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Augsburg: Nach dem Lockdown zieht es wieder Kunden in die Augsburger Innenstadt

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Nach dem Lockdown zieht es wieder Kunden in die Augsburger Innenstadt

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    So belebt wie lange nicht war es am Samstag in der Augsburger Annastraße.
    So belebt wie lange nicht war es am Samstag in der Augsburger Annastraße. Foto: Ulrich Wagner

    Katrin Schneider bummelt am Dienstag durch die Augsburger Fußgängerzone. Dass ihr Weg durch die Annastraße statistisch erfasst wird, bekommt die junge Frau nicht mit. Das Unternehmen Hystreet führt seit längerem elektronische Frequenzmessungen in der Innenstadt durch. Die aktuellen Zahlen zeigen, wie die Menschen nach dem Ende des Lockdowns wieder in die Innenstadt kommen.

    Die Messungen belegen, dass deutlich mehr Menschen als in den Vorwochen die City aufsuchen. Davon profitieren die Geschäfte. Kunden kaufen verstärkt ein. Auch in der City-Galerie reagiert man auf die gestiegene Konsumfreude. Für Katrin Schneider steht jedenfalls fest: „Einkaufen ohne Terminvereinbarung und Test macht einfach mehr Spaß.“

    Das sagt der Einzelhandelsverband zu den Lockerungen in Augsburg

    Andreas Gärtner ist Chef des Einzelhandelsverbands in Augsburg. „Es ist sehr gut angelaufen“, sagt er über den Start nach den vorherigen Einschränkungen, die Händler und Kunden beachten mussten. Die Erinnerung daran ist noch frisch: Als die Sieben-Tage-Inzidenz in Augsburg hoch lag, war das Einkaufserlebnis stark beeinträchtigt. Kunden mussten teils online bestellen und die Ware dann vor Ort im Laden abholen. Ein anderer Punkt war, dass man zwar im Laden nach vorheriger Terminvereinbarung einkaufen durfte, man allerdings einen negativen Corona-Test benötigte. „Dies hat alles nicht funktioniert“, sagt Gärtner. Viele Kunden hätten sich mit dem Einkauf stark zurückgehalten. Jetzt unter den neuen Rahmenbedingungen sei es ein Riesenunterschied.

    Vor einzelnen Geschäften in der Augsburger Innenstadt bilden sich Warteschlangen.
    Vor einzelnen Geschäften in der Augsburger Innenstadt bilden sich Warteschlangen. Foto: Ulrich Wagner

    Die Geschäfte in Augsburg profitieren zudem davon, dass mittlerweile wieder mehr Kunden erlaubt sind, die sich gleichzeitig in einem Laden aufhalten können. „Dies ist auch gerade für kleinere Geschäfte wichtig“, erläutert Gärtner. Dass die Menschen wieder mehr Lust zum Einkauf haben, zeigt sich in der Innenstadt daran, dass es vor einzelnen Läden Warteschlangen gibt. Geduld ist gefragt, weil die maximale Zahl an Kunden zu diesem Zeitpunkt erreicht ist.

    Diese Corona-Regeln gelten in der Augsburger City-Galerie

    Beschränkungen gibt es auch für die City-Galerie. Die Berechnungen, die sich auf die Gesamtfläche des Centers beziehen, lassen momentan 1500 Kunden gleichzeitig zu. Centermanager Axel Haug sagt, dass es derzeit öfters vorkomme, dass Kunden draußen warten müssten. „Wir spüren, dass die Menschen wieder Lust zum Shoppen haben“, berichtet er über die ersten Tage nach der Lockerung.

    Ein Bild aus guten Tagen: die City-Galerie in Augsburg.
    Ein Bild aus guten Tagen: die City-Galerie in Augsburg. Foto: Silvio Wyszengrad (Archivbild)

    Corona hat in der City-Galerie dazu geführt, dass man von den einheitlich langen Öffnungszeiten abgerückt ist. Da einzelne Läden Kurzarbeit für die Mitarbeiter beantragten, war die Kernöffnung von 9.30 bis 20 Uhr nicht mehr umsetzbar. Zwischenzeitlich habe man sich auf eine gemeinsame Öffnung von 10 bis 18.30 Uhr verständigt, sagt der Centermanager. Haug nennt es eine Übergangsfrist. Weil der Andrang der Kunden steige, würden jetzt bereits immer mehr Geschäfte dazu übergehen, wieder bis 20 Uhr zu öffnen.

    Aufholbedarf hat laut Handelsexperten Gärtner derzeit vor allem die Textilbranche. Deren Umsätze waren gegenüber der Zeit vor Corona massiv zurückgegangen. Als die Geschäfte nur mit Test geöffnet hatten, waren es laut einer Umfrage 65 Prozent weniger Umsatz. Jetzt, da eine Kundenbegrenzung gilt, seien es 13 Prozent weniger Umsatz. „Es besteht also noch ein Nachholbedarf“, sagt Gärtner. Weil die Normalität immer mehr zurückkehre und auch private Feiern wieder in größerem Stil stattfinden dürften, werde sich dies auf den Textilbereich positiv auswirken. Gärtner nennt ein Beispiel: „Wenn Hochzeiten in größerer Gesellschaft möglich sind, wird von den Gästen auch eher wieder ein schöner Anzug oder ein neues Kleid gekauft.“

    So viele Passanten waren in der Augsburger Innenstadt unterwegs

    Die aktuellen Daten zur Frequenzmessung, die für die Annastraße und die Bürgermeister-Fischer-Straße erhoben werden, belegen jedenfalls den Aufwärtstrend. In der Annastraße waren in der Vorwoche, als die Lockerungen erstmals griffen, insgesamt knapp 95.000 Passanten unterwegs. Der Durchschnittswert liegt bei 57.800. Ähnliches gilt für die Bürgermeister-Fischer-Straße. In der Vorwoche wurden 125.000 Passanten gezählt, im Durchschnitt sind es 110.000.

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