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Augsburg: Neue Diesel-Direktorin: Ein turbulenter Start für Susanne Täufer

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Neue Diesel-Direktorin: Ein turbulenter Start für Susanne Täufer

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    Susanne Täufer war zuletzt stellvertretende Schulleiterin am Peutinger. Nun leitet sie das Rudolf-Diesel-Gymnasium.
    Susanne Täufer war zuletzt stellvertretende Schulleiterin am Peutinger. Nun leitet sie das Rudolf-Diesel-Gymnasium. Foto: Silvio Wyszengrad

    Seit einem Monat ist Susanne Täufer Schulleiterin am Rudolf-Diesel-Gymnasium (RDG). Mit der Coronakrise wurde sie in ihrer neuen Funktion sofort ins kalte Wasser geworfen: Die vergangenen Tage waren für sie nicht einfach, sagt sie: „Die Situation ist bewältigbar, aber es ist schon eine Herausforderung“.

    Vor über einer Woche verfolgte sie die Ansprache des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder und schrieb alle wichtigen Informationen zur Schließung der Schulen mit. „In der zweiten Pause habe ich das Lehrerkollegium informiert. Später die Eltern“, sagt sie. Seither führt die neue Schulleiterin vor allem eins – Absprachen. „Zuerst wurden Lehrer ausgewählt, die eine Notfallbetreuung übernehmen hätten können“, berichtet die gebürtige Augsburgerin. Nach dem Wochenende war klar, dass diese von keinem Schüler der fünften und sechsten Klasse genutzt wird. „Wir hatten eine Anfrage von Eltern einer Fünftklässlerin. Als klar war, dass sie alleine in der Notfallbetreuung sein würde, wollte sie diese doch nicht in Anspruch nehmen.“

    Susanne Täufer hält die Stellung

    Immer wieder gibt Susanne Täufer Informationen im Info-Portal der Schule weiter, das von Lehrern und Eltern zur Kommunikation genutzt wird. Sie ist für Rückfragen der Lehrer da, die den Schülern nun virtuell Lernstoff und Arbeitsaufträge zur Verfügung stellen. „Das machen wir über unser Info-Portal oder die Online-Lernplattform Mebis. Die war am Anfang gehackt, doch inzwischen funktioniert alles gut“, sagt sie. Sie hält in dem Hochzoller Gymnasium die Stellung. „Es gibt die Anwesenheitspflicht, aber ich will natürlich auch da sein für Schüler, Eltern, Lehrkräfte, die Dienststelle des Ministerialbeauftragten und das Kultusministerium.“

    Das Rudolf-Diesel-Gymnasium wird derzeit generalsaniert.
    Das Rudolf-Diesel-Gymnasium wird derzeit generalsaniert. Foto: Silvio Wyszengrad

    Daneben will die 56-Jährige den ausfallenden Schulalltag in den kommenden Wochen nutzen, um sich weiter einzuarbeiten. „Ich muss mich in viele Dinge einlesen, die Planungen voranbringen.“ Mal von den Herausforderungen dieser Tage abgesehen, beschreibt sie ihren neuen Job als Schulleiterin als „anspruchsvoll und komplex, sehr interessant und bereichernd“. In den vergangenen Jahren arbeitete sie als stellvertretende Schulleiterin am Peutinger-Gymnasium. Das Amt der Schulleiterin habe sie gereizt. „Es gibt immer noch zu wenig Frauen, die die Schulleitung übernehmen wollen.“ Sie wollte – wollte führen und gleichzeitig auch gestalten.

    Mit Mondi um die Welt

    Dabei war für Susanne Täufer die Schullaufbahn anfangs nur die zweite Wahl. Aufgewachsen ist sie in Hochzoll-Süd. Das RDG ist das jüngste staatliche Gymnasium in Augsburg. Es ging 1976 in Betrieb. Zu spät für Susanne Täufer, die als Hochzollerin ihr Abitur deshalb am Jakob-Fugger-Gymnasium absolvierte. Danach machte sie eine Ausbildung zur Industriekauffrau bei Ackermann Göggingen, arbeitete anschließend als Assistenz im Export bei dem früheren Textilunternehmen Mondi in Aichach. Der Ausflug in diese „schillernde Modewelt“ war eine spannende Zeit, die mit vielen Reisen verbunden war. „Es ging nach Paris oder in die USA. Aber irgendwann hat mich diese Arbeit nicht mehr intellektuell erfüllt.“

    Susanne Täufer begann mit 26 Jahren das Lehramtsstudium an der Universität Augsburg und studierte die Fächer Deutsch und Englisch. Ein Auslandssemester führte sie in die Augsburger Partnerstadt nach Dayton. Nach ihrem Referendariat und einem Anfangsjahr am Maristenkolleg in Mindelheim wechselte sie ans Paul-Klee-Gymnasium nach Gersthofen, wo sie zwölf Jahre blieb. Bevor sie ans Peutinger-Gymnasium wechselte, arbeitete sie drei Jahre in der Verwaltung der MB-Dienststelle am Holbein-Gymnasium.

    Das RDG - eine Schule mit Campus

    Nachdem Herbert Hofmann, der ehemalige Schulleiter des RDG, in den Ruhestand ging, bewarb sie sich um den frei werdenden Job. „Als es geklappt hat, habe ich mich sehr gefreut.“ Für sie ist das RDG etwas ganz Besonderes: „Es ist eine Schule mit einem großen Campus, in dem es viel Grün gibt – einen Park mit Bienen und Bäumen“. Derzeit werde das Gymnasium generalsaniert. „Was entsteht, wird fantastisch“, freut sie sich. Die Möglichkeiten, die die Schule gerade auch im sportlichen, musikalischen und naturwissenschaftlichen Bereich biete, beeindrucke sie sehr. Selber unterrichtet die Mutter von zwei Kindern eine sechste Klasse im Fach Deutsch. „Das ist mir wichtig, um weiterhin Kontakt zu den Schülern zu haben.“

    Privat geht Susanne Täufer oft ins Theater oder „buddelt leidenschaftlich gerne“ in ihrem kleinen Garten. „Normalerweise lese ich auch sehr viel, aber da komme ich momentan nicht dazu“, sagt sie.

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