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Augsburg: Mukoviszidose-Patienten: Menschlich ist dieses Vorgehen nicht

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Mukoviszidose-Patienten: Menschlich ist dieses Vorgehen nicht

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    Mukoviszidose-Patienten wie Max Riedel müssen oft längere Zeit im Krankenhaus betreut werden.
    Mukoviszidose-Patienten wie Max Riedel müssen oft längere Zeit im Krankenhaus betreut werden. Foto: Max Riedel

    Man könnte meinen, wer beruflich mit schwerstkranken Menschen umgeht, sollte eine gewisse Sensibilität an den Tag legen. Doch was in Augsburg gerade mit erwachsenen Mukoviszidose-Patienten geschieht, ist nur schwer mit anzusehen. Wer Kranken kurz vor den Feiertagen die bislang funktionierende medizinische Versorgung faktisch entzieht und sie in ihrer Angst, wohin sie sich mit gesundheitlichen Problemen wenden sollen, alleine lässt, hat nicht verstanden, dass sich hinter Zahlen und Fällen lebende Menschen verbergen.

    Der gesamte Vorgang, warum der Zulassungsausschuss der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) die bewährte Therapie im Josefinum unterbindet, ohne sich um eine adäquate Anschlussbehandlung zu kümmern, ist für Außenstehende nur schwer zu verstehen. Über Monate hinweg hatten die Patienten immer wieder darauf hingewiesen, dass in Augsburg keine Behandlung durch niedergelassene Ärzte möglich ist und auch das Uniklinikum (UKA) nicht alle Patienten würde versorgen können. Zugehört hat ihnen von den Entscheidern offenbar niemand.

    Umgang mit Mukoviszidose-Patienten in Augsburg ist nicht menschlich

    Wenn es jetzt heißt, das UKA habe versichert, seinem "gesetzlichen Auftrag" nachzukommen, hört sich das nicht nach einer einvernehmlichen Lösung an, sondern nach der Weitergabe des Schwarzen Peter. Hatte das Uniklinikum im Vorfeld doch mehrfach betont, dass die Finanzierung der teuren Behandlungen mit der KVB nicht geklärt sei.

    Und auch nach dem Timing muss sich die KVB fragen lassen. Nachdem die Entscheidung gegen das Josefinum wohl spätestens im Herbst bereits gefallen war, hätte man die Patienten vielleicht nicht kurz vor Weihnachten vor vollendete Tatsachen stellen müssen. Auch wenn die Entscheidung vermutlich den Buchstaben des Gesetzes entspricht - menschlich war das Vorgehen nicht.

    Lesen Sie dazu auch den Artikel: Böse Überraschung für Mukoviszidose-Patienten

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