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Augsburg: Millionen investiert: So wollen die Stadtwerke Stromausfälle verhindern

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Millionen investiert: So wollen die Stadtwerke Stromausfälle verhindern

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    Ende Januar gingen in Göggingen, Inningen und Bergheim am Abend für eine Stunde die Lichter aus.
    Ende Januar gingen in Göggingen, Inningen und Bergheim am Abend für eine Stunde die Lichter aus. Foto: Peter Fastl

    Wenn der Strom für längere Zeit ausfällt, so wie zuletzt am 23. Januar in Göggingen, Inningen und Bergheim, ist der Unmut groß. Bis zu einer Stunde dauerte es, bis die 14.000 betroffenen Haushalte nicht mehr im Dunkeln saßen.

    Um die Stabilität des Stromnetzes zu erhöhen, wollen die Stadtwerke Augsburg bis zum Jahr 2025 rund sieben Millionen Euro in die Modernisierung investieren. Davon werden allein heuer 800.000 Euro für die Verbesserung der Infrastruktur im Augsburger Südwesten investiert. Das Gebiet wurde bis Ende vergangenen Jahres von den Lechwerken beliefert.

    Stromausfälle besonders im Augsburger Südwesten

    Laut Pressesprecher Jürgen Fergg ist Augsburg im deutschlandweiten Vergleich bereits jetzt gut aufgestellt. „Die Zeit, in der Strom ausfällt, ist bei uns extrem niedrig. Im Durchschnitt sind es vier Minuten im Jahr pro Haushalt.“ Anders sieht es im Augsburger Südwesten aus. Laut dem Archiv unserer Zeitung gab es seit 2011 immer mindestens einen Stromausfall pro Jahr, der 40 Minuten oder länger dauerte.

    „Die LEW ist traditionell eher im ländlichen Raum präsent, wo die Anforderungen an das Stromnetz andere sind als in der Großstadt. Deswegen haben die Kollegen eine andere Netzphilosophie als wir“, sagt Franz Otillinger, Geschäftsführer der zuständigen SWA-Netze.

    Den Aufbau des Stromnetzes könnte man auch mit dem Straßennetz vergleichen. Wenn man einen Stromausfall als Straßensperrung versteht, gibt es in der Stadt aufgrund des dichten Netzes immer noch viele Wege, um schnell ans Ziel zu kommen, also den Stromausfall zu beheben.

    Im ländlichen Raum funktioniert das Stromnetz oft so, dass es je nach Ort eine oder mehrere Hauptstraßen gibt, von denen Sackgassen abgehen. Fachleute bezeichnen diese Sackgassen als Stich. Liegt das Problem am Anfang des Stichs, geht bei allen Anwohnern in der Sackgasse das Licht aus.

    So bereiten Sie sich auf einen Stromausfall vor

    Wie bereitet man sich auf einen Stromausfall vor? Wir geben Tipps.

    Ein Stromausfall kann uns jederzeit treffen. Die Folge: Radio, Kühlschrank, Ofen, Heizung, Licht, Herd, Tankstellen, Aufzüge, Telefon, Geldautomaten und viele andere Dinge fallen aus. Hier Tipps, wie Sie sich für den Fall der Fälle vorbereiten.

    Grundsätzlich sollte man immer in der Lage sein, mehrere Tage ohne Strom auskommen zu können - durch entsprechende Vorbereitung und Vorräte.

    Auf jeden Fall sollten Sie immer ausreichend Kerzen, Streichhölzer und Feuerzeuge im Haus haben.

    Auch Taschenlampen sollten bereit liegen. Mit mehrere Batterie-Sätzen. Vorsicht: Batterien haben nur eine begrenzte Lagerungsfähigkeit.

    Um kleinere Mahlzeiten ohne Strom kochen zu können, empfiehlt sich ein Spiritus- oder Trockenspirituskocher. Für Balkon- oder Gartenbesitzer kann ein Grill mit Grillkohle nützlich sein.

    Sie brauchen unbedingt ein Rundfunkgerät mit UKW und Mittelwelle, das auch mit Batterien betrieben werden kann. Denn im Ernstfall werden die Behörden über Radio informieren.

    Halten Sie immer einen Vorrat an Trinkwasser im Haus. Zwölf Liter pro Person sollten es sein, empfehlen Katastrophenschützer.

    Auch Brot, Konserven-Obst, Gemüse, Thunfisch, Würstchen, Speiseöl, Nudeln, Reis, Kaffee und H-Milch gehören zum Notvorrat, den jeder haben sollte.

    Fällt die Heizung (womöglich über mehrere Tage im Winter) aus, sollten warme Kleidung und Decken bereit liegen.

    Elektrogeräte, die zum Zeitpunkt des Stromausfalls liefen, müssen ausgeschaltet werden. Fließt der Strom wieder, kommt es nämlich sonst zu einem sogenannten Einschalt-Rush: Gehen viele Geräte auf einmal an, wird dem Netz in kurzer Zeit viel Strom entzogen, und dann fliegt die Sicherung raus. Eine Lampe oder ein Radio können aber anbleiben, um anzuzeigen, wenn der Strom wieder fließt.

    Noch mehr Informationen zum Thema gibt es beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), http://www.bbk.bund.de

    Wie die Stadtwerke Störungen im Stromnetz verhindern wollen

    Doch wie geht es weiter, wenn das Licht ausgeht? „Zunächst versuchen wir, das Problem von der Leitwarte aus zu überbrücken. Geht das nicht, muss der Kollege raus, der Bereitschaft hat. Wohnt dieser etwa in Inningen und die Störung ist in der Hammerschmiede, vergeht durch den Anfahrtsweg etwas Zeit“, sagt Otillinger. Vor Ort dauere es dann noch einmal ein paar Minuten, bis die Problemstelle überbrückt ist. Bei gravierenderen Problemen wird der Defekt erst einmal überbrückt und später repariert.

    Die Stadtwerke wollen im Augsburger Südwesten in den kommenden Jahren mehrere Erdkabel verlegen, um bei Störungen besser reagieren zu können, sagt Hermann Fünfer von der Abteilung Technisches Management. „Wo es sinnvoll ist, werden wir Stiche miteinander verbinden.“ Wo und in welchem Umfang das geschehe, müsse im Detail noch geklärt werden.

     „Es ist eine Kostenfrage und eine Frage, wie gut sich die Bauarbeiten aufgrund von Bebauung realisieren lassen.“ Zudem werde geprüft, welche Freileitungen durch Erdkabel ersetzt werden können. Dies ist unter anderem für die Leitung von Premium Aerotec hinüber nach Inningen vorgesehen. Die Versorgungssicherheit erhöhen soll auch die neue Umschaltanlage in der Eichleitnerstraße. Fünfer rechnet damit, dass sie im April oder Mai in Betrieb geht.

    Ein anderes großes Thema ist die Digitalisierung des Stromnetzes. Damit haben die Stadtwerke 2015 begonnen. Laut Fünfer geht es darum, „strategisch wichtige Trafohäuschen“ technisch so aufzurüsten, dass sie im Störungsfall mehr Informationen an die Leitwarte liefern.

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