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Augsburg: Peutinger-Schulleiter: So lief es mit der HSA wirklich

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Peutinger-Schulleiter: So lief es mit der HSA wirklich

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    Das Peutinger-Gymnasium könnte ins ehemalige HSA-Gebäude ziehen. Wie dies kommuniziert wurde, sorgt allerdings für Debatten.
    Das Peutinger-Gymnasium könnte ins ehemalige HSA-Gebäude ziehen. Wie dies kommuniziert wurde, sorgt allerdings für Debatten. Foto: Wyszengrad

    Schwere Zeiten für Schulleiter Stephan Lippold vom Peutinger-Gymnasium: Als er am Wochenende die Schulfamilie per Elternbrief darüber informierte, dass sich eine „überaus erfreuliche Entwicklung“ ergeben habe und womöglich schon in eineinhalb Jahren ein Umzug ins Gebäude der Hermann-Schmid-Akadmie (HSA) realisiert werden könnte, wurde er zum Buhmann. Die Wogen kochten hoch.

    Der CSU wurde ein abgekartetes Spiel vorgeworfen – vonseiten verschiedener Parteien und Gruppierungen sowie von Schülern, Eltern und Lehrern der HSA. Grund: Die Christsozialen hatten nur kurz nach Bekanntwerden der Akademie-Schließung am Freitag eine Pressemitteilung verschickt, in der sie den Erwerb des Gebäudes zur städtischen Nutzung vorschlagen. „Damit könne innerhalb kürzester Frist dringend benötigter Raum für die Augsburger Schullandschaft generiert werden, möglicherweise schon zum Start des Schuljahres 2021/22“, hieß es. Das Peutinger wurde als Beispielschule genannt, die dringenden Raumbedarf aufgrund einer „Sanierungsnotwendigkeit“ habe.

    Elternbrief des Peutinger-Gymnasiums wird als "schwierig" eingestuft

    Das Vorpreschen von Schulleiter Lippold via Elternbrief stufte CSU-OB-Kandidatin Eva Weber dann auf einer städtischen Pressekonferenz am Montag als „schwierig“ ein: „Das wussten wir nicht.“ Sie und die CSU hätten die Chancen des Schulstandorts Augsburg im Blick gehabt.

    in Augsburg gibt es Ärger um die Schließung der Hermann-Schmid-Akademie.
    in Augsburg gibt es Ärger um die Schließung der Hermann-Schmid-Akademie. Foto: Silvio Wyszengrad

    Lippold will nun nicht als derjenige dastehen, der es – koste es, was es wolle – auf das HSA-Gebäude abgesehen hat. Erst Anfang Januar habe er einen Elternbrief verfasst und die Schulfamilie darüber informiert, dass sie nun eine „mittelfristige Perspektive“ hätte. „Mit den zusätzlichen Containern könnten wir auch nach dem Wegfall der Räume in der alten Stadtbücherei während der Brandschutzsanierung den Schulbetrieb aufrechterhalten. Dafür wären Kompromisse nötig, aber es würde für ein paar Jahre gehen“, sagt er gegenüber unserer Zeitung. Am Dienstag, 3. März, habe sich dann eine neue Perspektive ergeben. „Bildungsreferent Hermann Köhler rief mich an und bat um ein Gespräch. Dabei hat er mir von der Schließung der HSA und dem Gebäude berichtet und es uns in Aussicht gestellt.“

    HSA in Augsburg: Treffen am Tag der Bekanntgabe der Schließung

    Am Mittwoch habe er sich das Gebäude dann angesehen und „einen sehr guten Eindruck“ gehabt. Am Donnerstag, dem Tag, an dem die HSA-Schüler über die Schließung informiert wurden, traf sich Schulleiter Lippold mit Oberbürgermeister Kurt Gribl, Finanzreferentin Eva Weber, Bildungsreferent Hermann Köhler und Christoph Henzler, dem Ministerialbeauftragten der Gymnasien in Schwaben. Im Gespräch ging es um das HSA-Gebäude und wie es weitergehen soll.

    Am Freitag rief Lippold eine außerplanmäßige Versammlung des Schulforums ein. Mit den Lehrkräften, Vertretern des Elternbeirats und der Schülermitverantwortung (SMV) sprach er über die neue Perspektive, die positiv aufgenommen wurde. „Mit dem Elternbrief wollte ich die Schulfamilie, die einbezogen gehört, über die neusten Entwicklungen informieren. Sie waren ja auf dem Stand von Anfang Januar und hätten sonst aus der Zeitung von der neuen Option erfahren.“ Die erste Sorge sollte den Schülern der HSA gelten, betont Lippold. Für sie sollten Möglichkeiten gefunden werden. Was das Peutinger-Gymnasium brauche, sei eine „langfristige Perspektive“.

    Als das Aus der Schmid-Akademie bekannt wurde, demonstrierten Schüler vor dem Gebäude.
    Als das Aus der Schmid-Akademie bekannt wurde, demonstrierten Schüler vor dem Gebäude. Foto: Bernd Hohlen

    Bereits im vergangenen Jahr habe die Nachricht vom Neubau auf dem Reese-Areal für Unruhe gesorgt und Neuanmeldungen von Schülern gekostet. „Nun kommt wieder zum selben Zeitpunkt Unruhe ins Spiel.“ Lippold will nach der Wahl mit der Stadtspitze zu „sachorientierten Überlegungen“ zurückkehren.

    Das HSA-Gebäude könnte eine langfristige Perspektive bieten, stimmt Elternbeiratsvorsitzender Thomas Reitemann zu. Es sei eine interessante Variante, wenn ein modernes und ausreichend dimensioniertes Objekt verfügbar sei. „Sollte sich die Stadt für dieses Objekt entscheiden, wäre das für das Peutinger schon eine gute Gelegenheit, die freilich nicht nur Vorteile bringt.“

    Die Vorteile eines Umzugs würden überwiegen

    Aus Sicht der Eltern und Schüler sei der geänderte Schulweg ein nicht zu unterschätzendes Thema. Hier werde es nicht nur „Gewinner“ geben. Reitemann: „Aus meiner Sicht und der meiner Kollegen im Elternbeirat würden die Vorteile für die Schule überwiegen, sodass wir, falls die Entscheidung für die Schule ansteht, dies nach den bislang noch sehr dünnen Informationen positiv begleiten würden.“ Bei Lippold habe sich bislang nur eine Mutter gemeldet und den längeren Schulweg im Fall eines Umzugs kritisiert.

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