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Augsburg: Kehrt das Fest am Wertachbrucker Tor in Augsburg zurück?

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Kehrt das Fest am Wertachbrucker Tor in Augsburg zurück?

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    So kennt man das Fest am Wertachbrucker Tor: Zuletzt fand es im Jahr 2016 statt. Es gibt Überlegungen, das Fest in diesem Jahr wiederzubeleben.
    So kennt man das Fest am Wertachbrucker Tor: Zuletzt fand es im Jahr 2016 statt. Es gibt Überlegungen, das Fest in diesem Jahr wiederzubeleben. Foto: Mateusz Roik

    Die Zukunft der historischen Feste in Augsburg scheint ungewiss, nachdem von den damit befassten Vereinen zuletzt nur wenig zu hören war. Doch nach Informationen unserer Redaktion könnte es bereits in diesem Sommer die Neuauflage des Wertachbrucker Thorfests geben. Entsprechende Planungen laufen, wenngleich zu Details bisher wenig an die Öffentlichkeit dringt. Auch Stadträte, die über einen Zuschuss zu entscheiden haben, sollen erst in den nächsten Tagen mit Informationen versorgt werden.

    Auf Facebook herrscht schon länger Funkstille

    Zuletzt gab es im August 2017 ein historisches Bürgerfest am Roten Tor in Augsburg. Es ist seither sehr still geworden um die Vertreter der historischen Vereine in Augsburg. Ein Blick auf das soziale Netzwerk Facebook, das für viele Menschen als Sinnbild des Zeitgeistes gilt, zeigt es. Der letzte Eintrag auf der Seite der Interessengemeinschaft (IG) Historisches Augsburg datiert vom 7. Juli 2019. Die Nachricht ist zudem alles andere als positiv. Die damalige Vorsitzende Ramona Borowitzki teilt mit: „Meine Zeit bei der Interessengemeinschaft Historisches Augsburg geht heute zu Ende. Ich habe mein Amt niedergelegt und danke allen für die Unterstützung.“ Ein anderes Vorstandsmitglied zog sich zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls zurück. Der Verein befindet sich derzeit im Dornröschenschlaf. Die IG stand für die Organisation der historischen

    Das zweite historische Fest, das über Jahre zum regelmäßigen Veranstaltungsprogramm in der Stadt Augsburg gehörte, liegt zeitlich noch länger zurück. Das Wertachbrucker Thorfest fand letztmals im Jahr 2016 statt. Veranstalter war damals der Stadtmauerverein. Dessen Aktivitäten auf Facebook ruhen auch seit einigen Monaten. Der letzte Eintrag auf der Seite des Stadtmauervereins stammt vom 29. Juli 2019. Es geht um einen Beitrag zur Friedberger Zeit, dem großen historischen Fest in der Nachbarstadt.

    Termin für ein mögliches Fest ist wohl wieder im August

    Die Funkstille beider Vereine lässt den Schluss zu, dass gegenwärtig keine weiteren historischen Feste von ihnen in Augsburg geplant seien. Doch die Einschätzung täuscht. Nach Informationen unserer Redaktion laufen im Hintergrund konkrete Planungen für ein neues Fest, das bereits in diesem Jahr über die Bühne gehen soll. Das Wertachbrucker Thorfest soll wieder aufleben. Standort ist das Areal rund um das Wertachbrucker Tor in der Nähe des Curt-Frenzel-Stadions. Der wahrscheinliche Termin dürfte im August liegen. So war es auch früher. Eingebunden war stets der Augsburger Feiertag am 8. August, das Friedensfest.

    Bislang drang über eine Neuauflage des Festes nichts an die Öffentlichkeit. Ordnungsreferent Dirk Wurm (SPD) bestätigt aber auf Anfrage, dass Gespräche stattgefunden hätten: „Es liegt noch kein förmlicher Antrag der IG Historisches Augsburg vor, aber ein mit der Agentur Printpate abgestimmtes Konzept.“ An diesem Konzept, zu dem sich Wurm noch nicht näher äußern möchte, war neben ihm der städtische Marktamtsleiter Werner Kaufmann beteiligt. Kaufmann ist in der Stadtverwaltung der zuständige Ansprechpartner für die historischen Feste.

    Die Fraktionen kennen das Konzept noch nicht

    Das Konzept ist dem Vernehmen nach den Fraktionen im Stadtrat bislang noch nicht bekannt. Lediglich Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) soll eingeweiht sein. Das Thema soll aber Ende Januar im Koalitionsausschuss beraten werden, ist zu hören. Dann wird es um die Frage gehen, in welcher Größenordnung die Stadt sich finanziell beteiligen müsste, um ein Wertachbrucker Thorfest auf die Beine zu stellen. Ohne städtischen Zuschuss hätte ein historisches Fest keine Perspektive.

    Zu Einordnung: Beim letzten Bürgerfest im Jahr 2017 lagen die Ausgaben bei 250.000 Euro. Wegen steigender Sicherheitsauflagen dürfte ein mehrtägiges Fest mittlerweile noch teurer werden. In der Vergangenheit lag das finanzielle Risiko beim Veranstalter. Im Jahr 2014 blieb die IG als damaliger Ausrichter nach dem Wertachbrucker Thorfest auf einem Minus von 40.000 Euro sitzen. Sie schlitterte beinahe in die Insolvenz, hätte die Stadt nicht mit einer Sofortüberweisung geholfen. Die Zukunft der historischen Feste hatte bereits vor Monaten die Parteien beschäftigt.

    Die CSU forderte, dass ein Fest künftig von der Stadtmarketinggesellschaft Augsburg Marketing veranstaltet werden könnte – im Auftrag der Stadt. Ein solches Konstrukt gibt es beim Stadtfest, den Augsburger Sommernächten. Noch sind dies Gedankenspiele. Ein historisches Bürgerfest könnte es dann immer zu bedeutenden Daten der Augsburger Geschichte geben, hieß es zudem. Im Jahr 2021 etwa feiern die Fuggerschen Stiftungen ihr 500. Jubiläum.

    Lesen Sie dazu den Kommentar: Historische Feste: Das Geld gibt die Richtung vor

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