Dass das Warenhaus Galeria-Karstadt und der Discounter Aldi zusammenarbeiten, ist in der Augsburger Innenstadt nicht zu übersehen. Riesige Werbetafeln an der Häuserfront klären auf. Am Donnerstag hat Aldi die neue Filiale eröffnet. Sie befindet sich im Untergeschoss direkt neben der Galeria-Markthalle. Augsburg ist die zweite Stadt, in der die Unternehmen ihre Kooperation fortsetzen. Auch in Ulm sitzt ein Aldi im großen Warenhaus. Die Konkurrenz für den Stadtmarkt wächst damit.
Über den Einzug von Aldi war viele Monate lang spekuliert worden. Im Sommer hatte der Discounter dann bestätigt, dass man nun auch in der Innenstadt eine weitere Filiale eröffnen werde. Eine Teilfläche im Karstadt-Untergeschoss werde belegt. Angeboten werde das übliche Sortiment.
Aldi eröffnet seine zehnte Filiale in Augsburg
Die Filiale ist die insgesamt zehnte im Augsburger Stadtgebiet. Sie wurde nach insgesamt vier Monaten Umbauzeit eröffnet, verfügt über 860 Quadratmeter Verkaufsfläche und ist nach Firmenangaben im neuesten Filialdesign („Frische-Filiale“) ausgestattet, das den Fokus noch stärker auf die Frische und Qualität von Lebensmitteln lege.
Seit Anfang Oktober stattet Aldi Süd neue und sukzessive auch bestehende Filialen mit einem neuen Werbemittel-Konzept aus: Dazu gehören neu gestaltete Beschilderungen wie Segment-Trenner, Wandbilder und Aufkleber, die in und an der Filiale eingesetzt werden. Wie die einzelnen Warengruppen in Szene gesetzt werden, sei Ergebnis gezielter Optimierungen und Anpassungen, sagt ein Sprecher des Discounters: "Das gilt insbesondere für unser Obst- und Gemüse-Angebot, das wir auch in unserer neuen Augsburger Filiale sehr prominent im Eingangsbereich präsentieren."
Nicht nur Aldi zieht es in die Innenstadt. Das Nahversorgungsangebot in der City war in den zurückliegenden Jahren insgesamt gewachsen. Speziell die Firma Rewe setzt auf Märkte in der Innenstadt. Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle sieht diese Entwicklung als positiv an: "Eine Aldi-Filiale bringt zusätzliche Frequenz in die Innenstadt, sie stärkt demnach direkt das Einzelhandelsumfeld und kommt somit auch dem gesamten zentralen Versorgungsbereich Innenstadt zugute."
Das sagt Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle zu Aldi
Dass es immer mehr Lebensmittelmärkte in die Stadt zieht, erhöht jedoch den Konkurrenzdruck auf den Augsburger Stadtmarkt, der ebenfalls ein breites Sortiment an frischen Produkten und Lebensmitteln anbietet. Hübschle geht davon aus, dass der Stadtmarkt nicht gravierend geschwächt werde: "Die neue Aldi-Filiale im Karstadt bedeutet keine allzu große, neue Konkurrenz, da bereits vorher ein Lebensmittelbereich im UG eingerichtet war und die jeweiligen Sortimente unterschiedliche Kundenbedürfnisse befriedigen."
Natürlich spürten die Händler des Stadtmarkts jedoch das zunehmende Angebot von Lebensmitteln und Gastronomie in der Umgebung. Die Kundschaft sei weder unendlich noch ausschließlich auf den Stadtmarkt fokussiert. Der Stadtmarkt könne sich aber auf seine bekannten Stärken berufen, sagt der Wirtschaftsreferent: "Der Stadtmarkt im zentralen Bereich ist weiterhin ein Alleinstellungsmerkmal in der gesamten Region Schwaben und weist somit grundsätzlich eine andere Kundenstruktur auf." Das dichte und ergänzende Angebot von frischen Waren sei eine enorme Bereicherung für das innerstädtische Nahversorgungsangebot.
Karstadt hatte in den Lebensmittelmarkt investiert
Karstadt hatte zu Beginn des Jahres in den Umbau der eigenen Lebensmittelabteilung in Augsburg investiert. Die Galeria-Markthalle bietet auf 815 Quadratmetern ein Sortiment von 11.000 Artikeln. Eingebunden ist die Fischtheke, die deutlich vergrößert wurde. Ende Februar war die Eröffnung.
Die Lebensmittelabteilung wird von der Karstadt-Feinkost-Gesellschaft betrieben. Dieses Unternehmen operiert eigenständig und ist Mieter im Karstadt-Haus. Bundesweit betreibt Karstadt Feinkost nun 50 Läden.
Dass Karstadt und Aldi gemeinsam ein Haus belegen, ist nicht neu. An anderen Standorten in Deutschland gibt es bereits diese Konstellation. Die Firmen sehen sich dabei im Angebot nicht als Konkurrenten. Vielmehr ergänze man sich durch die jeweiligen Sortimente, heißt es.
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