Augsburg, Mozartstadt – wer diese Titulierung bisher belächelt, gar in Zweifel gezogen hat, wird durch ein Gutachten jetzt eines Besseren belehrt. Es stammt von der Münchner Firma Actori, die Kultur- und Bildungseinrichtungen berät, und wurde von der Stiftung Deutsche Mozartstadt Augsburg vergangenes Jahr in Auftrag gegeben. „Wenn sich Augsburg als Kulturstadt positionieren will, liegt es nahe, einen Komponisten dazuzunehmen“, sagte Martin Dehli von Actori gestern im Kulturausschuss, als er das Gutachten vorstellte. Denn Augsburg verfüge über ausreichend Potenzial, um dies glaubwürdig zu vertreten – viel mehr sogar als andere Städte, die sich wie Würzburg als Mozart- oder Göttingen und Halle als Händel-Stadt etikettieren. Das Potenzial: die familiären Wurzeln der Mozarts, insgesamt 19 Originalschauplätze in der Region, ebenso die musikpädagogische Vermittlung in der Tradition von Vater und Sohn Mozart sowie reichhaltige Bestände wie Briefe, Instrumente und Ähnliches. Augsburg habe damit, sieht man von Amadés Geburtsstadt Salzburg ab, ein „Alleinstellungsmerkmal“, stellte Dehli dar.
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