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Augsburg: Ist die City-Galerie für Augsburg Fluch oder Segen?

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Ist die City-Galerie für Augsburg Fluch oder Segen?

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    Die City-Galerie vor Weihnachten. Wie ist die Lage in Augsburg größtem Einkaufscenter?
    Die City-Galerie vor Weihnachten. Wie ist die Lage in Augsburg größtem Einkaufscenter? Foto: Silvio Wyszengrad

    Im September gab es ein Jubiläum: Die City-Galerie feierte ihr 20-jähriges Bestehen. Mitbekommen hat es aber niemand. Wegen der Corona-Pandemie fielen sämtliche Feierlichkeiten aus. Es gab keine Aktionen, auch im Marketing wurde darauf verzichtet, das Jubiläum zu bewerben. Centermanager Axel Haug sagt im Rückblick: "Mit angezogener Handbremse zu feiern, macht keinen Spaß." Anders sieht es jetzt in der Vorweihnachtszeit aus. Es wird trotz der strengeren Corona-Regeln, die Ministerpräsident Markus Söder verkündet hat, ein wenig gefeiert. Die City-Galerie plant ein abgespecktes Programm. 20 Jahre City-Galerie - die Bedeutung des großen Einkaufszentrums für die Einkaufsstadt wird seit vielen Jahren kontrovers diskutiert. Ist die City-Galerie nun Fluch oder Segen für Augsburg?

    City-Galerie ist eine gute Verbindung zur Augsburger Innenstadt

    Augsburgs Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle sagt: "In der Gesamtbetrachtung ist die City-Galerie mit ihrem vielseitigen und attraktiven Branchenmix ein wichtiger Bestandteil der Innenstadt und leistet einen bedeutenden Beitrag dabei, das weitere Umland an den Handelsstandort Augsburg anzubinden."


    Die Verbindung zur Innenstadt und den dort angesiedelten Geschäften sei anhand von Zahlen nachweisbar, so Hübschle: "Unsere lasergestützten Passantenfrequenzmessungen am Judenberg beweisen das etablierte Zusammenspiel zwischen der Oberen Einkaufsstadt und City-Galerie mit der Altstadt als hochfrequentiertes Bindeglied." Hübschle sagt, dass vor allem auch die Altstadt durch die City-Galerie an Bedeutung gewonnen habe.

    Das sagt der Chef des Einzelhandelsverbands zur City-Galerie Augsburg

    Andreas Gärtner, Chef des schwäbischen Einzelhandelsverbands, positioniert sich ebenfalls: "Nach 20 Jahren lässt sich aus meiner Sicht weder von Fluch noch von Segen sprechen, sondern eher von einem wichtigen Baustein in einer weitgehend funktionierenden und nach wie vor attraktiven Einkaufsstadt Augsburg." Die City-Galerie trage deutlich zur Angebotsvielfalt bei und sei neben der Fußgängerzone und der Altstadt ein weiterer Anreiz für einen Shoppingtrip nach Augsburg." Man könne insofern dem Einkaufscenter zum Jubiläum, das nicht gefeiert wurde, dennoch gratulieren: "Wir gehen fest davon aus, dass trotz digitaler Konkurrenz und deutlichen Veränderungen im Verbraucherverhalten auch in weiteren 20 Jahren die Innenstadt und die City-Galerie einen attraktiven Einkaufsstandort bilden."

    Die City-Galerie in Augsburg ist bereits weihnachtlich geschmückt.
    Die City-Galerie in Augsburg ist bereits weihnachtlich geschmückt. Foto: Silvio Wyszengrad

    Und wie ist die Stimmung in der City-Galerie selbst? Centermanager Haug sagt vor dem anstehenden Weihnachtsgeschäft: "Die Vorfreude ist da, denn die Vorweihnachtszeit ist die wichtigste Zeit für den Handel." Die Geschäfte in den einzelnen Läden seien gut angelaufen, "aber natürlich ist es auch in diesem Jahr nicht so unbeschwert wie in normalen Zeiten". Das Center werde jetzt weihnachtlich geschmückt. Eine Auftaktveranstaltung zum

    In 20 Jahren gab es im Center immer wieder Mieterwechsel. Derzeit sind alle Flächen vermietet. Am Montag findet eine Neueröffnung statt. Auf der ehemaligen Super Cut Fläche eröffnet die Wörl Handels GmbH einen Laden mit Lotto, Tabak und einer großen Poststelle. Gerade die Integration der Post werde das Center sehr bereichern, sagt Haug.

    Gibt es bald einheitliche Öffnungszeiten in der City-Galerie Augsburg?

    Dass die Corona-Pandemie in den zurückliegenden Monaten Einfluss auf das Leben in der City-Galerie genommen hat, ist bekannt. Im Frühjahr waren wegen des bundesweiten Lockdowns sehr viele Geschäfte sogar geschlossen. Lediglich Läden, die für die Grundversorgung aufkommen, durften öffnen. Nach dem Neustart war es aber auch so, dass einzelne Geschäfte reduzierte Öffnungszeiten hatten. Nicht allen Kunden gefiel dies, wie von Haug bestätigt wird. Mittlerweile sehe es jedoch anders aus: "Fast 95 Prozent der Mieter haben bereits wieder bis 20 Uhr geöffnet." An der einheitlichen Öffnungszeit morgens werde derzeit noch gearbeitet. Hier gibt es laut Haug nach wie vor ein paar Unterschiede zwischen 9.30 und 10 Uhr. Und: "Auch kommt es in einzelnen Fällen manchmal zu kurzzeitigen Schließungen einzelner Geschäfte, da aufgrund von Krankheit und knappem Personal die Öffnungszeiten manchmal nicht abgedeckt werden können."

    Dass die Corona-Pandemie aufgrund der steigenden Infektionszahlen nochmals Auswirkungen auf den Handel haben könnte, schließt der Centermanager nicht aus: "Ich vermeide es, dazu eine Aussage zu treffen – in den meisten Fällen kommt es immer anders, als man denkt. Wir müssen abwarten." Am Freitag hat Ministerpräsident Markus Söder verkündet, dass die Zahl der Kunden, die sich gleichzeitig in einem Geschäft aufhalten dürfen, begrenzt wird. Für das Weihnachtsgeschäft mag dies nun ein Nachteil sein. Grundsätzlich gilt laut Haug: Im Handel sei das Infektionsrisiko gering und man setze umfangreiche Präventionskonzepte um. Das Center bereite sich in diesem Fall auch auf alle möglichen Szenarien vor: "Wir hatten vor der zurückliegenden Aktivierung von 3G plus mit unseren Gastronomen einen Arbeitskreis, um gerade für die Einhaltung der Regeln noch mal zu sensibilisieren."

    Dass das 20-jährige Bestehen nicht gefeiert wurde, bringt Centermanager Haug unmittelbar mit der Pandemie zusammen: "Es gab so ein Virus, das nicht feiern wollte." Man werde einfach den 25. Geburtstag groß feiern: "So lange ist es ja nicht mehr hin."

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