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Augsburg: In Bergheim gibt es eine "Wellness-Weide" für Kühe

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In Bergheim gibt es eine "Wellness-Weide" für Kühe

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    Auf der "Wellness-Weide" der Augsburger Landwirte Juliane und Stefan Stork können die Kühe Sonne und frische Luft tanken.
    Auf der "Wellness-Weide" der Augsburger Landwirte Juliane und Stefan Stork können die Kühe Sonne und frische Luft tanken. Foto: Fridtjof Atterdal

    Zufriedene Kühe liefern bessere Milch, sind ausgeglichener und seltener krank. Das Augsburger Landwirts-Ehepaar Stefan und Juliane Stork ist überzeugt, dass aktiver Tierschutz nicht nur aus ethischen Gründen geboten ist, sondern sich durchaus auch wirtschaftlich rechnet. Weshalb sie für ihre Milchkühe in modernste Technik investiert haben. Die Kühe auf dem Hof im Stadtteil Bergheim werden von einem Roboter gemolken, der gleich noch darauf achtet, dass die Euter gesund bleiben und kleinste Probleme sofort dem Bauern meldet. Ein technischer Helfer hält den Stall rein, damit die Tiere nicht in ihrem eigenen Dreck stehen müssen. Und sogar die Körpertemperatur der Tiere wird elektronisch überwacht, wodurch das System noch vor der Kuh bemerkt, wenn es dieser nicht gut geht. Als neuesten "Service" für ihre Tiere haben die Storks jetzt eine "Wellness-Weide" an den Stall angegliedert, wo die Tiere jederzeit frische Luft schnuppern können, wenn es ihnen danach ist, wie Stefan Stork berichtet.

    Lasergesteuert findet der Melkroboter die Zitze der Kuh und "dockt" dort selbstständig an.
    Lasergesteuert findet der Melkroboter die Zitze der Kuh und "dockt" dort selbstständig an. Foto: Fridtjof Atterdal

    "Es ist für die Kühe besser, wenn sie ab und zu aus dem Stall herauskommen", so Landwirt Stork. Wie die meisten Bauern in Stadtnähe haben auch die Storks nicht das Land, um ihre Kühe den ganzen Tag auf einer Weide grasen zu lassen. Weshalb sie versuchen, ihnen die Stallhaltung so angenehm wir möglich zu machen. Direkt an den Stall am Ortsrand von Bergheim angrenzend, haben sie deshalb jetzt eine 3000 Quadratmeter große Wiese eingezäunt, die auch als "Schauweide" dienen soll. "Viele Kunden fragen, ob sie einmal in den Stall schauen dürfen", sagt Juliane Stork. Seitdem die Medien über diverse Tierskandale berichtet haben, wollten sich noch mehr Menschen davon überzeugen, dass es den Tieren auf dem Stork-Hof gut geht. "Wir haben auch nichts dagegen, wenn jemand in den Stall schaut", so die Landwirtin. Doch auch damit Kinder sich die Kühe in aller Ruhe und aus der Nähe ansehen könnten, haben sie die kleine Weide angelegt, auf welche die Tiere jederzeit selbstständig gehen könnten.

    Bislang seien die Kühe allerdings noch etwas zurückhaltend, was den Freigang anbelangt, so Stork. Vor allem morgens und in den Abendstunden, wenn die Sonne untergegangen ist, trauten sie sich ins Freie. "Drinnen gibt es weniger Fliegen und Bremsen - vermutlich bleiben sie deshalb lieber drin", sagt der Bauer. Und im Stall gehe es ihnen auch ziemlich gut, versichert er.

    Landwirt in Augsburg: Ein Melkroboter kümmert sich um Kühe

    Schon seit Längerem kümmert sich ein Melkroboter um die rund 80 Milchkühe auf dem Stork-Hof. Wann immer es ihnen danach ist, gehen die Kühe selbstständig in den Melkstand. Dort werden sie nicht nur gemolken, auch die Gesundheit ihrer Euter wird untersucht. Der Roboter ermittelt die Zahl von bestimmten Zellen aus dem Euter in der Milch, die wiederum Aufschluss auf die Gesundheit der Kühe geben. Ein weiterer Roboter behält im Blick, wie viel die Kühe trinken, ob sie sich bewegen und ob es Veränderungen in der Körpertemperatur gibt. "Indem wir sehr früh wissen, wenn es einer Kuh schlecht geht, können wir beispielsweise den Einsatz von Antibiotika minimieren", sagt der Landwirt.

    Gerade der Melkroboter trage viel zum Wohlbefinden der Kühe bei, ist Stork überzeugt. Bis zu viermal am Tag können sich die Tiere melken lassen - wann das der Fall ist, entscheiden sie selbst. "Auf diese Weise müssen sie nicht mit 12 Litern Milch im Euter herumlaufen", erklärt Stork. Gerade Kühe, die viel Milch geben, wüssten diesen "Service" sehr zu schätzen.

    Das Futter kommt aus regionalem Anbau

    Beim Futter achten die Storks auf Regionalität. "Wir füttern mittlerweile kein Soja mehr, weil das aus dem Ausland kommt", so Stefan Stork. Die Tiere bekommen neben Gras und Heu noch Gerste, Raps und Körnermais aus eigenem Anbau oder aus der Region. Auch die Bullen, deren Fleisch im Hofladen von Bruder Alois Stork verkauf wird, bekommen dieses Futter. Die Milch, die Kunden direkt am Stall aus dem Milchautomaten selbst zapfen können, kommt quasi frisch aus der Kuh. "Die Milch kommt vom Melkroboter in den Tank und wird nur noch gefiltert und gekühlt", erklärt Juliane Stork.

    Info: Frische Milch gibt es auf dem Stork-Hof an der Hauptstraße 38a in Bergheim jeden Tag von 6 bis 21 Uhr.

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