Es war der erwartet ruhige Jahreswechsel in Augsburg. Die Menschen blieben zuhause und feierten in kleinem Kreis. Die Ausgangssperre wegen der Corona-Pandemie zeigte Wirkung. Auch das Feuerwerksverbot auf öffentlichem Raum wurde weitgehend befolgt. Ganz ohne Feuerwerk ging es aber nicht. Einzelne Knallkörper wurden natürlich abgeschossen, die Zahl von Leuchtraketen war jedoch überschaubar. Polizei, die mit einem Großaufgebot an Kräften in der Silvesternacht unterwegs war, und Feuerwehr zogen an Neujahr eine erste Bilanz. Es gab nach ihren Angaben keine nennenswerten Vorkommnisse wie noch in den Jahren zuvor.
Schlägereien von meist Betrunkenen, wie sie ansonsten zum Jahreswechsel gang und gäbe sind, blieben aus. Verletzte durch Knallkörper gab es ebenfalls nicht. Es gab allerdings einige Verstöße gegen die Ausgangssperre. In einem Fall wurde ein Polizeibeamter bei einer Kontrolle leicht verletzt. Eine Polizeisprecherin fasste das Geschehen wie folgt zusammen: "Insgesamt wurden die geltenden Regelungen gut eingehalten, der Großteil der Bevölkerung hielt sich an die Beschränkungen und auch das Verbot von Pyrotechnik auf öffentlichen Flächen wurde meist eingehalten".
Ein 18-Jähriger greift einen Polizeibeamten in Augsburg an
Die Polizei war in der Silvesternacht mit einem großen Aufgebot im Stadtgebiet Augsburg im Einsatz. Die weitreichendste Aktion spielte sich in Kriegshaber im Bereich der Überführung zur B17 in der Ulmer Straße ab. Gegen 23.15 Uhr fiel einer Zivilstreife der Polizei eine Menschenansammlung auf. Die Beteiligten aus verschiedenen Haushalten im Alter von 16 bis 19 Jahren versuchten zunächst vor der Polizei zu flüchten. Sie wurden aber eingeholt und kontrolliert. Ein Jugendlicher trat bei der Kontrolle sofort aggressiv gegenüber der Polizei auf, wehrte sich und schubste einen der Beamten. Erst nach dem Einsatz von Pfefferspray wurde der 18-Jährige gebändigt, so die Polizei. Der junge Mann wurde festgenommen. Alle anderen Beteiligten erhielten einen Platzverweis.
Wie sich herausstellen sollte, war der 18-Jährige in der Silvesternacht unbelehrbar. Die Polizei hatte ihn bereits eine halbe Stunde vor der Auseinandersetzung zusammen mit zwei weiteren Jugendlichen aus der Gruppe angetroffen. Es gab eine Anzeige wegen eines Verstoßes gegen die nächtliche Ausgangsbeschränkung. Nun muss sich der Mann auch wegen eines tätlichen Angriffs auf einen Beamten verantworten.
Zwischenfall mit zwei Männern im Färbergäßchen
Rabiat ging es ebenfalls bei einem Zwischenfall kurz nach Mitternacht zu. Im Färbergäßchen wurden ein 20-Jähriger und ein 23-Jähriger kontrolliert. Der Ältere leistete laut Polizei massiven Widerstand, er trat und schlug nach den Beamten. Zudem fing er an, nach diesen zu spucken und sie zu beleidigen. Der 20-Jährige versuchte, seinen Kumpel zu befreien, auch er musste gefesselt werden.
Im Einsatzprotokoll bei der Feuerwehr tauchen eine brennende Gartenhütte in Haunstetten und ein kleiner Brand an der Dieselbrücke in Oberhausen auf. Zudem gab es Wasserrohrbrüche in der Eschenhofstraße und in der Annastaße. In der Äußeren Uferstraße unterstützte die Feuerwehr den Rettungsdienst bei einem Einsatz. Die Drehleiter war nötig, um eine Person zu retten.
Anders als geplant endete für eine Person die Zubereitung eines Essens an Silvester. Die Speisen brannten an. Mithilfe der Feuerwehr kam die Person aus der verrauchten Wohnung in der Professor-Messerschmidt-Straße im Universitätsviertel. Damit drei Augsburger das neue Jahr auch in der eigenen Wohnung beginnen konnten, gab es zudem Einsätze, um Türen zu öffnen.
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