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Augsburg-Lechhausen: Wasserspielplatz: Im Flößerpark kann man endlich planschen

Augsburg-Lechhausen

Wasserspielplatz: Im Flößerpark kann man endlich planschen

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    Familie Wächter hat Spaß im Flößerpark (von links): Alexandra Wächter, Fabién, Elias und Abdullah Wächter mit Tochter Lia.
    Familie Wächter hat Spaß im Flößerpark (von links): Alexandra Wächter, Fabién, Elias und Abdullah Wächter mit Tochter Lia. Foto: Michael Hochgemuth

    Samuel und Lukas streiten sich, wer die kleine Mühle antreiben darf. Lukas’ Vater pumpt zwei Meter weiter selbst Wasser und die siebenjährige Marie rennt zur Kletterwand. Für alle ist etwas geboten am Wasserspielplatz im Lechhauser Flößerpark. Viele hatten die Hoffnung schon fast aufgegeben, dass hier überhaupt irgendwann einmal Kinder spielen können. Immerhin sind knapp zehn Jahre vergangen von der Idee, über die Planung und den Bau bis zur Eröffnung am Dienstag. Es sei ein Thema, das schon lange hitzig die Gemüter bewegt, sagt Bürgermeisterin Eva Weber (CSU) in einer kurzen Ansprache.

    Flößerpark in Lechhausen schien lange mehr Fluch als Segen

    Doch nun, endlich, kann hier zwischen Radetzkystraße und Lech, nahe der Ulrichsbrücke, geplanscht, geklettert, erholt und im Sand gebaggert werden. Pünktlich vor der Kommunalwahl, sagen die einen angesichts der vielen anwesenden Politiker. Pünktlich noch im Sommer, sagt Friedrich Pimpl vom Grünamt der Stadt. Manchmal müsse man halt Ausdauer beweisen, doch der Wasserspielplatz – und so, wie er gleich angenommen wird – sei ein Segen für die Stadt.

    Lange schien das Projekt mehr Fluch als Segen. Immer wieder verlor man Zeit: Es tauchten Kabel auf, von denen keiner wusste. Es gab mit der Stadt und dem Freistaat verschiedene Grundstückseigentümer, die sich einigen mussten und es traten Altlasten zutage, die für 270.000 Euro entsorgt werden mussten. Immer wieder wurde nachkorrigiert.

    So sieht der neue Wasserspielplatz im Flößerpark aus.
    So sieht der neue Wasserspielplatz im Flößerpark aus. Foto: Michael Hochgemuth

    Dass sich letztlich viel bewegt hat, sieht die Aktionsgemeinschaft Lechhausen (AGL) zu großen Teilen als ihren Verdienst. Mindestens zweimal im Jahr habe man ein Jour fixe zum Flößerpark abgehalten, sagt der stellvertretende Vorsitzende Walter Wölfle. Ewiges Nachhaken beim damaligen Umweltreferenten Rainer Schaal (CSU) und seinem Nachfolger Reiner Erben (Grüne) sei nötig gewesen. Erben selbst sagt: „Die Stadträte haben ziemlich Dampf gemacht und das war auch gut so."

    Den Lech in Augsburg zugänglicher machen

    Jetzt ist er erleichtert, dass er den Spielplatz, der etwa 800.000 Euro gekostet hat, endlich präsentieren kann. Alle sind sich einig: Es ist ein schönes Projekt für ganz Augsburg, nicht nur für Lechhausen. Ziel war es, den Lech zugänglicher und damit den Fluss erlebbarer zu machen.

    Denn zuvor war hier dicht bewachsenes Steilufer, „fast Urwald“, sagt Landschaftsarchitekt Franz-Josef Eger. Jetzt habe man das Flussufer geöffnet, erklärt der Planer, und einen transparenten Park gestaltet. Der Spielplatz hat nun eine Asphaltfläche mit angedeuteten Flößen und „Wasserspritzkanonen“ sowie eine blaue Beschichtung im Wellenmuster, die von strapazierfähigem Kunstrasen eingefasst ist. Kunstrasen ohne Granulat, betont Reiner Erben. Es gelange kein Mikroplastik in den Lech.

    Der Neubau des Grünen Kranzes in Lechhausen kommt voran.
    Der Neubau des Grünen Kranzes in Lechhausen kommt voran. Foto: Michael Hochgemuth

    Ein Hingucker ist die fast 40 Meter lange Kletterwand im Hintergrund, die vom Augsburger Graffiti-Künstler Daniel Döbner – in der Szene bekannt als „Besok“ – gestaltet und signiert wurde. Dadurch erhofft man sich Schutz vor Schmierereien und mehr Respekt vor dem Kunstwerk. Es zeigt die Bedeutung des Wassers für die Stadt Augsburg, passend zum Unesco-Welterbe-Titel. Flößer sind zu sehen, ein Wasserrad, ein Fluss, ein Biber und ein Kajak auf dem Eiskanal.

    Lokal im Flößerpark: Eröffnung wohl spätestens 2020

    Noch mehr Leben wird im Flößerpark mit dem geplanten Ausflugslokal an der Floßlände einkehren. Der Bauantrag ist laut Erben gestellt, etwa ein halbes Jahr werde es dauern bis zur Genehmigung. Spätestens im Jahr 2020 rechnet er mit der Eröffnung. Als Investor tritt die Brauerei Kühbach auf, die auch an anderer Stelle in Lechhausen gastronomisch aktiv ist.

    Sie wird im neuen Grünen Kranz am Lechhauser Schlössle der Pächter in der Gastronomie sein. Auch dieses Großprojekt kommt voran. Neben der Gastronomie sind dort Räume für die Sozialstation vorgesehen und barrierefreie Wohnungen. Demnächst ist Richtfest.

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