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Augsburg: "Long Covid": Uniklinik Augsburg will Corona-Spätfolgen behandeln

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"Long Covid": Uniklinik Augsburg will Corona-Spätfolgen behandeln

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    Für manche Covid-19-Patienten ist offen, ob sie je wieder ihre frühere Form erreichen werden. An der Augsburger Uniklinik entsteht nun ein Behandlungsangebot.
    Für manche Covid-19-Patienten ist offen, ob sie je wieder ihre frühere Form erreichen werden. An der Augsburger Uniklinik entsteht nun ein Behandlungsangebot. Foto: Uwe Anspach, dpa

    Längst nicht alle, die eine Corona-Infektion überstanden haben, sind danach schnell wieder fit. An der Uniklinik Augsburg soll deshalb in nächsten Wochen eine Anlaufstelle für Corona-Patienten entstehen, die zwar die Infektion überstanden haben, aber unter Spätfolgen leiden. Es geht dabei um teils gravierende Beeinträchtigungen an Atemwegen, dem Herz-Kreislauf-System, dem Muskelapparat und dem Nervensystem. Auch der Stoffwechsel kann betroffen sein.

    Die Covid-Ambulanz solle nach Überweisung durch niedergelassene Ärzte eine Anlaufstelle für die Patienten aus der Region sein, die unter besonders komplexen und schweren Spätfolgen leiden, so Dr. Herbert Quinz, Stabsstellenleiter für Medizinstrategie an der Uniklinik.

    Uniklinik in Augsburg: Viele Disziplinen arbeiten in der Ambulanz mit

    Wegen der sehr unterschiedlichen möglichen Spätfolgen werde die Corona-Hochschulambulanz interdisziplinär besetzt sein. Das Spektrum reicht von der HNO-Klinik über die Kardiologie bis zur Gefäßchirurgie. Aktuell treffe man noch Vorbereitungen, was Räumlichkeiten und Medizintechnik betrifft. "Neben der Ermöglichung einer optimierten Versorgung für die Patienten sollen die Effekte von Covid-19 auch wissenschaftlich analysiert und längerfristig begleitet werden", so Quinz. Die Mechanismen, die nach teils auch milderen Verläufen zu Langzeitfolgen führen können, sind noch nicht ausreichend erforscht. Auch zum Anteil der Patienten, die nach überstandener Infektion mittel- und langfristig unter gesundheitlichen Folgen leiden, gibt es noch wenig gesicherte Erkenntnisse.

    "Long Covid" in Augsburg: Wie hoch der Bedarf ist, ist noch offen

    Schon heute behandle man Patienten nach einer Infektion, zum Beispiel in der Lungen-Ambulanz, so Quinz. Auch im internen Lagebericht des Uniklinikums wurde bereits im März auf die neue Patientengruppe hingewiesen. In dem Bericht vom 11. März hieß es, es würden vermehrt Menschen in die Notaufnahme kommen, "die nach einer durchaus milden SARS-CoV-2-Infektion Monate später u. a. über deutlich verminderte Belastbarkeit, Erschöpfung und Muskelschwäche berichten".

    In der neuen Corona-Ambulanz sollen Grunduntersuchungen stattfinden und dann Ärzte aus den Fachdisziplinen hinzugezogen werden. Mit welchem Bedarf man letztlich rechne, lässt das Uniklinikum aktuell offen. Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sagte zuletzt, dass der Versorgung von Patienten mit "Post-Covid-Syndrom" oder "Long Covid" mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden müsse. Neben Augsburg haben andere bayerische Unikliniken bereits Spezialambulanzen aufgebaut.

    Immer noch viele Corona-Patienten auf der Intensivstation

    Indes sind die Augsburger Uniklinik und auch die anderen Kliniken in der Region noch immer mit der Versorgung von akut Erkrankten massiv gefordert. Stand Sonntag mussten in Augsburg noch immer 36 Covid-Patienten auf der Intensivstation behandelt werden, nur fünf Intensivbetten in Augsburg waren frei.

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