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Augsburg: Nicht genügend Krankenwagen: Corona sorgt für Engpässe im Krankentransport

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Nicht genügend Krankenwagen: Corona sorgt für Engpässe im Krankentransport

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    Die hohen Corona-Zahlen in Augsburg sorgen dafür, dass die Kapazitäten beim Krankentransport eng werden.
    Die hohen Corona-Zahlen in Augsburg sorgen dafür, dass die Kapazitäten beim Krankentransport eng werden. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die steigende Zahl an Corona-Patienten wird auch zu einer Herausforderung für die Hilfsorganisationen in Augsburg. Weil die Kapazitäten im Krankentransport teils nicht ausreichen, sind immer wieder auch Ehrenamtliche im Einsatz, um Kranke zu transportieren. Am Mittwochabend etwa mussten mehrere Fahrzeuge verschiedener Augsburger Organisationen ausrücken, um Covid-19-Fälle in Kliniken zu bringen. Alleine im Uniklinikum werden derzeit über 100 Corona-Patienten behandelt. Das Problem dabei ist: Schon in normalen Zeiten ist beim Krankentransport vieles auf Kante genäht.

    Corona-Patienten in Augsburg: Am Mittwoch schlug die Leitstelle Alarm

    Am Mittwoch schlug die Augsburger Rettungsleitstelle um 16.51 Uhr Alarm. Bei den Hilfsorganisationen ging eine "dringende Anforderung" nach zusätzlichen Fahrzeugen für den Krankentransport von Corona-Patienten ein, weil die vorhandenen Kapazitäten bei Weitem nicht mehr ausreichten. Alarmiert wurden die sogenannten Schnelleinsatzgruppen "Transport". Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft der Augsburger Hilfsorganisationen waren Rotes Kreuz, DLRG, Johanniter und Malteser daran beteiligt.

    Bei Corona-Patienten und Verdachtsfällen muss für den Transport ein großer Aufwand betrieben werden - deutlich größer als bei normalen Fahrten mit dem Krankenwagen. Sanitäter müssen sich mit Schutzanzug und Masken vor einer Ansteckung schützen, nach jeder Fahrt muss der Krankenwagen desinfiziert werden. So dauert ein Transport viel länger. Jeder, der Erkältungs- und Grippesymptome zeigt, muss als Verdachtsfall behandelt werden. "Da geraten die Kapazitäten auch schneller an die Grenzen", sagt Michael Gebler, Geschäftsführer des Roten Kreuzes in Augsburg und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Hilfsorganisationen.

    Krankentransport: Lange Wartezeiten sind schon seit Jahren ein Thema

    Teils stundenlange Wartezeiten und zu wenige Krankentransportwagen waren in den vergangenen Jahren in Augsburg immer wieder ein Thema. Zuletzt wurde beim Rettungsdienst in der Region aufgestockt. Aber nach Einschätzung von Michael Gebler reichen die Aufstockungen nicht. Vorgesehen ist generell, dass Fahrzeuge aus dem Rettungsdienst auch für Krankentransporte herangezogen werden können. Sie sind dann aber blockiert, wenn ein Notfall passiert. Und mit Corona sind die Rettungswagen dann noch länger aus dem Verkehr gezogen, wegen des großen Aufwands fürs Desinfizieren. Vor allem abends wird es eng, weil da im Normalfall für das Augsburger Stadtgebiet nur ein Krankentransportwagen eingeplant ist.

    Bei den Hilfsorganisationen rechnet man damit, dass auch in den nächsten Tagen und Wochen noch einiges auf die Helfer zukommt. Gebler sagt, er hoffe, dass die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus bald Wirkung zeigen. Die Augsburger DLRG richtet sich in einem Facebook-Eintrag zum Einsatz vom Mittwoch auch an Menschen, die nicht an das Corona-Virus glauben wollen. Im Beitrag heißt es: "Und ja, liebe Corona-Leugner - die Patienten hatten Atembeschwerden und brauchten über 200 Liter Sauerstoff."

    Alle Neuigkeiten zum Coronavirus in Augsburg lesen Sie in unserem News-Blog.

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