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Augsburg: Kuka und Fujitsu führen Roboter und Mensch zusammen

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Kuka und Fujitsu führen Roboter und Mensch zusammen

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    Der Kuka-Roboterarm greift auf das Mainboard von Fujitsu zu.
    Der Kuka-Roboterarm greift auf das Mainboard von Fujitsu zu. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Wertigkeit eines Termins mag sich bemessen, wer daran teilnimmt. Dies gilt im Speziellen für Veranstaltungen mit wirtschaftlichem Hintergrund. Vor allem dann, wenn es sich auch noch um ganz große Unternehmen handelt. Auf Neudeutsch: Global Player, also Firmen mit internationalem Anspruch. Insofern ist es bemerkenswert, wenn von zwei Augsburger Unternehmen die Führungsspitze gemeinsam auftritt. Dies taten am Mittwoch Vorstandsvorsitzender Till Reuter und Innovationsleiter Bernd Liepert von Kuka sowie die Augsburger Standortverantwortliche Vera Schneevoigt und Werksleiter Raimund Landsbeck von Fujitsu. Das Treffen fand im Technologiezentrum (TZA) des Innovationsparks statt, der nahe der Universität liegt.

    Mensch und Maschine arbeiten Hand in Hand

    Im Technologiezentrum, das vor gut einem Jahr eröffnet wurde, haben Kuka und Fujitsu ein gemeinsames Forschungs- und Entwicklungsprojekt auf den Weg gebracht, dessen Ergebnisse jetzt erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Sehr vereinfacht gesprochen geht es darum, dass ein Leichtbauroboter aus dem Hause Kuka ein Mainboard, also ein elektronisches Hauptbauteil, aus dem Hause Fujitsu fertigt, wobei es nicht allein beim rein industriellen Prozess bleibt. Der Mensch steht an der Maschine und profitiert von der Technik des Roboters. Dies nennt sich Mensch-Roboter-Kollaboration, kurz MRK.

    Mensch und Maschine arbeiten Hand in Hand. Der Mensch steuert und überwacht die Produktion, der Roboter übernimmt die körperlich anstrengenden Arbeiten. Der Roboter ist so „schlau“ programmiert, dass er erkennt, wenn sich der Mensch womöglich in Gefahr begibt. Verletzungen darf und soll es nicht geben. Die Maschine ersetzt nicht den Menschen, sondern ergänzt dessen Fähigkeiten, heißt es.

    Wenn nun also Mensch und Maschine Hand in Hand arbeiten, könnten diesem Beispiel Firmen folgen. So lautete die Vorgabe bei Kuka und Fujitsu. „Dass in einer globalen Welt Unternehmen kooperieren, ist selbstverständlich“, sagt Kuka-Chef Reuter. Eine Zusammenarbeit mit Fujitsu gebe es schon länger. Dieses Mal habe man Neuland betreten. Entwickler beider Unternehmen forschen gemeinsam an einem neutralen Ort. Sie verlasen die firmeneigenen Labors und öffnen sich mit ihrem Wissen den Kollegen aus einem anderen Haus. Aus beiden Firmen waren es je fünf Entwickler. Im Sommer 2016 war Projektbeginn.

    Kuka und Fujitsu nutzen das Technologiezentrum

    Jetzt läuft für das entwickelte Modell der Probebetrieb. Im Herbst soll der Serienbetrieb erfolgen. „Das Technologiezentrum ist für uns doch der verlängerte Arm zu unserem Werk“, erläutert Vera Schneevoigt. Zwischen Werk und TZA liegen nicht mal 300 Meter. Auch zum Kuka-Sitz in Lechhausen sind es nur wenige Kilometer. Räumlich nah beieinander und im Projekt vereint, dieses Denken soll bei Kuka und Fujitsu gelten. Weitere Kooperationen sind vorgesehen.

    Für Wolfgang Hehl, den Geschäftsführer des TZA, ist die Kooperation von Kuka und Fujitsu „das perfekte Beispiel für Strukturen, die das TZA zu bieten hat“. Auch wenn in der Halle noch große Flächen nicht vermietet sind, macht die Partnerschaft der Augsburger Unternehmen dem Geschäftsführer Hoffnung auf neue Mieter: „Es zeigt sich, wie wichtig gerade die Laborräume sind, die zur Halle gehören.“

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