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Augsburg: Investor plant Stadthäuser beim Dom um

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Investor plant Stadthäuser beim Dom um

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    Auf diesem Gelände im Georgsviertel stand einst die Kerzenfabrik Miller. Die Firma Klaus Wohnbau plant dort neue Stadthäuser.
    Auf diesem Gelände im Georgsviertel stand einst die Kerzenfabrik Miller. Die Firma Klaus Wohnbau plant dort neue Stadthäuser. Foto: Anne Wall

    Für ein Bauvorhaben ist das sehr ungewöhnlich: Die Firma Klaus Wohnbau legt eine gültige Baugenehmigung für neue Stadthäuser im Georgsviertel beim Dom zu den Akten. Stattdessen plant sie eine andere Variante für die Bebauung. Diese ist weniger massiv und soll sich besser in den bestehenden Straßenzug einfügen.

    Mitten im historischen Viertel

    „Das alte Konzept hat uns architektonisch und städtebaulich nicht überzeugt, denn wir befinden uns mit dem Vorhaben mitten in einem historischen Viertel“, begründet Klaus Wohnbau-Geschäftsführer Manfred Ruhdorfer die Entscheidung. Die bestehende Baugenehmigung ist schon mehrere Jahre alt. Sie stammt noch aus einer Zeit, als ein österreichischer Investor auf dem früheren Grundstück von Kerzen Miller an der Georgenstraße neu bauen wollte. Das damals genehmigte Konzept sah eine massive straßenbegleitende Bebauung vor. Darüber hinaus hatte der Investor eine Ausnahmeerlaubnis, ein denkmalgeschütztes Gebäude aus dem späten 16. Jahrhundert auf dem Gelände abzureißen. Inzwischen hat der Österreicher das Grundstück weiterverkauft. Eigentümer ist nun Klaus Wohnbau. Auch das Augsburger Unternehmen ließ sich die Abbruchgenehmigung für das Baudenkmal noch einmal von der städtischen Bauverwaltung erneuern. Dieses Gebäude sei nicht mehr zu retten gewesen, hieß es. Es sei statisch nicht mehr stabil und einsturzgefährdet gewesen. Der Denkmalschutz habe dem Abbruch deshalb zugestimmt. Das historische Bürgerhaus fiel dann auch im Herbst vergangenen Jahres der Abrissbirne zum Opfer (wir berichteten).

    Steile Dächer und Giebelfassade

    Nicht weiterverfolgt wird aber die bereits genehmigte Lösung für die massive Neubebauung. Stattdessen sehen die Pläne nun zehn Stadthäuser vor, die steile Dächer und Giebelfassade haben, so wie sie im historischen Georgsviertel typisch sind. Eine ähnlich kleinteilige Bebauung ist im rückwärtigen Teil des Grundstücks geplant. Die Gebäude werden dort um Innenhöfe gruppiert. „Wir sind uns mit der Stadt einig, dass sich das neue Bebauungskonzept besser in die Umgebung einfügen soll“, sagt Ruhdorfer.

    In Abstimmung mit der Stadtheimatpflege

    Er geht davon aus, dass die neuen Stadthäuser nicht nur architektonisch gut ins Viertel passen. Er ist auch überzeugt, dass sie sich in dieser Form deutlich besser vermarkten lassen. Das neue Konzept wurde in enger Abstimmung mit der Bauverwaltung und Stadtheimatpfleger Hubert Schulz erstellt. Im Baukunstbeirat fanden die Pläne kürzlich ebenfalls große Zustimmung. Diesem Expertengremium werden städtebaulich sensible Vorhaben vorgelegt. „Die historische Bebauung wird aufgenommen und neu interpretiert“, freut sich Schulz über das Ergebnis. Klaus Wohnbau habe sich bei den Abstimmungsgesprächen „sehr kooperativ“ gezeigt.

    Aktuell laufen an der Georgenstraße noch Abbrucharbeiten. Betroffen sind zwei alte Häuser, die nicht unter Denkmalschutz stehen. Sie wurden von Klaus Wohnbau zusätzlich zum bisherigen Grundstück erworben.

    Der neue Bauantrag für das Projekt „Mozart“ soll voraussichtlich noch in diesem Jahr gestellt werden. Auch mit der Vermarktung der etwa 65 Wohnungen im gehobenen Standard will das Unternehmen noch 2016 beginnen. Gebaut wird in zwei Abschnitten. Dabei entsteht auch eine Tiefgarage. Weil das Areal als archäologisch sensibel gilt, soll die Garage zweistöckig errichtet werden. Auf dieses Weise wird nur ein Teil des Grundstücks unterbaut.

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