Wenn der Landtagsabgeordnete Linus Förster die Dienste einer Prostituierten beansprucht, ist dies seine Privatsache. Wenn dieser Besuch allerdings zu staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen führt, kommt die Politik ins Spiel. Dann wird der 51-Jährige zu einer Person des öffentlichen Lebens. Dies hat er dieser Woche erfahren müssen. Förster ist derzeit nicht zu sprechen. Wie er mit seiner persönlichen Situation umgeht, weiß wohl nur das engste familiäre Umfeld. Politisch ist Förster jedenfalls schwer angeschlagen. Der SPD-Abgeordnete kämpft um das politische Überleben. Dies vor allem auch deshalb, weil er in den eigenen Reihen schon viel länger angezählt ist. Auf die bedingungslose Rückendeckung seiner Partei braucht Förster nicht mehr zählen. Im Gegenteil: Längst wird spekuliert, wer seine Nachfolge antreten könnte. Die Nominierung für die Landtagswahl dürfte voraussichtlich im Sommer oder Herbst 2017 sein.
Augsburg