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Augsburg: Nur wenige Bewohner in Flüchtlingsunterkünften sind geimpft

Augsburg

Nur wenige Bewohner in Flüchtlingsunterkünften sind geimpft

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    In Lechhausen ist das Verwaltungszentrum, in dem ankommende Flüchtlinge registriert werden.
    In Lechhausen ist das Verwaltungszentrum, in dem ankommende Flüchtlinge registriert werden. Foto: S. Wyszengrad (Archivbild)

    Die positive Entwicklung bei den Corona-Zahlen in Augsburg macht sich auch im Asylbereich bemerkbar. Im Ankerzentrum in Lechhausen und in den sonstigen staatlichen Flüchtlingsunterkünften im Stadtgebiet sind aktuell keine Infektionen von Flüchtlingen bekannt. Es bestehen zudem keine Quarantäneanordnungen. Das sah über viele Monate hinweg anders aus. Immer wieder kam es in den Unterkünften zu Corona-Fällen. Da die Menschen eng zusammenleben, war auch die Gefahr der Ansteckung groß. Teils standen komplette Heime unter Quarantäne. Zwischenzeitlich ist die Zahl von Asylbewerbern, die neu in

    Zuständig für die Betreuung der Flüchtlinge ist die Regierung von Schwaben. Deren Sprecher Karl-Heinz Meyer sagt auf Anfrage: "Im Vergleich zu den vergangenen Wochen hat sich die Corona-Lage in den staatlichen Flüchtlingsunterkünften spürbar entspannt." Auch bei der Stadt Augsburg, die die dezentralen Standorte betreibt, sind gegenwärtig keine Corona-Patienten unter den Flüchtlingen bekannt. Sozialreferent Martin Schenkelberg (CSU) sagt: "Zur Zahl der bereits geimpften Geflüchteten können wir keine Angaben machen, da die Impfungen der Bewohnerinnen und Bewohner über das Impfzentrum erfolgen." Es gebe keine gesonderte Auswertung zum Merkmal Fluchthintergrund.

    Für die Flüchtlinge in Augsburg gab es bereits ein Impfangebot

    Meyer sagt, dass mit Unterstützung des Augsburger Impfzentrums im Mai allen impffähigen (das heißt ohne Genesene, Schwangere, Erkrankte, Jugendliche unter 16 Jahren) Bewohnern der Augsburger Anker-Einrichtungen eine Erstimpfung gegen das Coronavirus angeboten werden konnte. Die Impfungen fanden Mitte Mai im Behördenzentrum in Lechhausen und in der Unterkunftsdependance in der Berliner Allee statt. Die Beteiligung war allerdings überschaubar: 35 Bewohner haben das Impfangebot angenommen, was einer Impfquote von rund 30 Prozent entspricht.

    Die Zweitimpfung sei nun für Ende Juni vorgesehen. "In Absprache mit dem Impfzentrum Augsburg werden wir an den beiden Terminen - genügend Impfstoff vorausgesetzt - den in der Zwischenzeit neu aufgenommenen Personen ihre Erstimpfung anbieten", sagt Meyer. Daneben können sich auch diejenigen Bewohner impfen lassen, die beim letzten Termin noch unentschlossen waren.

    In der Berliner Allee ist eine Unterkunft für Flüchtlingsfamilien.
    In der Berliner Allee ist eine Unterkunft für Flüchtlingsfamilien. Foto: Silvio Wyszengrad (Archiv)

    Anker steht für Zentrum für Ankunft, Entscheidung, Rückführung. In Lechhausen werden in einem Behördenzentrum neu angekommene Flüchtlinge betreut. In dem Verwaltungsgebäude werden die Personalien der Asylbewerber registriert. Anschließend werden die Flüchtlinge in Zweigstellen verteilt. Staatliche Unterkünfte sind in Augsburg in Inningen, in Kriegshaber und in der Berliner Allee. Die Unterkunft in Im Januar mussten alle Bewohner in der Berliner Alle in Quarantäne, weil sich eine Person mit dem Virus angesteckt hatte.

    Die Bewohner wurden in Bezug auf die Impfmöglichkeiten zunächst über Aushänge sowie mit persönlicher Ansprache durch das Unterkunftspersonal beziehungsweise die Flüchtlings- und Integrationsberatung informiert. Im April wurde dann konkret abgefragt, wer sich impfen lassen möchte. Die Liste der Impfwilligen wurde an das örtliche Impfzentrum übermittelt, welches für die Durchführung von Impfaktionen zuständig ist, informiert Meyer. Bei der Anfrage hätten einige Bewohner erklärt, dass sie sich selbst bei ihrem Hausarzt impfen lassen möchten.

    Asylunterkünfte: Die Zahl der Neuankömmlinge steigt wieder

    Die Zahl der Flüchtlinge, die neu in Augsburg ankommen, hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht. Bis Ende Mai waren es 726 Asylbewerber. Im gleichen Zeitraum des Jahres 2020, in den der erste Corona-Lockdown fiel, waren es 588 Asylbewerber. Gegenwärtig sind es täglich fünf, sechs Flüchtlinge, die aufgenommen werden. Sie kommen hauptsächlich aus Syrien. Daneben ist der Regierungsbezirk Schwaben für die Herkunftsländer Gambia, Irak und Türkei zuständig. "Neuankünfte aus anderen Nationen leiten wir an die für sie zuständige Aufnahmeeinrichtung weiter", sagt Meyer.

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