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Augsburg: Nach Genua-Unglück: Wie sicher sind Augsburgs Brücken?

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Nach Genua-Unglück: Wie sicher sind Augsburgs Brücken?

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    Die neue Ackermann-Brücke über die Wertach wurde im vergangenen November freigegeben.
    Die neue Ackermann-Brücke über die Wertach wurde im vergangenen November freigegeben. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Stadt schließt ein Unglück wie beim Brückeneinsturz von Genua in Augsburg aus. Die Brücken in

    Noch im Jahr 2014 hatte die Stadt in einem Brückenzustandsbericht 14 Bauwerke als problematisch eingestuft, wobei sechs von ihnen inzwischen saniert oder neu gebaut wurden, etwa der Hochablasssteg. In naher Zukunft sollen die Kaufbachbrücke (nahe Spickelbad) und der Fußgängersteg an der Thomas-Breit-Straße (Oberhausen) gerichtet werden. Der baufällige und teilgesperrte Fußgängersteg über die Friedberger Straße am Schwabencenter wird hingegen abgerissen und durch eine Ampel ersetzt, da der Steg mit seinem Rampen nicht barrierefrei ist.

    Weber betont, dass von den Brücken, deren Zustand im Bericht als schlecht beschrieben wird, keine in ihrer Standsicherheit gefährdet (gewesen) sei. „In diese Beurteilung fließt auch das Alter der Brücke und die Verkehrssicherheit mit ein, wenn es etwa am Übergang zwischen Straße und Brücke eine Setzung gibt.“ Ebenfalls absehbar ist, dass die Holzbachbrücke in der Rosenaustraße erneuert werden muss (wohl 2020) und der Fahrbahnbelag auf der Anton-Fugger-Brücke über den Lech (Schleifenstraße) neu gemacht werden muss. Die Bauwerke selbst sind inzwischen alle unter 30 Jahre alt oder wurden in den vergangenen Jahren umfangreich saniert.

    Brücken werden stärker belastet als früher

    Insgesamt macht der Stadt aber Sorgen, dass die Bauwerke stärker belastet werden als früher. 1956 lag das Gesamtgewicht von Nutzfahrzeugen bei 24 Tonnen, heute kann ein Gespann 44 Tonnen auf die Waage bringen. Hinzu kommt, dass der Lkw-Verkehr deutlich zugenommen hat. Das dürfte auch bei der Ackermann-Brücke, die zuletzt für 17 Millionen Euro neu gebaut wurde, ein Punkt gewesen sein, der den Neubau nötig machte. Die Brücke senkte sich nach 50 Jahren Lebenszeit jedes Jahr leicht nach unten. Hinzu kommt auch, dass die Zahl der Schwertransporte sich von 2000 bis 2017 fast vervierfacht hat (zuletzt 4408 Stück). Diese Brücken müssten besonders gut im Auge behalten werden, so Baureferent Gerd Merkle.

    Alle sechs Jahre werden die etwa 600 Augsburger Brücken einer Hauptuntersuchung unterzogen, alle drei Jahre erfolgt eine einfachere Prüfung. Bei Brücken, der Zustand schon Sorge macht, gibt es noch zusätzliche Sichtprüfungen außerhalb dieser Reihe. Im Durchschnitt geht man davon aus, dass eine regelmäßig unterhaltene Brücke 80 Jahre hält.

    Zwei Unglücke bei Brücken in Augsburg

    In den vergangenen Jahren kam es in Augsburg gleichwohl zu zwei Unglücken bei Brücken, die sich aber allesamt in der Bauphase ereigneten. 2016 kollabierte die alte Ackermann-Brücke während der Abrissarbeiten unkontrolliert. Die Brücke stürzte mitsamt Abrissbagger und zwei Arbeitern acht Meter tief in die Wertach. Ein Gutachten kam zum Ergebnis, dass die Anweisungen eines Statikers zum Abbruch von der Firma missachtet worden waren. 2005 stürzte die im Bau befindliche Autobahnbrücke über den Lech bei einem Hochwasser beinahe in den Fluss. Bei einem provisorischen Fundament der Brücke, die damals noch nicht in der endgültigen Position stand, hatte ein

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