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Augsburg: Kontroverse um Werner-Egk-Schule: Lehrer attackiert CSU

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Kontroverse um Werner-Egk-Schule: Lehrer attackiert CSU

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    Die Werner-Egk-Grundschule in Oberhausen trägt ihren Namen seit 1994.
    Die Werner-Egk-Grundschule in Oberhausen trägt ihren Namen seit 1994. Foto: Michael Hochgemuth

    Die CSU-Stadtratsfraktion und die Fraktion von Pro Augsburg haben sich vor der Stadtratssitzung am Mittwoch festgelegt. Sie wollen einer Namensänderung der Werner-Egk-Schule in Oberhausen nicht zustimmen. Stattdessen soll die Biografie des Namensgebers in unterschiedlicher Weise aufgearbeitet werden. Dies könnte auf einer Tafel geschehen, die an der Schule angebracht ist. Auch auf der Internetseite der Schule und der Stadt ließe sich das Leben von Egk mit all seinen Facetten darstellen.

    Über den Namen der Schule wird heftig diskutiert. Den Anstoß gab dazu gab ein pensionierter Lehrer aus Nordrhein-Westfalen. Hans-Georg Kalbhenn missfiel, wie der Lebenslauf des Komponisten Werner Egk auf der Internetseite der Schule dargestellt war. Er wandte sich an die Stadt und kritisierte, dass im Internet nur Angaben zu Leben und Werk des Musikers aufgeführt seien, nicht aber zu seinem Wirken in der Zeit des Nationalsozialismus.

    Lehrer: Werner Egk ist kein Vorbild

    Vor der Stadtratssitzung meldet sich Kalbhenn zu Wort. Er spricht von „einer Rolle zurück“. Den Kurswechsel der CSU habe er mit „fast ungläubigem Erstaunen“ registriert. Mit einem großen Schild in der Schule und einer lückenlosen Interseite zu Werner Egk sei es nicht getan, sagt Kalbhenn. Leben und Wirken des Namensgebers müssten mit der Schulfamilie transparent aufgearbeitet werden. Im Unterricht müsse das Thema „kindgerecht“ mit den Grundschülern behandelt werden. Kalbhenn bezieht sich auf die Empfehlung der Kommission der Erinnerungskultur. Egk sei „kein Vorbild und kein geeigneter Namenspatron für eine Schule“.

    Der Komponist Werner Egk (1901 bis 1983) war unter den Nationalsozialisten ein Funktionär der Reichsmusikkammer und Kapellmeister der Berliner Staatsoper. Wegen seiner Nähe zum NS-Regime eigne er sich nicht als Vorbild für eine Schule mit Grundschülern, sagen die Befürworter einer Namensänderung. Dazu zählen unter anderem die Grünen, die auf eine Empfehlung der Kommission für Erinnerungskultur verweisen. Die Kommission war aufgefordert worden, sich mit dem Leben und Wirken von Egk auseinanderzusetzen.

    Lesen Sie hier den Kommentar von Nicole Prestle: Werner Egk: Ein Versagen des Schulreferenten

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