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Augsburg: Platz für Radfahrer: In der Neuburger Straße fallen Autospuren weg

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Platz für Radfahrer: In der Neuburger Straße fallen Autospuren weg

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    In der Neuburger Straße (hier der Blick vom Schlössle in Richtung Klausstraße) wird je Richtung eine Autospur wegfallen. Kommendes Frühjahr soll versuchsweise ein Radweg abmarkiert werden.
    In der Neuburger Straße (hier der Blick vom Schlössle in Richtung Klausstraße) wird je Richtung eine Autospur wegfallen. Kommendes Frühjahr soll versuchsweise ein Radweg abmarkiert werden. Foto: Silvio Wyszengrad

    Ab kommendem Frühjahr will die Stadt auf der Neuburger Straße in Lechhausen zwischen Schlössle und der Kreuzung Linke/Rechte Brandstraße je Richtung eine Fahrspur für Autos streichen und dort einen Radweg auf der Fahrbahn markieren. Die Regelung auf der Hauptverkehrsstraße soll im kommenden Jahr versuchsweise gelten, im Jahr 2022 ist eine dauerhafte Lösung geplant, wenn es beim Versuch zu keinen größeren Problemen kommt. Was bedeutet das für den Verkehr vor Ort? Hier ein Blick auf die Lage.

    Ein Verkehrschaos erwartet die Stadt auf der Straße, die täglich von 18.000 bis 19.000 Autos befahren wird, nicht. Dies sei schon vor einigen Jahren, als der stärker befahrene Abschnitt zwischen Lechhauser Lechbrücke und Schlössle mit Radwegen zulasten einer Autospur ausgestattet wurde, ausgeblieben. Mit dem Abschnitt, der kommendes Jahr umgesetzt werden soll, würde eine Lücke im Radwegenetz im Augsburger Osten geschlossen. Nördlich der Linken/Rechten Brandstraße gibt es bereits heute einen von der Fahrbahn abgesetzten Radweg.

    Neuburger Straße: 500 Meter lange Strecke ist bisher Radweglücke

    Doch auf der etwa 500 Meter langen Strecke, die kommendes Jahr in Angriff genommen werden soll, gibt es keine eigene Fahrmöglichkeit für Radler. Diese nutzen dort aktuell die parallel zur Neuburger Straße laufenden Brunnen- und Widderstraße. Aus Sicht der Stadt sind diese Straßen in ihrem jetzigen Zustand aber nur mäßig geeignet. Der Fahrbahnzustand in der Widderstraße sei für Radler kaum passabel, so das Tiefbauamt. Insgesamt werden durch die Neuregelung vier Parkplätze für Autos wegfallen. Der Taxistand nahe der Einmündung Widderstraße muss verlegt werden.

    Was passiert, wenn die Linie 1 verlängert wird?

    Die Stadt denkt mittel- bis langfristig darüber nach, die Straßenbahnlinie 1 am Schlössle zu teilen. Ein Ast würde wie bisher zum Ostfriedhof führen, der andere durch die Neuburger Straße in die Hammerschmiede trassiert werden. In diesem Fall, so Tiefbauamtsleiter Gunther Höhnberg auf Nachfrage von FDP-Stadtrat Lars Volmar, werde der vorhandene Platz neu aufgeteilt werden müssen. Ob und wie bei einer separaten Tramtrasse in der Fahrbahn noch Platz für Radler sei, könne man jetzt noch nicht sagen.

    AfD im Augsburger Stadtrat stimmt gegen die Pläne

    Im Bauausschuss des Stadtrats wurde die Planung gegen die Stimme von AfD-Stadtrat Markus Striedl angenommen. Den Sommer über hatten mehrere Fraktionen von der Stadt verlangt, sich Gedanken über so genannte "Pop-Up-Radwege" zu machen. Einige Städte hatten den Verkehrsrückgang in der Corona-Pandemie dazu genutzt, versuchsweise Radwege auf infrage kommenden Straßen anzulegen. Neben der Neuburger Straße und der Hermanstraße, wo ebenfalls kommendes Jahr ein Verkehrsversuch stattfinden soll, wird ein solcher Schritt laut Grünen auch für die Frölich- und mit Einschränkungen für die Volkhartstraße ins Auge gefasst. Einen Beschlussvorschlag für den Stadtrat gibt es dazu aber noch nicht.

    Augsburg will mehr für Radfahrer tun: In der Neuburger Straße entsteht ein Fahrradweg.
    Augsburg will mehr für Radfahrer tun: In der Neuburger Straße entsteht ein Fahrradweg. Foto: Klaus Reiner Krieger (Symbolfoto)

    "In vielen Straßen, die in der Diskussion sind, geht so etwas auch überhaupt nicht", sagt Baureferent Gerd Merkle (CSU). Zum Teil, so Grünen-Stadtrat Deniz Anan, sei in der Vergangenheit auch schon einiges passiert, etwa in der Langenmantelstraße. Das Vorgehen der Stadt sei zu begrüßen, so Anan. "Wir haben jetzt die Aussicht auf dauerhafte Radwege, statt nur eine temporäre Widmung wie bei einem ,Pop-up-Weg'", so Anan.

    Die Stadträte gaben der Stadt außerdem die Erlaubnis, Fahrradständer künftig zügig aufzustellen, wenn es Bedarf gibt. Die Stadt darf sich dafür einen kleinen Vorrat an Ständern anschaffen. Indem sie auf zeitraubende Antragsstellung verzichtet, entgeht ihr zwar staatliche Förderung, allerdings sei die Beantragung teils so aufwendig, dass man unterm Strich ohne Zuschüsse günstiger wegkomme, so Merkle. Teils sollen für Radständer Parkplätze wegfallen, so die städtischen Planungen, wobei es nur um ausgewählte Örtlichkeiten geht. Dies komme speziell in Innenstadtstraßen infrage, wo geparkte Autos an den Straßenrändern für Unübersichtlichkeit sorgen, so Merkle. Hier an der einen oder anderen Stelle zwei Kurzzeitplätze zu streichen, mache den Verkehr sicherer und bringe mehr Radabstellmöglichkeiten, die in der Innenstadt speziell im Sommer knapp sind. Ein erster Fahrradabstellplatz für zehn Räder am Straßenrand soll in der Schießgrabenstraße vor dem Umweltamt entstehen. Zwei Kurzzeitparkplätze in der Parkbucht fallen dafür weg.

    In der Innenstadt sollen weitere Abstellplätze für Fahrräder entstehen.
    In der Innenstadt sollen weitere Abstellplätze für Fahrräder entstehen. Foto: Silvio Wyszengrad (Symbolfoto)

    "Ich wüsste nicht, wo in der Innenstadt Parkplätze verzichtbar sind", so AfD-Stadtrat Markus Striedl, der als einziger dagegenstimmte. Merkle hielt ihm entgegen, dass man das Thema Verkehrswende in der Innenstadt voranbringen wolle. In Wohnstraßen, wo Anwohner ohne eigene Garagen Platz zum Abstellen ihrer Autos benötigen, werde man keine Stellplätze wegnehmen. Wie berichtet sind mehr Radabstellplätze auch eine der Forderungen des aktuell laufenden Radlerbürgerbegehrens. Informell laufen aktuell Gespräche zwischen Stadt und Radaktivisten, wie mit dem Begehren, das die nötigen Unterschriftenzahl wohl erreicht hat, weiter verfahren soll.

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