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Augsburg: Interview mit IHK-Experte Matthias Köppel: „KI ist die Zukunft“

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Interview mit IHK-Experte Matthias Köppel: „KI ist die Zukunft“

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    Dank KI können Firmen Sinne wie das Hören mit Computerleistung kombinieren.
    Dank KI können Firmen Sinne wie das Hören mit Computerleistung kombinieren. Foto: Florian Schuh, dpa-tmn (Symbolbild)

    Herr Köppel, Augsburg soll ein Zentrum für Künstliche Intelligenz (KI) werden. Sind wir darauf denn vorbereitet?

    Matthias Köppel: Ja. Mit dem Fraunhofer-Institut, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie der Universität, der Hochschule und dem Innovationspark als Ganzes haben wir viel Wissen in Augsburg. Alle Einrichtungen haben ihre eigenen Schwerpunkte beim Thema KI. In der Summe bietet das für die Region viele Möglichkeiten. Neben der Forschung zählen auch die lokalen Unternehmen zur Infrastruktur, denn hier soll KI schließlich die Potenziale heben. Auf dieser Basis kann man sehr gut aufsetzen.

    Augsburg erhält vom Freistaat Bayern 92 Millionen Euro für die weitere Förderung der KI-Technologie. Wer bekommt das Geld und wofür ist es gedacht?

    Köppel: Zunächst werden über 40 Millionen Euro über das Wissenschaftsministerium an die Uni und die Hochschule Augsburg fließen – für mehr Personal und besseres Equipment. Über das Wirtschaftsministerium gibt es Fördergelder für die Institute und für Projekte, um welche sich Unternehmen mit ihren KI-Ansätzen bewerben können. Allein über die Plattform der Industrie- und Handelskammer (IHK) haben sich schon etwa 50 Unternehmen gemeldet. Wir rechnen damit, dass Ende Februar 2021 die aussichtsreichen Projektskizzen ausgewählt sind.

    Für viele klingt das Thema KI noch immer nach einer Technologie rein für die Wissenschaft. Wie aber kann die Förderung des Themas dem Wirtschaftsstandort und seinen Beschäftigten helfen?

    Dr. Matthias Köppel ist Leiter des Geschäftsbereichs Standortpolitik bei der IHK Schwaben. Er ist 38 Jahre alt.
    Dr. Matthias Köppel ist Leiter des Geschäftsbereichs Standortpolitik bei der IHK Schwaben. Er ist 38 Jahre alt. Foto: IHK Schwaben

    Köppel: Einige Augsburger Unternehmen haben mit dem Strukturwandel in ihren Branchen zu kämpfen. Technologien haben heute eine kurze Halbwertszeit und der internationale Konkurrenzdruck ist hoch. KI ist eine Technologie mit Zukunft, gerade in der Produktion. Sie macht es möglich, Sinne wie das Sehen oder das Hören mit der immensen Rechenleistung der Gegenwart zu verbinden. Damit ergeben sich unter anderem neue Geschäftsmodelle und verbesserte Prozesse. Wer hier neue Wege geht, investiert in die Beständigkeit des Unternehmens und in die Beschäftigten. Die Möglichkeiten von KI in der Produktion sind grenzenlos und können Unternehmen beim Strukturwandel helfen.

    Und wie sieht das in der Praxis aus?

    Köppel: Ein Unternehmen könnte sich zum Ziel setzen, dass nur noch perfekt gefertigte Bauteile das Firmengelände verlassen. Dafür trainiert man eine KI. Man könnte argumentieren, dass dies in der Qualitätssicherung Jobs kostet. Doch das Gegenteil ist wahrscheinlicher: Ein Unternehmen, das keine Retouren wegen Qualitätsmängeln hat, setzt den Standard in seiner Branche und wird wachsen. Dieses Beispiel gibt es heute schon in Betrieben. (nist)

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