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Augsburg: Neubau für FOS/BOS in Augsburg ist endgültig vom Tisch

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Neubau für FOS/BOS in Augsburg ist endgültig vom Tisch

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    Der Schulkomplex aus Fachoberschule, Berufsoberschule und Reischlescher Wirtschaftsschule am Alten Postweg ist in die Jahre gekommen. Jetzt ist endgültig eine Sanierung beschlossen.
    Der Schulkomplex aus Fachoberschule, Berufsoberschule und Reischlescher Wirtschaftsschule am Alten Postweg ist in die Jahre gekommen. Jetzt ist endgültig eine Sanierung beschlossen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Für das marode Schulzentrum von Fach- und Berufsoberschule am Alten Postweg kommt ein Neubau nun endgültig nicht mehr in Frage. Die Mehrheit des Stadtrats beschloss gegen 14 Stimmen von Sozialfraktion und Bürgerlicher Mitte eine Sanierung. 2023 sollen die Arbeiten beginnen. Eine entsprechende Entscheidung hatte sich schon vor einigen Wochen nach den Vorberatungen im Bau- und Bildungsausschuss abgezeichnet. In einer aktuellen Kalkulation geht die Stadt von Sanierungskosten zwischen 124 und 139 Millionen Euro aus. In einer Schätzung von 2018, als der Stadtrat sich in einer Grundsatzentscheidung auf eine Sanierung festlegte, war noch von 88 Millionen Euro die Rede.

    Grund für die Kostenerhöhung ist, dass Maßnahmen aus einem zweiten Bauabschnitt vorgezogen wurden und dass die Baupreise erheblich gestiegen sind. Der jetzige Kostenrahmen ist auf das Jahr 2026 gerechnet, wenn die Arbeiten abgeschlossen sein sollen.

    Teure Sanierung der FOS/BOS in Augsburg: "Augen zu und durch"

    Sozialfraktion und Bürgerliche Mitte erneuerten ihre Kritik und wollten die aktuellen Kosten für einen Neubau zumindest durchkalkuliert haben. "Ich erkenne nach einem Jahr ein Muster bei Ihnen, nämlich Augen zu und durch. Wenn man etwas beschlossen hat, hält man daran fest, auch wenn die Grundlagen falsch waren", so Sozialfraktions-Vorsitzender Florian Freund (SPD) in Richtung von Baureferent Gerd Merkle (CSU). Dasselbe Schema sei schon beim Staatstheater sichtbar geworden.

    Ein Neubau wäre aufgrund der Baupreissteigerung inzwischen auch teurer, gestand Freund zu, aber immerhin hätte man dann ein neues Gebäude statt einer sanierten Schule. Angesichts von 50 Millionen höherer Kosten könne man kaum von einer "Punktlandung" sprechen, so Freund in Richtung von Merkle. Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) konterte postwendend: "Ich erkenne nach einem Jahr bei Ihnen: Sie sind Opposition und müssen dagegen sein. Von Fakten wollen Sie gar nicht belästigt werden." Abgesehen von der besseren Wirtschaftlichkeit einer Sanierung gebe es nach wie vor kein geeignetes Grundstück für einen Neubau. Die Argumente hätten sich in den vergangenen drei Jahren nicht geändert.

    Merkle: Sanierungskosten liegen im Rahmen

    Baureferent Merkle sagte, man liege bei den Sanierungskosten pro Quadratmeter nicht so schlecht. Fürs Paul-Klee-Gymnasium in Gersthofen seien bei 8800 Quadratmetern Fläche 73,1 Millionen Euro veranschlagt, für das Justus-von-Liebig-Gymnasium in Neusäß 60 Millionen Euro bei 7800 Quadratmetern. Für das Schulzentrum mit Fachoberschule, Berufsoberschule und Reischlescher Wirtschaftsschule gehe er gerechnet auf die 20.000 Quadratmeter von 125 Millionen Euro aus. Ein zu eins ließen sich Kosten wegen unterschiedlicher Gegebenheiten nicht vergleichen.

    Bildungsbürgermeisterin Martina Wild (Grüne) sagte, die Schule brauche nach 15 Jahren Planungen und Umplanungen nun eine verlässliche Perspektive. Alle weiteren Überlegungen verzögerten die fälligen Verbesserungen. Am Schulzentrum aus den 1970er-Jahren musste unter anderem ein Zeltdach aufs Flachdach gestellt werden, um Wassereinbruch bei Regen zu verhindern. Die sich abzeichnenden 50 Millionen Euro, die in der Finanzierung bisher fehlen, wird die Stadt wohl alleine ohne Zuschüsse schultern müssen. Dafür sind Kredite geplant.

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