Den Autoverkehr mit einer Person zu stoppen, ist die Idee der Klimaaktivisten von "Extinction Rebellion". Zeitgleich blockierte am Samstag, 15. Mai, um 12 Uhr jeweils eine Person in zwölf deutschen Städten die Fahrspur einer hoch frequentierten Straße.
Die Aktivisten möchten mit ihrem "zivilen Ungehorsam", wie sie es selbst nennen, "ihre verzweifelte Angst vor der Klimakrise ausdrücken". Den Plakathinweis auf die "Menschen, die im Mittelmeer ertrinken", sieht "Extinction Rebellion" als Folge unseres Ressourcenverbrauchs. Michael M., ein 53-jähriger Ingenieur, setzte sich in Augsburg auf die stadtauswärts führende Schaezlerstraße, auf Höhe der Bahnhofstraße.
Ein Passant setzte sich neben den Aktivisten auf die Straße
Nach zwei Minuten war die Aktion schon wieder vorbei, weil die Polizei ihn darauf hinwies, dass er durch seine hockende Position von Autofahrern nicht gesehen werde und sich selbst in Gefahr bringe. In der Einmündung zur Schießgrabenstraße klappte die Aktion für den Aktivisten dann besser. Ganze 20 Minuten dauerte der Protest. Ein Passant setzte sich zu Michael M. auf die Straße und verabschiedete sich nach zwei Minuten händeklatschend aus der Szene. Die Aktion schien in seinem Sinne.
Im Laufe der Zeit waren drei Einsatzfahrzeuge und neun Polizisten vor Ort. Sie sperrten die linke Spur der Schaezlerstraße und leiteten den Verkehr um. Die Polizisten waren kooperativ, ebenso Michael M. Nach 15 Minuten Sitzblockade wurde ihm von der Polizei signalisiert: noch fünf Minuten, sonst wird geräumt. So weit kam es nicht. Die Aktion verlief friedlich. Um 12.32 Uhr war die Schießgrabenstraße wieder befahrbar.
Hören Sie sich dazu auch unsere Podcastfolge über die Bewegung "Fridays for Future" an:
Lesen Sie dazu auch:
- Umwelt & Co.: Menschen protestieren in Augsburg gegen Missstände
- "Fridays for Future": Klimaschützer melden sich mit Protesten zurück