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Augsburg: Neuer Chef soll das Gesundheitsamt Augsburg fit für die Zukunft machen

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Neuer Chef soll das Gesundheitsamt Augsburg fit für die Zukunft machen

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    Angehörige der Bundeswehr unterstützen Mitarbeiter des Augsburger Gesundheitsamtes während der Corona-Krise, etwa bei der telefonischen Nachverfolgung von Kontaktpersonen.
    Angehörige der Bundeswehr unterstützen Mitarbeiter des Augsburger Gesundheitsamtes während der Corona-Krise, etwa bei der telefonischen Nachverfolgung von Kontaktpersonen. Foto: Silvio Wyszengrad (Archivbild)

    Das Gesundheitsamt ist ein Dreh- und Angelpunkt in der Corona-Pandemie. Die Zahl der Mitarbeiter in der Augsburger Behörde hat sich seit Beginn der Krise mehr als verdreifacht. Rund 400 Menschen arbeiten derzeit dort - die meisten in der Kontaktnachverfolgung von Infizierten. Sie sollen verhindern, dass sich das Virus ungebremst ausbreiten kann. Jetzt hat das Amt einen neuen Leiter bekommen, der in der Augsburger Stadtverwaltung aber ein bekanntes Gesicht ist.

    Wolfgang Meßmer, 64, ist seit Mitte März der Chef des Amtes. Meßmer ist ein Experte für das Thema Organisation. Er leitete lange den Bereich Organisation in der Stadtverwaltung, seit Mitte 2017 führt er das Amt für Digitalisierung, Organisation und Informationstechnik. Die Leitung des Gesundheitsamtes hat er nun zusätzlich übernommen. Die Entscheidung, Meßmer mit der Aufgabe zu betrauen, ist eine neue Weichenstellung. Bisher hatte ein Mediziner an der Spitze gestanden. Es gehe darum, das gewachsene Amt organisatorisch für die Zukunft aufzustellen, sagt Frank Pintsch (CSU), der städtische Referent für Ordnung und Personal. Pintsch ist überzeugt, dass das Amt auch nach der aktuellen Pandemie eine größere Bedeutung haben wird als zuvor. Auch vor dem Hintergrund, dass Fachleuten zufolge das Risiko für weitere Pandemien zunimmt.

    Wolfgang Meßmer leitet jetzt das Augsburger Gesundheitsamt.
    Wolfgang Meßmer leitet jetzt das Augsburger Gesundheitsamt. Foto: Michael Hochgemuth

    Zuletzt hatte der Mediziner Dr. Thomas Wibmer das Amt kommissarisch durch die Corona-Pandemie geführt, nachdem der bisherige Chef ausgeschieden war. Wibmer ist es auch, der den Augsburgern bei Pressekonferenzen regelmäßig die Corona-Situation in der Stadt erläutert. Der Lungenfacharzt bleibt wie bisher der stellvertretende Leiter des Amtes. Im Grunde ist es eine Arbeitsteilung: Meßmer soll vor allem die Organisationsfragen betreuen, Wibmer den medizinischen Bereich.

    Gesundheitsamt Augsburg bereitet sich auf Umstellung auf Sormas-Programm vor

    Eine Aufgabe von Meßmer wird es sein, die Software- und Technikausstattung des Amtes und der dortigen "Corona-Detektive" zu verbessern. Anfangs hatte das Amt bei der Erfassung der Corona-Fälle mit einer Excel-Liste gearbeitet, die aber für größere Fallzahlen nicht geeignet war. Später wurde dann auf eine selbst entwickelte Datenbank umgestellt. Inzwischen schreibt der Freistaat vor, dass die Ämter auf die bundeseinheitliche Software Sormas umstellen sollen - die allerdings noch immer Kinderkrankheiten hat. Das Gesundheitsamt könne Sormas inzwischen nutzen, teilt die Stadt mit. Der Einsatz erfolge aber erst, wenn die noch fehlenden Schnittstellen programmiert seien.

    Zusätzlich zu den rund 120 Stellen des Gesundheitsamts verstärken derzeit etwa 280 weitere Personen das Amt. Die meisten kommen aus anderen Bereichen der Stadt; zusätzlich sind Soldaten, Polizisten und Menschen, die sich freiwillig gemeldet haben, im Einsatz. Derzeit baut die Stadt eine weitere, rund 100 Personen starke Reserve für das Gesundheitsamt mit städtischen Mitarbeitern auf.

    Wolfgang Meßmer soll die technische Ausstattung der "Corona-Detektive" verbessern

    Frank Pintsch sagt zu der Personalentscheidung: "Herr Meßmer ist ein echter Glücksfall für die Stadt, da er die Kenntnis von Organisation und IT zusammen mit einer sehr empathischen Mitarbeiterführung zusammenbringt. Genau das brauchen wir gerade." Er bringt auch Erfahrung im Katastrophenschutz mit, seit über einem Jahrzehnt leitet er ehrenamtlich das Technische Hilfswerk in Augsburg. Eine Aufgabe von Meßmer wird es sein, die Software- und Technikausstattung des Amtes und der dortigen "Corona-Detektive" zu verbessern. Es ist gleichzeitig eine Aufgabe auf Zeit: Der 64-Jährige wird noch rund ein Jahr bei der Stadt arbeiten und voraussichtlich im April 2022 in den Ruhestand gehen.

    Alle Neuigkeiten zum Coronavirus in Augsburg lesen Sie in unserem News-Blog.

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