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Augsburg: Pfarrer von St. Ulrich wechselt nach Gersthofen

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Pfarrer von St. Ulrich wechselt nach Gersthofen

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    Kathrin Ballis-Kreiselmeier und ihr Mann Frank Kreiselmeier sind nur noch kurze Zeit in der Innenstadtgemeinde St. Ulrich als Seelsorger tätig.
    Kathrin Ballis-Kreiselmeier und ihr Mann Frank Kreiselmeier sind nur noch kurze Zeit in der Innenstadtgemeinde St. Ulrich als Seelsorger tätig. Foto: Annette Zoepf

    Er hatte sich erst gar nicht getraut, sich auf diese Stelle zu bewerben. Man musste ihn auffordern. „Ich hielt es für ziemlich unwahrscheinlich, dass jemand aus dem eigenen Dekanat berufen wird“, sagt Pfarrer Frank Kreiselmeier. Ab März 2020 wechselt der evangelische Geistliche von St. Ulrich in Augsburg als Pfarrer und Dekan nach Gersthofen. Die Aufgabe findet er sehr reizvoll, sowohl in der Gemeindearbeit als auch in der Leitungsfunktion tätig zu sein.

    Kreiselmeier, 1962 in Rothenburg ob der Tauber geboren, bringt für beides große Erfahrung mit. Über 18 Jahre („für heutige Verhältnisse außergewöhnlich lang“) hatte er als Ulrichspfarrer eine relativ große Gemeinde zu betreuen. Sie ist ihm und er ist ihr ans Herz gewachsen, sodass der Abschied gar nicht leicht fällt. Kreiselmeier zieht Menschen durch sein zugewandtes, freundliches Wesen an. Er predigt anschaulich und tiefgründig. Dass er gut organisieren kann, bewies er als Baupfarrer: Kaum war er da, wurde 2002 die Ulrichskirche wegen akuter Einsturzgefahr völlig überraschend geschlossen. Fünf Jahre lang zogen sich die Sanierung und Renovierung hin, dann folgten die Neugestaltung des Kirchhofs und der Neubau am Ulrichsplatz, der künftig Pfarramt, Pfarrer und Regionalbischof beherbergt. Kreiselmeier wird dort nicht mehr einziehen.

    Gute Nachbarschaft zu den Katholiken

    Dem Ulrichspfarrer war die gute Nachbarschaft mit den Katholiken schon baulich vorgegeben, hängen doch beide Kirchen miteinander zusammen. So war es kein Wunder, dass ihn Regionalbischof Axel Piper im Oktober als ersten Ökumenebeauftragen im Kirchenkreis Schwaben ins Amt einführte. Kreiselmeier füllt es nebenbei aus, hält Kontakt zu Diözese und wirkt in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen mit. „Wenn Anfragen aus den Dekanaten oder Gemeinden komme, fahre ich auch schon mal zu einem Vortragsabend hinaus“, sagt er. Ein gutes Miteinander und Füreinander-Dasein seien ihm ein Herzensanliegen. Manchmal müsse man auch miteinander daran leiden, was noch nicht gemeinsam zu tun möglich ist. Kreiselmeier scheut sich aber nicht, klar anzusprechen, „was uns eigen ist“.

    Senior des Augsburger Pfarrkapitels

    Auf Gersthofen und das Dekanat Nord-West, das von Zusmarshausen über Wertingen bis nach Aichach reicht, freut er sich. „Es ist mir wichtig, frei und kreativ nachzudenken über Bewährtes und Neues, über Notwendiges und weniger Wichtiges, über Kooperationen und Strukturen im Dekanatsbezirk, aber besonders auch über die Pfarrerinnen und Pfarrer sowie ihre Mitarbeiter und ihre Kräfte“, so Kreiselmeier. Mit der langen Erfahrung als Senior des Augsburger Pfarrkapitels baut er hierzu auf ein starkes Vertrauenskapital. Seelsorge in der Diaspora, wo evangelische Christen in der Minderheit sind, kennt er bereits von früheren Pfarrstellen.

    Bislang bildeten Frank und Kathrin Ballis-Kreiselmeier ein Duo im Pfarramt. Künftig wird sie eine Aufgabe als Pfarrerin im Schuldienst übernehmen. Ihr Sohn legt dieses Schuljahr das Abitur ab. Die Familie wird zunächst in Augsburg wohnen bleiben, denn im Gersthofer Pfarrhaus besteht Platzbedarf fürs Pfarramt, den Diakon und die zweite Pfarrerin.

    Abschied von St. Ulrich nimmt Kreiselmeier am Sonntag, 2. Februar –, „wie die Knechte und Mägde, die zu Lichtmess ihren Dienstherrn wechselten“. In Gersthofen wird er im März ins Amt eingeführt.

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