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Augsburg: Inzidenzwert steigt weiter: Was die Impfung in Augsburg bisher gebracht hat

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Inzidenzwert steigt weiter: Was die Impfung in Augsburg bisher gebracht hat

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    Etwa 53 Prozent der Augsburgerinnen und Augsburger sind bisher vollständig gegen das Coronavirus geimpft.
    Etwa 53 Prozent der Augsburgerinnen und Augsburger sind bisher vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Angesichts des massiv ansteigenden Inzidenzwerts in Augsburg, der sich innerhalb einer guten Woche verdoppelt hat (Stand Dienstag: 77,6), bittet Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) die Bürger und Bürgerinnen eindringlich, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Eine Überlastung der Krankenhäuser samt Lockdown wie im vergangenen Winter müsse man vermeiden.

    Stadt Augsburg ruft zur Corona-Impfung auf

    "Dazu können alle ungeimpften Personen einen ganz wichtigen Beitrag leisten, indem sie vom Impfangebot in der Stadt Gebrauch machen und sich gegen Covid-19 impfen lassen", so Weber. Das Infektionsgeschehen macht sich mit Verzögerung auch im Uniklinikum bemerkbar: Am Montag waren dort 15 Patienten in Behandlung (davon acht auf der Intensivstation), bis Mitte des Monats August lag die Zahl bei etwa der Hälfte.

    Von den am Montag in der Uniklinik liegenden Patienten und Patientinnen war nur einer geimpft, und zwar mit dem chinesischen Impfstoff. In den Vormonaten gab es laut Stadt vereinzelt stationäre Aufnahmen mit Impfung in Augsburg. Im Juli war eine geimpfte Person unter 19 stationären Patienten und Patientinnen (bei einer Impfquote von etwa 50 Prozent), im Juni waren es immerhin drei von 16 Personen, im Mai eine geimpfte Person unter 67 stationären Patienten und Patientinnen. Von den 24 seit Mai an oder mit Corona verstorbenen Menschen in Augsburg war eine Person (94 Jahre alt) vollständig geimpft.

    "Die Impfung ist der einzige mögliche Weg aus der Pandemie"

    Es gebe diese Fälle, sie seien aber Ausnahmen, betont Bernhard Bobinger, Mediziner im Gesundheitsamt. Werfe man einen Blick auf alle Zahlen, sei die eigentliche Botschaft, dass stationäre Verläufe bei Geimpften im Vergleich zu Ungeimpften sehr selten seien. "Eine Impfung schützt vor einer Ansteckung und insbesondere vor schweren Krankheitsverläufen. In der Regel ist die Impfung der einzig mögliche Weg aus der Pandemie. Diese Beobachtung, die statistisch wie medizinisch belegt ist und in vielen Ländern gemacht wurde, gilt auch für Augsburg", so Bobinger. Gleichwohl haben die Impfstoffe - wie es schon die Zulassungsstudien nahelegten - Lücken, was die Ansteckung mit dem Virus betrifft. Im August hatten immerhin elf Prozent der bisher vom Gesundheitsamt registrierten mehr als 350 Infizierten einen vollständigen Impfschutz. Auch im Juli lag die Quote der sogenannten Impfdurchbrüche ähnlich hoch, wie gesagt aber mit wenigen schweren Verläufen.

    Laut Universitätsklinik handelt es sich bei den meisten momentanen Patienten und Patientinnen um Reiserückkehrer, die nach einem Aufenthalt im Herkunftsland wieder nach Augsburg zurückgekehrt sind. "Wir sehen hier das gesamte Spektrum, es handelt sich zum Teil um sehr junge Patienten. Der jüngste Patient ist 19 Jahre alt, allerdings mit Vorerkrankung, der älteste Patient 77 Jahre. Das Durchschnittsalter liegt knapp unter 50 Jahren", so Vorstandsvorsitzender Prof. Michael Beyer. Eine Besonderheit der bisherigen vierten Welle sei, dass man mehr Personen auf der Intensiv- als auf der Normalstation liegen habe. "Während wir die Patienten von Normalstation relativ rasch wieder nach Hause entlassen können, sehen wir bei den Intensivpatienten bedingt auch durch das jüngere Durchschnittsalter eine wesentlich verlängerte Liegezeit", so Beyer.

