Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Augsburg: Nachverdichtung: Moderne Bauten inmitten dörflicher Struktur

Augsburg

Nachverdichtung: Moderne Bauten inmitten dörflicher Struktur

    • |
    Nachverdichtung heißt das Phänomen, das in einem Stadtteil mit dörflichem Charakter mehrstöckige Häuser mitten im Grünen wachsen lässt. Bislang bauten die Architekten eher flach mit Satteldach, jetzt im modischen Stil mit Flachdach.
    Nachverdichtung heißt das Phänomen, das in einem Stadtteil mit dörflichem Charakter mehrstöckige Häuser mitten im Grünen wachsen lässt. Bislang bauten die Architekten eher flach mit Satteldach, jetzt im modischen Stil mit Flachdach. Foto: Silvia Wyszengrad

    Was wiegt schwerer – das ästhetische Empfinden oder die juristische Formsache? Wie erwartet, kam beim Hochzoller Stadtteilgespräch das Thema Nachverdichtung innerhalb des Stadtteils mit ländlich geprägten Strukturen ziemlich zu Beginn aufs Tapet. Aufgrund des Besucherandrangs von etwa 300 Teilnehmern war die Stadtspitze gut beraten, die Veranstaltung in der großen Aula des Rudolf-Diesel-Gymnasiums anzusiedeln.

    Baureferent Gerd Merkle und Sozialreferent Stefan Kiefer waren an diesem Abend gefragte Männer im Tross von Oberbürgermeister Kurt Gribl. Jedoch wurde schnell deutlich, dass die Handlungsspielräume für beide aufgrund der Rahmenbedingungen begrenzt sind. Was die heute aktuellen kubischen Baukörper – oft mit darunter liegender Tiefgarage – betrifft, gilt demnach, einmal genehmigt, immer zu genehmigen. Am Beispiel der Hochzoller Ifenstraße, wo einem ersten Mehrfamilienhaus jetzt gleich zwei weitere folgen sollen, scheint das jedenfalls die Ausgangslage für die künftige Baugenehmigung zu sein.

    Nicht verhindern, aber maßhalten

    Auch Klaus Wiegand war zum Stadtteilgespräch gekommen, um als Sprecher der Interessengemeinschaft Ifenstraße deren Sicht der Dinge klarzulegen: Wohl wissend, dass Wohnraum dringend benötigt werde, gehe es ihm und seinen Mitstreitern „nicht um Verhinderung“, sondern um „maßvolle Nachverdichtung“. Dem Stadtbild im eher dörflich geprägten Hochzoll-Süd seien Gebäude-Klötze mit Flachdach wie der erste eher abträglich. Und auch wenn die Abstandsflächen eingehalten werden, so seien 60 Zentimeter bis zum Nachbarn ungeeignet, um einen Baum zu pflanzen, der 30 oder 40 Jahre alt werden soll.

    Laut Baureferent Merkle ist das Schönheitsempfinden bei allem Verständnis nur schwer mit juristischen Gegebenheiten in Einklang zu bringen. Die einmal von der Nachbarschaft gegebene Zustimmung zum heute beanstandeten Bau habe zur Folge, dass nun auch den folgenden Bauanträgen zugestimmt werden müsse. Mit sogenannter Nachverdichtung will die Stadt einem weiteren Flächenfraß vorbeugen.

    Und auch an anderer Stelle ist das Schönheitsempfinden mancher Hochzoller gestört. Josef Lutz, Anlieger der Friedberger Straße, spricht abermals von einem Klotz. Im Bereich der Alten Schule baut das Evangelische Siedlungswerk auf einem Grundstück, das sie von der städtischen Wohnbaugruppe erworben hat, ebenfalls Wohnungen. In die rund 80 Wohneinheiten sollen laut Bürgermeister und Sozialreferent Stefan Kiefer unter sozialpädagogischer Betreuung junge Menschen einziehen. Das momentane Konzept werde noch einmal besprochen. Allerdings geht er davon aus, dass ein solches Angebot „der Stadt guttäte.“ Denn gerade für junge Menschen und Auszubildende, die ihre ersten eigenen vier Wände beziehen, sei bezahlbarer Wohnraum in Augsburg schwer zu finden.

    Waxensteinstraße für Kindertagesstätte ungeeignet

    Knapp sind, wie ein junger Vater bemängelte, in der Stadt auch Kinderbetreuungsplätze für sämtliche Altersgruppen. Die derzeit vorhandenen 13000 sollen laut Kiefer auf 16000 aufgestockt werden. In Hochzoll gebe es derzeit 900. Man versuche jedoch, mit Großtagespflegen und Tagesmüttern den Mangel zu beheben. Die „Taskforce Kindergarten“ habe bereits 50 Standorte geprüft, von denen nur 20 als machbar übrig blieben. Nach Auskunft einer Teilnehmerin fehlen in

    Doch das wiederum ist nach Auskunft von Stadtbaurat Merkle nicht umsetzbar. „An der Verkehrsmenge“, sagt er, „können wir nichts ändern.“ Jedoch könne jeder selbst Einfluss auf die Situation nehmen – etwa indem er vom umfangreichen Angebot der Stadtwerke Gebrauch mache. Merkle fragt sich ohnehin, warum jeder Bürger ein Auto haben muss, das dann 23 Stunden am Tag ungenutzt vor dem Haus stehe.

    Ordnungsreferent stellt Schwerpunktkontrollen in Aussicht

    Einer Anwohnerin aus der Lechrainstraße, die sich über Partynächte am

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden