Thomas Baumann (24) und Michael Göbel (22) getan. Am Moritzplatz stehen die drei, Franco Tesoro jagt ein Flegmon, das auf dem Bordstein auftaucht – zumindest, wenn man durch das Handy schaut. „Es ist lustig, dass man so viele andere Spieler hier sieht“, sagt er. „Das sind bestimmt zehn Leute hier, die alle Pokémon Go spielen“, sagt Thomas Baumann. Michael Göbel widerspricht: „Eher 20 oder 30. Und hinten am Rathausplatz sind es noch einmal genau so viele.“

    Warum sich die Spieler alle an diesen Plätzen tummeln? Michael Göbel erklärt: „Hier sind drei gute Plätze, die immer wieder Pokémon anziehen.“ Und die Spieler. An anderen Orten der Stadt, etwa an Kulturdenkmälern, können sie in virtuellen „Pokéstores“ ihre Ressourcen wie Fangbälle aufladen – und nehmen nebenbei etwas Skurrile Beispiele von Pokémon).

    „Auf jeden Fall“, sagt Michael Göbel. „Ich kannte zum Beispiel das Gebäude der Regierung von Schwaben überhaupt nicht“, sagt er. Thomas Baumann war „überrascht von einer schönen Wandmalerei“. Und ergänzt: „Normalerweise säße ich jetzt am Computer.“ Franco Tesoro schließlich fasst zusammen: „Ich bin bestimmt schon 30 Kilometer für Pokémon Go gelaufen.“

    Wen man auch fragt, woher dieser Hype stammt, häufig hört man eine Antwort: „Weil ich’s in der Kindheit gespielt habe.“ Das sagt Sarah am Augsburger Dom, das sagt Franco am Moritzplatz. Das sagt auch Paul Stoll (18), der noch schnell ein Rattfratz fängt, bevor er in den Bus am Moritzplatz steigt. Vor vier Tagen hat er angefangen – natürlich auch mit der US-Version. Und schon jetzt hat er 200 virtuelle Monster gefangen. Allerdings hat er auch Kritik am Spiel: Für ihn gibt es zu wenig Action, zu wenig Möglichkeiten, gegen andere Spieler anzutreten, Pokémon zu tauschen. „Ich spiele so lange, bis es langweilig wird“, sagt er.

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