    Die 19- bis 30-Jährigen sind in Augsburg am stärksten betroffen

    Aktuell setzt sich laut Gesundheitsamt der Trend fort, dass man vermehrt mit jüngeren Infizierten konfrontiert ist. Hauptursache ist, dass die Durchimpfung in den älteren Jahrgängen relativ weit fortgeschritten ist. Etwa 58 Prozent der Infizierten im August sind jünger als 31 Jahre, die am stärksten betroffene Altersgruppe sind die 19- bis 30-Jährigen. "Dieser Trend in der Altersverteilung hat sich bereits im Frühjahr abgezeichnet. Es ist ein klarer Hinweis darauf, dass in den Altersgruppen, in denen viel geimpft wurde, auch weniger Infektionen auftreten. In Augsburger Senioreneinrichtungen etwa hat es seit diesem Frühjahr kein Ausbruchsgeschehen mehr gegeben", so Bobinger.

    Eine Impfung sei der einzige Weg aus der Pandemie, sagen Mediziner.
    Eine Impfung sei der einzige Weg aus der Pandemie, sagen Mediziner. Foto: Manuel Wenzel

    Der momentane Verlauf der Sieben-Tage-Inzidenz erinnert an den vergangenen Oktober, als sich der Inzidenzwert in Augsburg binnen dreieinhalb Wochen verzehnfachte und auf über 300 stieg. Wie sich Impfquote, ansteckendere Deltavariante und aktuell gültige Infektionsschutzmaßnahmen zueinander verhalten und welche Folgen das für die Klinik-Kapazitäten hat, ist indes noch unklar. In der Uniklinik geht man davon aus, dass die Zahl der Corona-Patienten und -Patientinnen langsam aber kontinuierlich steigen werde.

    Noch sei das System mit der Patientenumverteilung auf Umlandkrankenhäuser, das die Kliniken in der Region im vergangenen Winter überhaupt aufnahmefähig gehalten hat, noch nicht wieder voll angelaufen. Aktuell könne die Uniklinik kaum verlegen, bekomme andersherum aber schon Anfragen zur Übernahme von Intensivpatientinnen und -patienten, die ein Kreislaufunterstützungssystem benötigen. Insgesamt, sagt Beyer, rechne er aber nicht damit, dass das Gesamtsystem nochmal so unter Druck gerät wie in der zweiten und dritten Welle. Gleichwohl werde es immer schwieriger, die Abläufe im Krankenhaus immer wieder umzukrempeln, um auf die Infektionslage zu reagieren. "Nach eineinhalb Jahren Pandemie stoßen wir zwischenzeitlich verständlicherweise auf ein erhöhtes Erschöpfungspotenzial der Mitarbeitenden. Ehrlich gesagt fällt es auch mir als Ärztlichem Direktor manchmal schwer, die Motivationskurve hochzuhalten, denn die Sehnsucht nach Normalität wird von Tag zu Tag größer", so Beyer.

    Hier kann man sich, neben dem Impfzentrum in der Bgm.-Ulrich-Straße, das jeden Samstag terminloses Impfen anbietet, ohne Anmeldung immunisieren lassen:

    • Stadtmarkt: Geimpft wird bis einschließlich Freitag, 3. September, täglich von von 9 bis 15 Uhr.
    • Plärrergelände: Geimpft wird bis einschließlich Sonntag, 12. September, Donnerstag bis Sonntag von 14 bis 20 Uhr.
    • Oberhausen, Werner-Egk-Schule (Vorplatz): Geimpft wird ab Dienstag, 24. August, bis Donnerstag, 9. September, Montag bis Freitag von 9 bis 15 Uhr.
    • Lechhausen, Grüner Kranz (Vorplatz): Dienstag, 14., bis Donnerstag, 30. September, Montag bis Freitag 9 bis 15 Uhr.
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