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Augsburg: Liköre und Gin: Hochprozentiges "Made in Augsburg" immer beliebter

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Liköre und Gin: Hochprozentiges "Made in Augsburg" immer beliebter

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    Christoph Steinle, präsentiert den August Gin, aus eigener Produktion.
    Christoph Steinle, präsentiert den August Gin, aus eigener Produktion. Foto: Silvio Wyszengrad

    Wenn es um Spirituosen geht, denken die Augsburger regional. Kleine, unabhängige Brennereien werden immer beliebter – weil die Qualität stimmt und die Genießer wissen wollen, wo ihr Produkt herkommt.

    „August ist unser bestverkaufter Gin“, sagt etwa Ulrich Mayer, Chef des Spirituosen- und Tabakwarengeschäftes No7 in der Steingasse. Der Augsburger Gin, der erst seit einem guten halben Jahr im Handel ist, wird von den Kunden so gut angenommen, dass No7 sogar eine Sonderedition des Getränks, einen London Dry Gin, ins Programm aufgenommen hat. „Die Augsburger sind extrem wählerisch und qualitätsbewusst“, weiß er. Wenn ein Produkt dann so einschlage, heiße das schon etwas.

    Doch nicht nur der Gin aus Augsburg sei der Renner. Beispielsweise die Gebrüder Elwert mit ihrem Gyld Kräuterlikör, dem Goldberner Dry Gin und dem „Weisser-Pfeffer“ Minzlikör seien bei den Kunden äußerst beliebt. Hier wie da: „Qualität Made in Augsburg“. Auch bei Wein Bayerl hat sich August zu einem Verkaufsschlager entwickelt – und auch hier haben regionale Spirituosen die Nase vorn, wie Angelika Bayerl sagt. „Es sind Augsburger wie Touristen, die gerne zu Produkten aus der Region greifen“, so die Fachfrau.

    Wöchentlich 1500 Flaschen Gin

    Christoph Steinle, Macher des August Gin, ist von dem Erfolg noch völlig überrascht. „Ich hatte eigentlich angenommen, der Gin-Markt wäre völlig gesättigt“, sagt er. Doch stattdessen kommt er mit der Produktion kaum nach. Angefangen hat er mit 300 Flaschen, jetzt entstehen in der Brennerei Salzgeber in Babenhausen, wo der Gin in Kooperation hergestellt wird, wöchentlich rund 1500 Flaschen der glasklaren Flüssigkeit mit dem dezenten Geschmack nach Zirbelholz. Was vor einem halben Jahr noch als Beschäftigung neben seinem Beruf als Informatiker begann, ist zum Vollzeitjob geworden.

    August ist aus einer Leidenschaft für Gin entstanden, berichtet Steinle. Über Jahre hatte er mit einem Freund davon geträumt, einmal einen eigenen Gin zu kreieren und ihn als regionales Produkt auf den Markt zu bringen. Und jetzt sei einfach die Zeit dafür reif gewesen.

    Seit Weihnachten ist die Spirituose im Handel, im Juni hat Steinle die „Gin & Spin GmbH“ angemeldet und leitet das Unternehmen – noch als einziger Angestellter aber mit guten Chancen auf Wachstum. „15.000 Flaschen wären in diesem Jahr großartig“, so sein Ziel. Neben dem Namen hat Steinle auch mit dem Rezept Augsburgs Geschichte in das Produkt eingebracht. Das Destillat wird über Späne der Zirbelkiefer geleitet, was dem Gin seinen besonderen Geschmack gibt. Die Zirbelnuss ist bekanntlich Augsburgs Wappenzeichen.

    Heimische Spirituosen in Spezialitätengeschäften und Supermärkten

    Spin & Gin und auch die Gebrüder Elwert sind Ausdruck eines neuen „Craft-Spirit“ wie Franz Salzgeber es nennt. Der alteingesessene Brenner, der hochwertige Obstbrände und Liköre herstellt, sieht den Qualitätsanspruch, mit dem die jungen Wilden den Markt stürmen mit Freude – auch wenn dadurch der Markt immer enger werde. „Aber viele, die heute auftauchen, sind morgen auch wieder weg“, glaubt er. Die Kunden würden immer qualitätsbewusster – und nur wer erstklassige Ware liefere, habe auch dauerhaft eine Chance.

    Obwohl es auch Anfragen aus anderen Städten gebe, will Steinle zunächst den Gin und einen dazugehörigen Tonic-Sirup nur regional vermarkten. „Das Ziel ist Bayerisch-Schwaben“, sagt er. Der Gin-Markt sei besonders regionalisiert, fast jede größere Stadt habe ihre eigenen Marken. Dabei gehe hier das Endkundengeschäft am besten, in der Gastronomie laufe es dagegen schleppend. Rund 20 Verkaufsstellen, vom Spezialitätengeschäft bis zum Edeka, verkaufen die heimische Spirituose.

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