Manche Dinge sind mit genügend Vorlauf gut zu planen. Das dachte sich die Führungsriege der Augsburger Firma Baramundi, als es um den Neubau des Firmengebäudes ging. Derzeit sitzt das IT-Unternehmen im Glaspalast im Textilviertel. Ein repräsentativer Standort wurde gesucht – und gefunden. Im Innovationspark wird die künftige Heimat der Firma mit ihren 220 Mitarbeitern sein. Manches kam aber anders als geplant: Im Frühjahr sollte der Spatenstich für das Millionenprojekt stattfinden. Die Corona-Pandemie machte den Organisatoren einen Strich durch die Rechnung. Der Spatenstich fiel aus. Gebaut wird dennoch. Im Frühjahr 2022 ist der Einzug geplant.
Corona hat die Planungen des Unternehmens über den Haufen geworfen. Vorstand Uwe Beikirch sagt im Rückblick: „Wir hatten uns schon sehr auf diesen für unser Unternehmen so wichtigen Meilenstein mit dem Spatenstich gefreut.“ Schließlich sei der Umzug in die neue Heimat im Innovationspark „ein Beleg für unser seit 20 Jahren erfolgreiches Wirken in der Region“. Mittlerweile hätten die Bauarbeiten begonnen – ohne Spatenstich. Beikirch: „Wir planen für das Frühjahr 2021 ein großes Richtfest.“ Der Name Baramundi leitet sich übrigens aus dem Spanischen „para el mundo“ („Für die Welt“) ab.
Corona: Was die Augsburger Firma Baramundi macht
Corona wirkt sich auch auf die wirtschaftliche Lage aus. „Im Moment fahren wir wie viele andere Unternehmen erst einmal auf Sicht. Unsere erste Verantwortung gilt unseren Mitarbeitern und dem Erhalt ihrer Arbeitsplätze“, erläutert Beikirch. Die Baramundi Software AG ermöglicht nach eigenen Angaben Unternehmen und Organisationen das effiziente, sichere und plattformübergreifende Management von Arbeitsplatzumgebungen. Übersetzt: Wenn es um Homeoffice geht, also das Arbeiten von zuhause aus, sieht sich die Firma als Ansprechpartner.
Firmenintern wurde bei Baramundi ohnehin schnell reagiert, so Beikirch: „Als Softwareunternehmen waren wir gut vorbereitet, unsere Belegschaft frühzeitig ins Homeoffice zu schicken.“ Dank eigener IT-Infrastruktur und hauseigenen IT-Managements sei es kein Problem gewesen, Mitarbeitern zu Hause einen Arbeitsplatz einzurichten. Ein spezielles Angebot sei den mehr als 3000 Kunden gemacht worden, mit denen Baramundi zusammenarbeite. Mit Erfolg, wie Beikirch sagt: „Wir haben ein Soforthilfeprogramm gestartet, das es anderen Unternehmen erlaubt, unsere Software mindestens vier Monate lang kostenfrei und ohne Vertragsverpflichtungen einzusetzen.“ Dadurch könnten Vertragspartner während der Krise ihre Endgeräte im Homeoffice sicher managen. Inzwischen hätten mehr als 200 Unternehmen weltweit die Chance ergriffen.
Softwarefirma Baramundi und ihre Geschichte
Dass der Startschuss für den Neubau des Firmengebäudes mitten in die Corona-Pandemie fiel, war nicht vorhersehbar. Die Rahmenbedingungen hätten besser sein können. Beikirch stellt sich optimistisch den Herausforderungen: „Unsere Firma wurde vor 20 Jahren inmitten der Dotcom-Krise gegründet und hat sich auch durch die Finanzkrise 2009 kaum bremsen lassen.“ Man wisse aus erster Hand, dass jetzt ein kühler Kopf das Wichtigste ist. Der IT-Markt sei von Corona nicht so hart getroffen wie andere Branchen. Beikirch führt aus: „Vielen Unternehmen ist erst in der Krise die Bedeutung der Digitalisierung richtig bewusst geworden. Diese suchen jetzt nach Unterstützung, um ihre Digitalisierung voranzutreiben.“
Darauf baue das Unternehmen: „Wir haben den Vorteil, dass unsere Kunden mit uns vor allem langfristige Verträge zur Lizenznutzung und Softwarepflege eingehen.“ Das mache Baramundi krisenresistent. Dennoch werde zurückhaltend operiert: „Wir agieren vorsichtig und prüfen genau, welche Investitionen Priorität haben, bis wir abschätzen können, wie sich die Situation entwickelt.“ Strategisch wichtige Projekte würden wie geplant umgesetzt. „Sobald wir erkennen können, wie stark sich die erwartete Wirtschaftskrise auswirkt, kehren wir wieder zur normalen Budgetplanung zurück“, sagt Beikirch.
Augsburg: Das sagt der Firmenchef von Baramundi
Am Neubauprojekt sind derzeit keine Abstriche vorgesehen, sagt der Firmenchef: „Bislang verläuft alles nach Zeitplan. Wir vergeben gerade die nächsten Gewerke, aber wir sind natürlich nicht vor Überraschungen gefeit.“ Wenn die Arbeiten auf der Baustelle nach Plan verlaufen, werde man im Frühjahr 2022 einziehen.
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