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Augsburg: Markus Söder und Christian Ude sticheln bei Bierketten-Verleihung

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Markus Söder und Christian Ude sticheln bei Bierketten-Verleihung

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    Bei der 33. Verleihung der Riegele Bierkette hielt Münchens Altbürgermeister Christian Ude (SPD) die Festrede auf Finanzminister Markus Söder (CSU).
    Bei der 33. Verleihung der Riegele Bierkette hielt Münchens Altbürgermeister Christian Ude (SPD) die Festrede auf Finanzminister Markus Söder (CSU). Foto: Silvio Wyszengrad

    Für Münchens ehemaligen Oberbürgermeister Christian Ude war es „ein Schock“, als er erfuhr, für wen er in der Brauerei Riegele eine Festrede halten soll: Markus Söder. Die beiden Politiker stritten in der Vergangenheit des öfteren intensiv über politische Vorhaben und Entscheidungen. Der CSU-Politiker erhielt die Riegele Bierkette, weil er sich auf besondere Art und Weise um das Bier und die bayerische Lebensweise verdient gemacht hat.

    Vergeben wurde der Preis von der Brauerei Riegele und den Augsburger Königstreuen bereits zum 33 Mal. Ude bekam die Ehrung im vergangenen Jahr. Dass damit auch die Festrede im Jahr darauf verbunden ist, war Ude zunächst nicht klar. „Ich habe dann aber festgestellt, dass die Kette ein Trostpreis ist für Leute, die sich eingebildet haben, Ministerpräsident werden zu wollen“, scherzt Ude. Sowohl er selbst als auch Bayerns Wirtschaftsministern Ilse Aigner (CSU) haben den Preis bereits erhalten.

    Zwischenrufe "aufhören" bei Ude-Laudatio

    Ude sieht Chancen, dass es auch für den „ewigen Kronprinzen“ Söder so kommt. Er sei sicher, dass sich Ministerpräsident Horst Seehofer an Großbritanniens Königin Elisabeth II. orientiert. „Da sieht Seehofer, wie man ein Amt auch mit 90 Jahren noch gut ausfüllt.“ In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Gerüchte, Seehofer könnte doch länger Ministerpräsident bleiben, um Söder in diesem Amt zu verhindern. Sollte die Wirkung der Kette doch mal nachlassen, stoße er schon mal auf Ilse Aigner an, kündigte Ude an. Für einzelne Gäste waren die deftigen Aussagen zu viel. Sie forderten von Ude mit Zwischenrufen „aufhören“.

    Söder nahm in seiner Rede Ude ebenfalls aufs Korn. Er wisse genau, warum ihm das Bier von Riegele so gut schmecke, sagte Söder: „Es hat 13 Prozent, dass entspricht den Umfragewerten der SPD“. Und auch sei der ehemalige Münchner Oberbürgermeister nie richtig in Bayern angekommen. „Wir Franken und die Schwaben versuchen seit dem Jahr 1806 Menschen wie Herrn Ude mit ihrer Fokussierung auf München und Oberbayern in Bayern zu integrieren.“ Ude rang sich dann aber doch noch zu einer Art Kompliment für Söder durch. Der Minister habe ein sehr konservatives Profil, „aber immerhin ein Profil“. Die politische Landschaft und ihre Vertreter seien inzwischen „oft so blass, dass kaum noch Unterschiede zu erkennen sind.“ Das erschwere den Bürgern die Orientierung und spiele Protestbewegungen in die Karten.

    Dass er sich zwei politische Rivalen eingeladen hatte, wusste auch Brauereichef Sebastian Priller senior. „Wir haben da genau das Richtige. Bier entspannt, lässt vergessen und überwindet Differenzen und Grenzen.“ Söder den Preis zu verleihen, sei nach der Recherche bei Google aber eine richtige Entscheidung, betonte er. „Es finden sich sehr viele Treffer zum Thema Söder und Bier sowie Söder und Reinheitsgebot.“ Der Minister dankte es und versprach, die Abschaffung des Reinheitsgebotes zu verhindern. „Das lassen wir uns nicht nehmen. Es ist Teil unserer Lebenskultur und Identität.“

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