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Mit der Uniklinik in eine neue Liga
![Gründungsfestakt der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg, im Jurahörsaal der Uni mit (von links) Dr. Ludwig Spaenle, Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel und Ministerpräsident Horst Seehofer. Gründungsfestakt der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg, im Jurahörsaal der Uni mit (von links) Dr. Ludwig Spaenle, Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel und Ministerpräsident Horst Seehofer.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
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Ministerpräsident Horst Seehofer gab den Startschuss für die Medizinfakultät an der Universität. Der Festakt geriet zum Großereignis – mit einer kurzen Störung.
Mit einer Uniklinik und einer Medizinfakultät an der Universität wird Augsburg in einer neuen Liga spielen: im deutschen Wissenschaftsbetrieb, in der medizinischen Versorgung der Bevölkerung, aber auch bei Wachstum und Beschäftigung. Das sagte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer am Freitag voraus. An der Uni gab Seehofer am Freitag selbst den Startschuss für die neue medizinische Fakultät. Beim Gründungsfestakt mit rund 650 Gästen bekam der Ministerpräsident, der das Projekt gegen viele Widerstände auf den Weg gebracht hat, großen Beifall.
Die Medizinische Fakultät in Augsburg wird im Endausbau rund 1500 Studenten, 100 Professoren und mehrere hundert Mitarbeiter haben. Zusammen mit der Umwandlung des kommunalen Augsburger Klinikums in eine Uniklinik des Freistaats gilt das Vorhaben als ein „Jahrhundertprojekt“, so Seehofer.
Großer Andrang
Auch der Festakt war ein ungewöhnlich großes Ereignis. Der Andrang von Gästen war so enorm, dass der große Hörsaal in der Jurafakultät bei weitem nicht ausreichte. Die Veranstaltung wurde in zwei weitere Räume übertragen. Sie war auch per Livestream im Internet zu sehen, unter anderem, damit die 5200 Beschäftigten des Klinikums den historischen Moment mitverfolgen konnten.
Seehofer selbst freut sich sehr, dass der Einstieg geschafft ist, wie er sagte. Denn nach seiner Ankündigung der Uniklinik 2009 im Goldenen Buch der Stadt Augsburg gab es viele Zweifler und Gegner. „Wir waren umzingelt von Ungläubigen.“ Nun werde mit der sechsten bayerischen Uniklinik etwas Bleibendes für die Gegenwart und künftige Generationen geschaffen.
Auch Unipräsidentin Sabine Doering-Manteuffel erinnerte an den schwierigen Weg. „Ich bin gefragt worden, welcher Teufel uns als Universität geritten hat, den Aufbau einer medizinischen Fakultät überhaupt nur in Erwägung zu ziehen. Ich bin darauf hingewiesen worden, dass dies unter keinen Umständen zu schaffen sei. In ganz Deutschland hielt man diese Entscheidung für den Beweis, dass man die Bayern keine fünf Minuten allein lassen darf. Aber zum Schluss hat es von allen Seiten geheißen: Hut ab!“
![So könnte der neue Medizin-Campus der Uniklinik künftig aussehen. Im Süden grenzt das Virchow-Viertel von Stadtbergen an, im Westen der Neusässer Stadtteil Steppach. So könnte der neue Medizin-Campus der Uniklinik künftig aussehen. Im Süden grenzt das Virchow-Viertel von Stadtbergen an, im Westen der Neusässer Stadtteil Steppach.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Am Freitag strahlte die Präsidentin, angetan mit ihrer goldenen Amtskette, ebenfalls überglücklich. Für die Universität Augsburg sei der Aufbau der Medizinfakultät der größte Entwicklungsschritt seit Jahrzehnten, sagte sie. Augsburg könne nicht nur mit einen neuen Modellstudiengang für Medizinstudenten bieten. Die Uni werde mit ihren beiden Forschungsschwerpunkten in Umweltmedizin und Medizininformatik auch Antworten auf drängende Fragen bei Krankheiten finden.
"Großer Tag für Augsburg"
Alle Redner beim Festakt betonten ihren Dank an die Beteiligten, die das Uniklinikum auf den Weg gebracht haben. Oberbürgermeister Kurt Gribl sprach von einem „großen Tag für Augsburg und Schwaben“. Nach Jahrzehnten sei das Ringen zu einem guten Ende gekommen. „Das Verdienst der Entscheidung und der entscheidenden Durchführung liegt bei Horst Seehofer“, so Gribl. Der Ministerpräsident habe sein Amt genützt, um beim Thema Uniklinik seine Überzeugungen in Lebenswirklichkeit umzusetzen.
Aber auch viele andere Politiker und Fachleute hätten mitgewirkt. Insbesondere der Name von Professor Klaus Peter wurde am Freitag oft genannt. Er ist der Vorsitzende des Lenkungsausschusses zur Errichtung der Universitätsmedizin in Augsburg.
Laut Gribl werden über zwei Millionen Menschen in der Region künftig von einer Spitzenmedizin profitieren, die mit Forschung unterlegt ist. Für die Stadt erwartet er einen gewaltigen Entwicklungsschub und nachhaltige wirtschaftliche Impulse durch die Uniklinik.
Kurzzeitig kam es beim Festakt zu einer Störung. Etwa zehn Studenten standen unvermittelt im Hörsaal auf und protestierten mit Transparenten lautstark gegen die Flüchtlingspolitik des Freistaates. Nach wenigen Minuten ließen sich die Demonstranten aber von Sicherheitskräften aus dem Raum führen.
Kommentar: Die Uniklinik bringt mehr Medizin, mehr Jobs und mehr Wohlstand
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