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Augsburg: Modular-Auftritt von linker Punkband sorgt für Ärger

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Modular-Auftritt von linker Punkband sorgt für Ärger

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    Die Band "Feine Sahne Fischfilet" beim Modular. Die Gruppe engagiert sich gegen rechtes Gedankengut – sie ist in Mecklenburg-Vorpommern aber auch im Visier des Verfassungsschutzes.
    Die Band "Feine Sahne Fischfilet" beim Modular. Die Gruppe engagiert sich gegen rechtes Gedankengut – sie ist in Mecklenburg-Vorpommern aber auch im Visier des Verfassungsschutzes. Foto: Annette Zoepf

    Nach dem Auftritt der linken Punkband „Feine Sahne Fischfilet“ auf dem Modular-Festival gibt es Kritik aus den Reihen der CSU. Stadtrat Peter Schwab fordert mehr „Fingerspitzengefühl“ bei der Auswahl der Künstler. Er fordert zudem eine Erklärung von Kulturreferent Thomas Weitzel. Die Stadt bezuschusst das Festival des Stadtjugendrings mit 75.000 Euro. Die umstrittene Band lehnt in ihren Liedern immer wieder den Staat ab und heißt Gewalt gegen Polizeibeamte gut.

    In Augsburg ermittelt jetzt zudem die Bundespolizei, weil Fans der Band auf der Anreise zum Festival in einem Regionalzug zwei Männer geschlagen haben sollen. Beim Stadtjugendring sei vor dem Festival über die Band diskutiert worden, sagt Geschäftsführer Helmut Jesske. Man habe sich dann unter anderem deshalb für eine Verpflichtung entschieden, weil die Band bei den größten deutschen Festivals auftrete und sie engagiert gegen rechtes Gedankengut Stellung nehme. Der TV-Sender 3sat habe die Band zudem in seiner Reihe „Kulturlandschaften“ vorgestellt. Der Stadtjugendring betont, dass es beim Auftritt und auf dem Festivalgelände keine Gewalt gegeben habe.

    Stadtjugendring: Lehnen Gewalt ab

    Geschäftsführer Helmut Jesske sagt, der Stadtjugendring verurteile jegliche Art von Gewalt und von Aufrufen zu dieser. Weiter sagt er: „Der Stadtjugendring identifiziert sich nicht automatisch mit jedem Lied, das auf dem Modular-Festival gespielt wird.“ Den Künstlern werde, wie bei jeder Kulturveranstaltung, „künstlerische Freiheit im Rahmen der grundgesetzlichen Spielräume“ eingeräumt. Der Stadtjugendring teilt auch mit, dass sich die Band von einem Lied mit dem Titel „Staatsgewalt“ distanziert habe.

    Darin heißt es: „Die Bullenhelme – sie sollen fliegen. Eure Knüppel kriegt ihr in die Fresse rein.“ Allerdings ist es nicht das einzige Lied mit Texten dieser Art. Im Song „Wut“, zu dem die Band voriges Jahr ein Video veröffentlichte, rappt die befreundete Gruppe "Waving The Guns": „Ich mach mich warm, weil der Dunkelheitseinbruch sich nähert. Die nächste Bullenwache ist nur einen Steinwurf entfernt.“ Und: „Ich scheiß drauf was du sagst. Wer kein Rückgrat hat, der wird vereidigt auf den Staat.“

    Kritik an Nominierung für Pop-Preis

    CSU-Stadtrat Peter Schwab ist im Hauptberuf Polizeibeamter. Es ärgert ihn, dass Auftritte der Band auch noch mit staatlichen Geldern mitfinanziert werden. Er kritisiert auch die Auswahl der Künstler für den von der Stadt geförderten Pop-Preis „Roy“, der beim Festival vergeben wurde. Zu den Nominierten habe in diesem Jahr unter anderem ein Graffiti-Sprayer gehört, auf dessen Facebook-Seite Bilder von einem brennenden Polizeiauto und Sprüche wie „Fuck the Police“ zu sehen seien. Gewonnen hat der Sprayer nicht. Aber alleine die Nominierung sei für ihn „nicht tragbar“, sagt Peter Schwab.

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