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Augsburg-Oberhausen: Mit 80 Tonnen Druck unter der Wertach hindurch

Augsburg-Oberhausen

Mit 80 Tonnen Druck unter der Wertach hindurch

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    Auf Höhe der Ahornerstraße bauen die Stadtwerke für 650 000 Euro einen Düker, der Leitungen unter der Wertach hindurchführt. Heute wird der Bohrer ins Loch gehoben.
    Auf Höhe der Ahornerstraße bauen die Stadtwerke für 650 000 Euro einen Düker, der Leitungen unter der Wertach hindurchführt. Heute wird der Bohrer ins Loch gehoben. Foto: Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Rohrleitung, die gebaut werden soll, ist nur etwa 40 Meter lang, aber diese haben es in sich: Unter dem Flussbett der Wertach bauen die Stadtwerke momentan in Oberhausen eine Unterquerung für zwei Gasleitungen, einen sogenannten Düker. Anfang dieser Woche sollen die Bohrarbeiten beginnen.

    Ihre großen Rohre für Fernwärme, Wasser und Gas führen die Stadtwerke in etwa 20 Straßenbrücken und Stegen über Lech und Wertach. Zusätzlich gibt es zwölf Untertunnelungen unter den Flüssen in der Stadt, durch welche die Versorgungsleitungen geführt werden.

    „Die Leitung unter der Wertach, die wir gerade bauen, ist der anspruchsvollste unserer Düker“, so Alois Finkl, Abteilungsleiter Netzbau für Gas, Wasser und Fernwärme bei den Stadtwerken. Denn während sonst ein Teil des Flussbetts mit Spundwänden trockengelegt und das Rohr im Kies vergraben wird, bohren die Stadtwerke in Oberhausen zum ersten Mal drei Meter unter dem Flussbett einen Tunnel, während der Fluss oben ungehindert weiterfließt. Grund: Sollte es an der Wertach Hochwasser geben, besteht keine Gefahr, dass die Baustelle weggerissen wird.

    Auf Höhe der Ahornerstraße haben die Stadtwerke momentan in beide Uferböschungen zwei etwa acht Meter tiefe Löcher gegraben. Am heutigen Dienstag wird dort ein Bohrer hineingehoben, der sich pro Tag zehn bis 20 Meter durchs Erdreich fressen wird und einen etwa 80 Zentimeter großen Tunnel graben wird. In diesen werden sofort Betonrohre eingeschoben, in denen später die Gasleitungen laufen werden. Dabei walten rohe Kräfte: Eine Hydraulik entwickelt 60 bis 80 Tonnen Druck, um die Rohrelemente samt Bohrkopf in den Tunnel zu drücken.

    Etwa 650000 Euro kostet der Bau dieses Dükers, der zwei kleinere erneuerungsbedürftige Erdgas-Leitungen flussaufwärts überflüssig machen soll. Wenn alles nach Zeitplan läuft, soll die Unterquerung schon Ende der Woche fertig sein. Der Bohrkopf zertrümmert Steine und Kiesel und zerkleinert sie auf Stücke von vier Zentimetern, die mit einem Wasserstrahl aus dem Bohrloch gespült werden. Was den Bau verzögern könnte, wäre, wenn die Bauarbeiter unter dem Flussbett auf einen alten Baum stoßen würden. „Die Holzfasern würden den ganzen Bohrkopf verstopfen“, so Finkl.

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