Für Patienten in den Krankenhäusern und ihre Angehörigen brachte die Corona-Pandemie starke Einschränkungen mit sich: Bis auf wenige Ausnahmen herrscht in den Augsburger Kliniken seit Monaten generelles Besuchsverbot. Wegen der sinkenden Infektionszahlen wird diese strenge Regelung bald gelockert.
Das Universitätsklinikum mit insgesamt rund 1700 Betten am Hauptstandort in Kriegshaber sowie in Haunstetten will ab Donnerstag, 3. Juni, (Fronleichnam) die Beschränkungen mildern. „Wir sind sehr froh, dass wir das Besuchsverbot teilweise wieder aufheben und so unseren stationären Patienten die Möglichkeit geben, wieder Besuch empfangen zu können", sagt Prof. Michael Beyer, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor. Als Richtschnur dient eine Besucherampel, mit der die Klinik tagesaktuell auf das Infektionsgeschehen in der Stadt Augsburg und der Region reagieren will. Neben den Inzidenzwerten fließen laut Beyer auch andere Kriterien in die Entscheidung mit ein, welche Stufe der Besucherampel für das Klinikum gilt. Daher sei es ratsam, vor einem Besuch die tagesaktuelle Regelung auf der Internetseite des Krankenhauses unter: www.uk-augsburg.de/coronavirus beziehungsweise /besucherampel einzusehen. Von den Lockerungen gänzlich ausgeschlossen bleiben nach Angaben des Ärztlichen Direktors die Covid-Normal- sowie -Intensivstationen. Auch auf den anderen Intensivstationen seien Besuche nur eingeschränkt möglich.
Besucherampel regelt an der Uniklinik Augsburg die Einzelheiten
Momentan steht die Besucherampel in der Uniklinik noch auf Rot. Wenn am Donnerstag die Stufenregelung erstmals angewandt wird, rechnet man im Klinikum damit, dass die Ampel die Farbe wechselt. Je nachdem, ob sie auf Gelb (das scheint zunächst wahrscheinlich), Hellgrün oder Dunkelgrün springt, gelten unterschiedliche Regeln. Bei Gelb etwa kann ein Patient pro Tag einen Besucher für eine Stunde empfangen.
Bei dem Besucher muss es sich auch an den anderen Tagen immer um dieselbe Person handeln. In der Ampelphase Hellgrün kann der Patient/die Patientin pro Tag einen Besucher in der Zeit von 14 bis 19 Uhr empfangen. Insgesamt dürfen während des Klinikaufenthalts bis zu drei verschiedene Besucher kommen. Auch in der dunkelgrünen Phase ist nur ein Besucher pro Tag willkommen, allerdings darf das theoretisch jeden Tag eine andere Person sein.
An der Augsburger Uniklinik gibt es eine Einlasskontrolle
Die Uniklinik weist darauf hin, dass die Regelungen aufgrund der elektronischen Einlasskontrolle nicht umgangen werden können. Auch die Beschäftigten auf den Stationen seien informiert, welche vom Patienten festgelegten Besucher kommen dürfen. Alle Personen müssen unabhängig von der Ampelphase eine FFP2-Maske tragen und entweder vollständig geimpft, von einer Covid-Erkrankung genesen oder negativ getestet sein (kein Selbsttest).
Die entsprechenden Nachweise sind vorzulegen. Um Wartezeiten bei der Eingangskontrolle zu verkürzen, empfiehlt die Uniklinik, sich vorab online anzumelden und den Besuch nicht gleich um 14 Uhr zu absolvieren, sondern wenn möglich auch einmal auf den frühen Abend (bis 19 Uhr) zu legen.
Im Diako könnten ab Montag wieder Besucher erlaubt sein
Die Stadtklinik im Diako geht davon aus, dass bereits vom kommenden Montag an die Patienten wieder Besucher empfangen dürfen. Voraussetzung: Die Sieben-Tage-Inzidenz bleibt fünf Tage am Stück unter 50, am Freitag war das in Augsburg den dritten Tage in Folge der Fall. Sollten die Zahlen übers Wochenende doch diese Marke überschreiten, würden sich die Lockerungen verschieben, sagt Diako-Geschäftsführer Claus Boldt. Zu beachten sei, dass pro Patient während des gesamten Aufenthalts nur eine feste Person zugelassen ist. „Diese muss bei der Aufnahme benannt werden.“ Der Besucher muss zudem zweifach geimpft, genesen oder im Besitz eines aktuellen Corona-Tests sein. Prinzipiell sind im Diako Besucher täglich von 14 bis 18 Uhr zugelassen. Die Beschäftigten auf den Stationen müssen laut Boldt darauf achten, dass in den Mehrbettzimmern nur jeweils ein Besucher gleichzeitig anwesend ist. Entsprechende Abstimmungen seien nötig.
Auch das Vincentinum in der Jakobervorstadt will wieder Besucher zulassen. Nach Angaben einer Sprecherin treten die Lockerungen am Dienstag, 1. Juni, in Kraft. Voraussetzung ist ebenfalls eine stabile Sieben-Tage-Inzidenz unter 50. Welche Regeln und Besuchszeiten gelten, will das Krankenhaus am Montagnachmittag auf seiner Homepage veröffentlichen.
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