Noch sind die Bauarbeiter in dem Gebäudekomplex entlang der Ulmer Straße zugange, doch in einem Jahr sollen die ersten Bewohner in die 140 einkommensgeförderten Wohnungen des Reeseparks I einziehen. Die Anlage, an der seit dem Frühjahr 2019 gebaut wird, ist das aktuell größte Projekt der städtischen Wohnbaugruppe, das im Erdgeschoss auch Geschäfte wie einen Supermarkt beherbergen wird. Mit fünf Stockwerken verändert der Bau schon jetzt das Gesicht der Ulmer Straße.
Neue Wohnungen: Im Reesepark wird ein siebenstöckiges Haus gebaut
Inzwischen ist auch absehbar, wie es auf dem zweiten Baufeld entlang der Langemarckstraße weitergehen wird. Zuletzt befasste sich der Bauausschuss des Stadtrats mit dem Thema. In diesem Bereich plant die Wohnbaugruppe das Projekt Reesepark II mit 135 Wohnungen. Geplant sind drei- bis viergeschossige Wohnhäuser, die um einen Innenhof angeordnet sind. Als städtebaulicher Akzent ist ein sieben Stockwerke hohes Gebäude zur Ulmer Straße hin geplant, das als Gegenstück zum riegelartigen Reesepark I fungieren soll. Im Erdgeschoss ist dort ein Begegnungszentrum für den Stadtteil geplant.
Die Dichte der Bebauung wird im Norden des Reese-Areals im Vergleich zu den bisher schon umgesetzten Abschnitten relativ hoch sein, was in der Vergangenheit nicht allen Anwohnern gefiel. Auch die Tatsache, dass zu 100 Prozent geförderte Wohnungen entstehen, sorgte angesichts eines relativ hohen Sozialwohnungsanteils in der Umgebung (Carl-Schurz-Straße) teils für wenig Begeisterung.
Die geförderten Wohnungen werden von der WBG an Mieter unterschiedlicher Einkommensklassen vergeben – vom Hartz-IV-Empfänger bis zur Mittelschichtfamilie soll das Spektrum reichen. Je nach Einkommensstufe gibt es einen variablen staatlichen Zuschuss zur Miete. 70 Prozent der Augsburger Bevölkerung seien aufgrund ihres Einkommens prinzipiell berechtigt, sich um eine geförderte Wohnung zu bewerben, so die Wohnbaugruppe. Was die Gestaltung betrifft, spricht WBG-Geschäftsführer Mark Dominik Hoppe von einer „hohen architektonischen und baulichen Qualität“.
Der Reesepark Augsburg war zuletzt in den Schlagzeilen
Der Reesepark I wird vom Augsburger Architekten Titus Bernhard geplant, der bisher durch hochwertige Villenarchitektur aufgefallen ist. Der Reesepark II wird vom Wiener Büro AllesWirdGut geplant. Noch läuft das Genehmigungsverfahren für das Quartier. Man erwarte eine Baugenehmigung nach dem Ende der Sommerpause 2020, so Hoppe. Danach wolle man beginnen. Voraussichtlich Ende 2022 soll das Projekt fertig sein.
Zuletzt geriet das Reese-Baugebiet wegen der Abbrucharbeiten am östlichen Ende in die Schlagzeilen. Die Stadt reißt dort seit kurzem ehemalige Kasernengebäude ab. Stehen bleiben wird nur das Abraxas. Eine Bürgerinitiative protestiert gegen den Abriss. Mittelfristig sollen auf der östlichen Seite des Parks um die 400 Wohnungen entstehen.
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