Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Augsburg: Penis-Graffiti mit roter Farbe überstrichen: Polizei ermittelt den Maler

Augsburg

Penis-Graffiti mit roter Farbe überstrichen: Polizei ermittelt den Maler

    • |
    Weil er sich am Penis-Graffiti störte, hat ein Anwohner eine Hauswand in der Altstadt rot angemalt.
    Weil er sich am Penis-Graffiti störte, hat ein Anwohner eine Hauswand in der Altstadt rot angemalt. Foto: Silvio Wyszengrad

    Es ist kein dramatischer Kriminalfall. Aber dennoch hat das, was sich in der ersten Märzhälfte in der Altstadt abspielte, für einiges Aufsehen gesorgt. Die Polizei vermeldete, ein "unbekannter Täter" habe eine Hauswand im Findelgäßchen mit roter Farbe angemalt. Er wollte damit offensichtlich eine Graffiti-Malerei übertünchen, die dort seit rund einem Jahr prangt. Laut Polizei handelte es sich um den Schriftzug "ZOPS", der aber wie mehrere Penisse aussah. Inzwischen ist klar, wer der Maler ist, der die Wand rot bemalt hat: Es handelt sich um einen Mann Mitte 50, der in der Nachbarschaft lebt.

    Die Polizei teilt mit, der Mann habe sich an dem Anblick gestört und deshalb zur Farbe gegriffen. Das bestätigte auch sein Anwalt Ralf Schönauer auf Anfrage. "Er hat es gut gemeint und wollte auch anderen, etwa Kindern und Jugendlichen, den Anblick ersparen", so der Rechtsanwalt. Dem Mann sei nicht bewusst gewesen, damit etwas Verbotenes zu tun.

    Der Mann hatte zuerst die Tür eines in die Wand eingelassenen Mülltonnenhäuschens mithilfe eines Lösungsmittels von Schmierereien gereinigt. Weil ihm das an der Hauswand nicht gelang, griff er zur einzigen Farbe, die er zur Verfügung hatte: Ein dunkles Rot, der sich deutlich von der eher hellen, pastellfarbenen Fassadenfarbe abhebt. Er strich die Wand bis in etwa zwei Metern Höhe - so weit, wie er die Wand erreichen konnte.

    Die Polizei spricht von einem Schaden im "unteren vierstelligen Bereich"

    Die Polizei teilt mit, der "Täter" haben einen Schaden im unteren vierstelligen Eurobereich verursacht. Nachbarn und Bewohner des betroffenen Hauses hatten allerdings auch Verständnis für die Mal-Aktion geäußert. Sie berichteten gegenüber unserer Redaktion, dass sie sich machtlos fühlten angesichts der vielen Schmierereien. Als die Hauswand vor einigen Jahren frisch gestrichen worden sei, sei sie schon wenige Wochen danach wieder beschmiert worden. Dann habe die Eigentümergemeinschaft des Hauses entschieden, Graffiti nicht mehr umgehend zu übermalen.

    An den Schmierereien störte man sich bei der Stadt offenbar nicht. Wegen der roten Farbe erhielt die Hausverwaltung dann aber Post von der Verwaltung mit dem Hinweis, dass diese Farbe nicht zu dem denkmalgeschützten Haus passe. Anwohner hatten den Mann offensichtlich gesehen, als er die Hauswand bemalte, heißt es bei der Polizei. Sie hatten aber zunächst nicht den Verdacht, dass er das ohne Erlaubnis macht.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden