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Augsburg-Lechhausen: Das Feuer-Drama auf dem Pferdehof

Augsburg-Lechhausen

Das Feuer-Drama auf dem Pferdehof

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    Der Pferdehof brannte lichterloh. Bild: Berufsfeuerwehr Augsburg
    Der Pferdehof brannte lichterloh. Bild: Berufsfeuerwehr Augsburg

    Die junge Frau kann es nicht fassen. "Das Pferd war wie mein Kind", sagt sie und hält sich die Hand vor den Mund. "Ich kenne es, seit es klein ist." Sie steht auf einer Wiese im Osten von Augsburg, neben der Pferdepension Meierhof. Aus dem Pferdestall steigt noch der Rauch auf, das Holzgebäude ist komplett ausgebrannt. Das Pferd der jungen Frau ist in den Flammen gestorben, ebenso wie sechs weitere Tiere.

    Der Alarm erreicht die Augsburger Feuerwehr um kurz vor 15 Uhr am Nachmittag. Die

    Der Einsatz für die Feuerwehr ist schwierig. Nach etwa zehn Minuten sind die großen Wassertanks leer. Bis zum nächsten Hydranten sind es mehrere hundert Meter. Es gelingt ihnen, das Feuer auf dem Pferdehof mit Schaum und Wasser einzudämmen. Eine zweite große Scheune und ein Wohnhaus können vor den Flammen geschützt werden. Feuerwehrleute mit Atemschutzmasken dringen ins Gebäude ein. Schnell sind Brandermittler der Kriminalpolizei vor Ort, die nach der Ursache des Feuers suchen.

    Warum? Diese Frage stellt sich auch Alexander Seufert, der Pächter der Pferdepension. "Ich kann es mir nicht erklären, was hier passiert ist", sagt er. Seine Tochter, sagt er, wollte die Pferde gerade aus dem Stall auf die Koppel führen, als sie plötzlich Rauch und Feuer sah. Sie konnte sich nur noch selbst in Sicherheit bringen. Es ging alles viel zu schnell.

    Auf der Wiese neben dem Pferdehof spielen sich dramatische Szenen ab. Einige Reiterinnen haben den Brand miterlebt, sie wurden von der Feuerwehr in Sicherheit gebracht. Andere Pferdebesitzer wurden per Telefon verständigt und sind sofort gekommen. Viele wirken verzweifelt. Mädchen und junge Frauen sitzen mit Tränen in den Augen auf dem Boden. Andere wollen unbedingt zu den Tieren und diskutieren mit den Polizisten, die niemanden durchlassen. Nach einiger Zeit treffen mehrere Helfer des Kriseninterventionsdienstes ein und kümmern sich um die Betroffenen.

    "Manche sind wirklich sehr aufgelöst", sagt Bernd Mangold, der Einsatzleiter des Roten Kreuzes. Seine Helfer kümmern sich um rund 20 Menschen. Sie stellen Getränke bereit und spenden, wo es nötig ist, Trost. Wer will, kann im großen Bus der Feuerwehr ausruhen. "Viel mehr können wir leider nicht tun." Immerhin: Verletzte gibt es nicht.

    Wie die Flammen in dem Stall ausbrechen konnten, war gestern Abend noch unklar. Er brannte lichterloh, weil sich Heu und Stroh entzündete, das über den Pferdeboxen gelagert war. Die Feuerwehr zählte in den Ruinen des Stalls gestern Abend sieben tote Pferde. Die Nachlöscharbeiten liefen bis in die Nacht. Den Sachschaden schätzt die Polizei derzeit auf rund 300 000 Euro. "Der Schmerz der Pferdebesitzer lässt sich nicht beziffern", sagt einer der Polizisten. Jörg Heinzle

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