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Augsburg: Kulturpark schließt endgültig: Wie es auf dem Reese-Areal in Augsburg weitergeht

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Kulturpark schließt endgültig: Wie es auf dem Reese-Areal in Augsburg weitergeht

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    Der Kulturpark West muss 2022 wohl endgültig ausziehen.
    Der Kulturpark West muss 2022 wohl endgültig ausziehen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Auf dem Reese-Areal neigen sich die Tage des Kulturparks-West nach 14 Jahren allmählich dem Ende zu: Nachdem die Stadt schon einmal eine Verlängerung für das Künstlerquartier in den ehemaligen Kasernengebäuden an der Sommestraße beschlossen hat, wird jetzt voraussichtlich im kommenden Frühjahr Schluss sein. Dann sollen Bands in der "Musikbox" auf dem Gaswerkareal unterkommen, die bis dahin fertiggestellt sein soll. Die Stadtwerke wollen im September mit dem Errichten des Holzbaus beginnen. Das Reese-Areal wird dann auch im Osten mit Neubauwohnungen bebaut werden. Und es gibt weitere Pläne.

    Wie Kulturreferent Jürgen Enninger auf Anfrage sagt, leeren sich die Gebäude an der Sommestraße aktuell weiter, nachdem die ersten Künstler schon vor drei Jahren ins Gaswerk umgezogen sind. Momentan ziehen weitere Mieterinnen und Mieter auf das Baywa-Gelände an der Gubener Straße direkt neben dem Gaswerk um. Dort hat der selbst verwaltete Kulturpark, der in den vergangenen Jahren auf die Suche nach Ersatzgebäuden ging, etliche Räume geschaffen.

    Drei Kasernengebäude sollen abgerissen werden

    Laut Enninger werden die frei werdenden Räume in den Kasernengebäuden in Kriegshaber dann von Einbauten befreit. Womöglich könne man schon im Herbst ein Gebäude an die Wohnbaugruppe, die das Gelände treuhänderisch für die Stadt verwaltet, zurückgeben. Gleichzeitig finde eine Voruntersuchung für den Rückbau statt.

    Die drei Kasernengebäude sollen abgerissen werden. Im vergangenen Sommer, als unter anderem die Kradhalle und das Gebäude, in dem früher der Club Kantine untergebracht war, abgerissen wurde, protestierte eine Bürgerinitiative dagegen. Sie wünschte sich zumindest einen teilweisen Erhalt der Gebäude. Baureferent Gerd Merkle (CSU) argumentierte hingegen mit Schadstoffbelastung der Kasernengebäude und den neuen Wohnungen, die auf dem Areal entstehen können.

    Auch ein Gymnasium könnte aufs Reese-Areal in Augsburg ziehen

    Aktuell hat die Stadt einen Wettbewerb unter Landschaftsplanern und Stadtplanern ausgeschrieben, was die Gestaltung des östlichen Reese-Areals betrifft. Das Kulturhaus Abraxas an der Sommestraße wird erhalten bleiben, ansonsten werden alle Kasernengebäude weichen. Die Ergebnisse des Wettbewerbs werden im September vorliegen. Die Stadt will dort vorwiegend Mehrfamilienhäuser sehen, um möglichst viele Wohnungen unterzubringen. Auch ein Jugendtreff soll dort unterkommen.

    Ziel ist außerdem, die Zahl der Autos und Stellplätze gering zu halten. Zwar ist eine zentrale Hochgarage für das Quartier geplant, gleichzeitig wird es wohl aber auch auf Carsharing-Angebote vor Ort hinauslaufen. Ein Teil der Grundstücke soll über eine Konzeptvergabe an Bauherren vergeben werden - nicht das höchste Preisgebot, sondern das überzeugendste Konzept soll den Zuschlag erhalten. Nördlich des Abraxas soll der aktuelle Bebauungsplan so geändert werden, dass dort ein fünf- oder sechszügiges Gymnasium unterkommen kann.

    Rewe und Rossmann haben auf dem Reese-Areal eröffnet

    Mit der Entwicklung im Osten wird das Reese-Areal allmählich seiner Vollendung entgegen gehen. Seit Mai hat die Wohnbaugruppe ihren großen Komplex an der Ulmer Straße mit 141 Wohnungen fertiggestellt. Seit einigen Wochen sind dort auch ein Rewe-Supermarkt und ein Rossmann-Drogeriemarkt eingezogen. Nebenan baut die WBG einen zweiten Komplex mit 135 Wohnungen und einem siebenstöckigen Gebäude als städtebaulichem Akzent.

    WBG-Geschäftsführer Mark Dominik Hoppe sagt, man warte an der Sommestraße mit dem Abbruch einstweilen ab, weil das Ergebnis des Planerwettbewerbs auch noch in einen Bebauungsplan umgearbeitet werden muss. Insgesamt liege die Entwicklungssparte der Wohnbaugruppe mit den Konversionsflächen 23 Jahre nach Abzug der US-Streitkräfte allmählich in den letzten Zügen. Die Flak-Kaserne nahe der Uniklinik ist weitgehend bebaut, in der Reese-Kaserne läuft der Wettbewerb zur Gestaltung des letzten Abschnitts.

    Auch auf dem Sheridan-Areal ist lediglich im Westen zur Stadtberger Grenze noch unbebaute Fläche. Hier baut die Wohnbaugruppe zwei Wohnanlagen im Nordwesten, weitere Grundstücke werden über eine Konzeptvergabe an Baugemeinschaften vergeben. Nahe der Halle 116 und des Sheridan-Towers soll noch der Bürokomplex Sheridan-Campus entstehen.

    Konversionsfläche: Der Westpark wurde ausgezeichnet

    Mit der Fertigentwicklung der Konversionsflächen im Westen werde ein wichtiges Kapitel in der Stadtentwicklung geschlossen, so Hoppe. Mit dem Westpark, der den Landschaftsarchitekturpreis 2021 bekam, sei es gelungen, besondere Akzente zu setzen. "Es wurde ein qualitativ hochwertiger, generationsübergreifender Lebensraum für alle Augsburgerinnen und Augsburger geschaffen, von dem die Bevölkerung dauerhaft profitieren wird", so Hoppe.

    Die Entwicklungssparte der Wohnbaugruppe (früher Augsburger Gesellschaft für Stadtentwicklung), die seit 25 Jahren besteht, kümmere sich zunehmend um andere Entwicklungsmaßnahmen. Für die Stadt stemmt die WBG die Sanierung und Modernisierung von Schulen und Kitas. Auch der Bau des Technologiezentrums im Innovationspark, mehrerer Hallen auf dem Messegelände und des Textilmuseums im Textilviertel wurden von der WBG gemanagt. Auch die Sanierung des Curt-Frenzel-Stadions, bei der wegen eines Architektenfehlers nachgebessert werden musste, zählte zu den von der WBG betreuten Projekten. Aktuell kümmert sich die WBG um die Sanierung der Eiskanal-Kanu-Olympiastrecke.

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