Er ist bei den Bürgern beliebt und hat trotz der Corona-Pandemie geöffnet: der Augsburger Stadtmarkt. Weil allerdings deutlich weniger Menschen in der Innenstadt unterwegs sind, spüren die Händler dies auch auf dem Markt. Die Geschäfte liefen unterschiedlich gut, sagt Marktamtsleiter Werner Kaufmann. Zwei Händler haben zwischenzeitlich aufgegeben. Ein Stand in der Fleischhalle ist frei geworden. Wer vom Haupteingang hineingeht, nimmt auch den zweiten Leerstand wahr. Der frühere Milchladen hat geschlossen, es ist alles ausgeräumt. "Hier gibt es jetzt aber eine Lösung", kündigt Kaufmann an, ohne den Namen des neuen Pächters bereits zu nennen.
Susis Milchbar, hieß das kleine Geschäft, das mit einem Angebot von Mehl- und Milchspeisen die Kunden bediente. Die bisherige Geschäftsinhaberin habe aus wirtschaftlichen Gründen aufgehört, bestätigt der Marktamtsleiter. Nach 13 Jahren sei das Aus gekommen. Corona habe sicherlich seinen Teil dazu beigetragen, erläutert Kaufmann. Das Mitnahmegeschäft sei letztlich nicht lukrativ gewesen.
Der neue Pächter des Milchstands betritt Neuland
Etwas mehr als 30 Quadratmeter ist der Laden groß. Als das Aus offiziell besiegelt war, suchte die Stadt per Ausschreibung einen Nachmieter. Mehrere Bewerbungen seien eingegangen. Die Entscheidung sei gefallen. Der neue Pächter verfolgt ein Konzept, das neben Milchspeisen noch etwas ausgedehnt werden soll. Gebäck, Tee und Kaffee seien ebenfalls im Angebot. Neben dem Aufenthalt im kleinen Geschäft, sofern dies zu einem späteren Zeitpunkt die Corona-Auflagen dann wieder zulassen, wird auch eine Außenbewirtung möglich sein. Wenn die nötigen Umbauten erledigt seien, könnte es womöglich im April losgehen, heißt es.
Der neue Pächter betritt laut Kaufmann mit dem Gastrobetrieb Neuland. Es sei also kein Gastronom, der bereits am Markt vertreten war. Gesucht wird jetzt zudem ein neuer Pächter für die Fleischhalle. Hier hat ein kleineres Geschäft aufgehört, das unter dem Namen Gerdi's Imbiss warme Speisen anbot.
Nicht alle Händler auf dem Augsburger Stadtmarkt haben geöffnet
Die Corona-Pandemie wirkt sich gegenwärtig auf das Angebot aus. Die Messerschleiferei und zwei Geschenkartikelläden sind geschlossen. Auch die Marktgaststätte ist derzeit zu, auf ein Mitnahmegeschäft wird verzichtet. Die beiden neu geschaffenen Stände Sakura und Café Vin sind vorerst ebenfalls zu. Die restlichen Händler sind weiterhin für die Kunden da. "Das Geschäft läuft zweigeteilt", sagt Kaufmann. Während die Stände, die Lebensmittel anbieten, demnach "ganz gut über die Runden kommen", spürten die Imbissgeschäfte die gesunkene Kundenfrequenz in der Innenstadt.
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