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Augsburg: Nach Wiesn-Absage: Augsburger Herbstplärrer steht auf der Kippe

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Nach Wiesn-Absage: Augsburger Herbstplärrer steht auf der Kippe

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    Was wird aus dem Augsburger Herbstplärrer 2020? Die Wiesn in München wurde am Dienstag abgesagt.
    Was wird aus dem Augsburger Herbstplärrer 2020? Die Wiesn in München wurde am Dienstag abgesagt. Foto: Silvio Wyszengrad (Archiv)

    Nun ist es offiziell: Das Münchner Oktoberfest wird in diesem Jahr nicht stattfinden, gaben Dienstagvormittag Ministerpräsident Markus Söder und der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter bekannt. Bereits vergangene Woche wurde über die Wiesn-Absage diskutiert. Die Augsburger Bürgermeisterin Eva Weber (CSU) hatte deshalb auf einer Pressekonferenz auch wegen des Herbstplärrers schwarzgesehen. „Ich gehe davon aus, dass er dann auch nicht stattfindet. Er findet ja noch vor der Wiesn statt“, betonte sie.

    Was wird aus dem Herbstplärrer 2020? Wiesn-Aus habe "orientierenden Charakter"

    Dennoch wollte die Stadt am Dienstag nicht mit der Landeshauptstadt gleichziehen. Die Entscheidung der Stadt München, das Oktoberfest aufgrund des aktuellen Pandemie-Geschehens abzusagen, habe zwar orientierenden Charakter. Das bedeute, dass es aber noch keineswegs feststehe, wie am Ende über den Augsburger Herbstplärrer entschieden wird, hieß es in einer Mitteilung der Stadt. Bürgermeisterin Eva Weber sowie Ordnungsreferent Dirk Wurm (SPD) sind sich einig, dass als Erstes Gespräche zu führen sind. „Mit den Schaustellern unseres Plärrers bin ich bereits seit einigen Tagen im Gespräch. Es ist jetzt nicht die Zeit für Schnellschüsse. Vielmehr gilt, besonnen die Situation zu besprechen und zu schauen, welche Alternativen sich anbieten“, so Eva Weber.

    Ordnungsreferent Dirk Wurm sieht die Situation ähnlich. Er verweist zudem auf ein Positionspapier des Deutschen Schaustellerverbandes. „Darin wird argumentiert, dass die Wiesn nicht vergleichbar ist mit anderen, kleineren Volksfesten und deshalb auch keine Komplettabsage aller Volksfeste vonseiten der Schausteller gesehen wird“, sagte Wurm.

    Josef Diebold, der Vorsitzende des Schwäbischen Schaustellerverbandes, bestätigte die positiven Gespräche mit der Stadt. „Der Plärrer ist mit der Wiesn überhaupt nicht vergleichbar. Der Plärrer ist ein Familienfest.“ Es werde über Alternativen und Konzepte gesprochen, wie Hygienestandards und Auflagen eingehalten werden könnten. „Es wäre dann kein Plärrer, wie wir ihn kennen.“ Das müsse er in dieser außergewöhnlichen Zeit aber auch gar nicht sein, so Diebold. Schausteller und Festwirte müssten sich überlegen, ob sie einen Plärrer mit verändertem Konzept mittragen würden.

    Gastronom: Absage des Augsburger Plärrers wäre eine "Vollkatastrophe"

    Nach dem Ausfall des Osterplärrers würde eine Absage auch des Herbstplärrers jeden hart treffen: Für Szenegastronom Harry Winderl, der im Schallerzelt die Almbar betreibt, würde eine Absage einen „Komplettausfall 2020“ bedeuten. „Dann könnten wir nur noch beten, dass der Christkindlesmarkt stattfindet“, sagt er. Winderl komme nur aufgrund von Ersparnissen und dem Verkauf von Lagerware über die Runden. Für viele seiner Kollegen bedeuteten die Absagen von Plärrer oder die Schließung von Gastronomien eine „Vollkatastrophe“. Winderl: „Wenn keine Umsätze mehr reinkommen, braucht man Cash. Schließlich müssen Büro, Lager, Festangestellte und Pachten bezahlt werden.“ Derzeit richtet er den Parkgarten im Wittelsbacher Park her, den er gemeinsam mit Andy Kahn betreibt. „Ich mache es für eine Zukunft, die es irgendwann einmal gibt.“

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