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Augsburg: Mutmaßlicher russischer Spion aus Augsburg spricht mit den Ermittlern

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Mutmaßlicher russischer Spion aus Augsburg spricht mit den Ermittlern

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    Der mutmaßliche Spion hat an der Uni Augsburg im Bereich der Materialforschung gearbeitet - die Wissenschaftler sitzen in diesem Neubau.
    Der mutmaßliche Spion hat an der Uni Augsburg im Bereich der Materialforschung gearbeitet - die Wissenschaftler sitzen in diesem Neubau. Foto: Silvio Wyszengrad

    Der mutmaßliche russische Spion, der an der Uni Augsburg in einem sensiblen Forschungsbereich arbeitete und vor zwei Wochen festgenommen worden ist, hat ausführlich vor Ermittlern des Bayerischen Landeskriminalamts ausgepackt. Nach Recherchen unserer Redaktion räumte er vor einigen Tagen in einer mehrstündigen Vernehmung auch ein, sich öfter als bisher bekannt mit seinem Agentenführer getroffen zu haben.

    Seine Rechtsanwältin Alexandra Gutmeyr bestätigte auf Anfrage, dass ihr in U-Haft sitzender Mandant inzwischen Angaben zur Sache gemacht habe. Zum Inhalt seiner Aussage äußerte sie sich nicht. Der 29-jährige Russe Ilnur N. war Mitarbeiter am Institut für Materialforschung und hatte Einblicke in Forschungen zu Faserverbund-Werkstoffen, die in der Luft- und Raumfahrt eingesetzt werden. Das machte ihn offenbar interessant für den russischen Auslandsgeheimdienst SWR. Fachleute schließen nicht aus, dass der mutmaßliche Spion Ilnur N. an sensible Informationen herangekommen sein könnte.

    Der 29-Jährige war seit 2018 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Uni Augsburg

    Er war seit 2018 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität und im Bereich des Instituts für Materials Resource Management tätig. Dort soll er nach früheren Uni-Informationen beim Forschungsprojekt "MakeKryo - Materialkennwertermittlung bei kryogenen Temperaturen" mitgewirkt haben. Diese Forschung wurde durch das DLR-Raumfahrtmanagement im Rahmen des Nationalen Raumfahrtprogramms gefördert. Im Rahmen des Projektes wurden neue Prüfmöglichkeiten für die Charakterisierung von Faserverbundwerkstoffen unter Weltraumbedingungen erforscht.

    Nach unseren Informationen wurde der Spion von einem Mann aus dem russischen Generalkonsulat in München gesteuert. Diese Tatsache hat in der Bundesregierung für Verärgerung gesorgt. Das Auswärtige Amt prüft, inwieweit eine Verletzung des Wiener Übereinkommens über diplomatische Beziehungen vorliegt.

    Wenn Sie sich für Meldungen aus Augsburg interessieren, hören Sie doch auch mal in unseren neuen News-Podcast rein: Der "Nachrichtenwecker" begleitet Sie von Montag bis Freitag ab 5 Uhr morgens in den Tag.

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