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Augsburg/Neusäß: Streiks und deutliche Worte: Schüler nehmen die Politik in die Pflicht

Augsburg/Neusäß

Streiks und deutliche Worte: Schüler nehmen die Politik in die Pflicht

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    FOS/BOS-Schüler demonstrierten vor der Dienststelle des Ministerialbeauftragten für Berufliche Oberschulen in Südbayern. Ihnen ging es auch um die Anzahl der Leistungsnachweise.
    FOS/BOS-Schüler demonstrierten vor der Dienststelle des Ministerialbeauftragten für Berufliche Oberschulen in Südbayern. Ihnen ging es auch um die Anzahl der Leistungsnachweise. Foto: Silvio Wyszengrad

    Schüler der Fachober- und Berufsoberschule (FOS/BOS) Neusäß haben am Mittwoch vor der Dienststelle des Ministerialbeauftragten für Berufliche Oberschulen in Südbayern demonstriert. Sie befindet sich an der Augsburger FOS. Den Schülern ging es vor allem um Chancengleichheit für das Abitur der FOS/BOS gegenüber den Gymnasien in Bayern. Sie kritisierten, dass an den Gymnasien in den Kollegstufen im zweiten Halbjahr viele Leistungsnachweise gestrichen wurden, bei den angehenden Abiturienten der FOS/BOS nun innerhalb von sieben Wochen allein 14 Leistungsnachweise anstehen würden. Daneben wollten sie ein Zeichen gegen den Wechselunterricht setzen.

    Darum ging es in der vergangenen Woche auch Schülern der Augsburger FOS/BOS, des Bayernkollegs und des Holbein-Gymnasiums, die ihrerseits den Präsenzunterricht bestreikten. Inzwischen haben sich die Wogen an den Augsburger Einrichtungen geglättet.

    Schüler der FOS/BOS Neusäß demonstrierten an der MB-Dienststelle an der Augsburger FOS. Sie fordern ein "faires Abitur".
    Schüler der FOS/BOS Neusäß demonstrierten an der MB-Dienststelle an der Augsburger FOS. Sie fordern ein "faires Abitur". Foto: Silvio Wyszengrad

    Augsburger Schüler haben mit Schulleitern verhandelt

    Die Schüler des Abschlussjahrgangs der FOS/BOS hätten in Gesprächen mit der Schulleitung Ende der vergangenen Woche Verbesserungen erzielt, berichtet der stellvertretende Schülersprecher Dominique Treske: "Es wurde in Sachen Infektionsschutz nochmals nachgebessert. Es ist mehr passiert, als wir erwartet haben." So soll es zusätzliche Desinfektionsspender und Raumlüfter geben. Daneben soll die Versorgung der Schule mit schnellem Internet beschleunigt werden, wurde den Schülern in Aussicht gestellt. Das war ein Hauptkritikpunkt am Wechselunterricht, bei dem Klassen und Kurse in Gruppen geteilt werden. Es setze eine belastbare Internetverbindung voraus, dass der Präsenzunterricht an der Schule zeitgleich online an die Schüler zu Hause übertragen werden könne - solch eine Internetverbindung gebe es aber bislang an der Augsburger FOS/BOS nicht.

    Seit dieser Woche nehmen die Augsburger FOS/BOS-Schüler genauso regulär wieder am Wechselunterricht teil, wie die Schüler des Bayernkollegs, die sich vergangene Woche komplett in den Distanzunterricht begeben hatten. "Wir haben uns an einen Runden Tisch mit Schulleitung und Lehrer gesetzt und Ergebnisse erzielt, die wir sehr positiv finden", berichtet Schülerin Hanna Zrayenko. Auf Landesebene hätten ihre Kritikpunkte zwar Gehör gefunden, aber noch zu keinen Änderungen geführt. Gespannt würden die Schülerin und ihre Kollegen verfolgen, was in diesen Tagen im Kultusministerium beschlossen wird.

    Wechselunterricht: Holbein-Schüler stellt Kultusminister Fragen

    Die Schüler des Holbein-Gymnasiums richten ihren Blick ebenfalls auf die Entscheidungen in München. Sie würden sich alle regulär im Wechselunterricht befinden, berichtet Schülerin Luisa Link. Ihre Streikaktion vergangene Woche habe für viel Aufsehen gesorgt. Mitschüler Jonas Keim konnte bei der "Münchner Runde" im Bayerischen Fernsehen, die den Unmut der Abiturjahrgänge wegen des Wechselunterrichts thematisierte,Fragen an Kultusminister Michael Piazolo stellen. "Die Politik hat unsere Kritikpunkte gehört und nicht reagiert", bringt Luisa Link die Einschätzung der Schüler auf den Punkt.

    Sie würden nun den Bildungsgipfel abwarten und zwischenzeitlich viele Gespräche mit Vertretern des Elternbeirats führen. "Sie wollen uns unterstützen und schauen, dass mehr Klassenzimmer mit WLAN ausgestattet werden können." Nur so könne der Präsenzunterricht auch an die Schüler, die sich im Homeschooling befinden, gestreamt werden. Nicht alle Klassenzimmer am Holbein-Gymnasium verfügen über WLAN. "Die WLAN-Möglichkeiten würden vielleicht noch für unsere Q12 reichen. Aber was ist, wenn nun die anderen Jahrgänge zurück an die Schulen kommen?", fragt sich die Schülerin.

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