Das Augsburger Thelottviertel soll zur Bewohnerparkzone werden. Der Bauausschuss des Stadtrats beschloss am Donnerstag einstimmig eine entsprechende Prüfung. Hintergrund ist die anstehende Eröffnung des Bahnhofstunnels im Jahr 2023, die mehr parkende Pendler auf der Westseite des Bahnhofs zur Folge haben könnte. Grundsätzlich sieht die Stadt angesichts der steigenden Pkw-Dichte inzwischen mehr Möglichkeiten, das Bewohnerparken aus dem bisherigen Geltungsbereich der Innenstadt auszudehnen.
Kommt das Bewohnerparken auch in anderen Vierteln Augsburgs?
Zahlreiche Stadträte forderten noch die Prüfung weiterer Viertel. Auch in Lechhausen und rund um den Hochzoller Bahnhof gebe es ähnliche Probleme, so Gregor Lang (Sozialfraktion). "Eigentlich müsste man sich diese Gedanken für weite Teile des Stadtgebiets machen", findet er. Auch fürs Hochfeld und Oberhausen gibt es entsprechende Forderungen. Margarete Heinrich (parteilos) sagte, dass auch rund um die Endhaltestelle der Linie 3 in Haunstetten-West hoher Parkdruck in den Wohnstraßen herrsche, weil der Park-and-ride-Platz zu klein sei. Baureferent Gerd Merkle (CSU) betonte, aus seiner Sicht komme das Antonsviertel als Kandidat am ehesten in Frage.
Insgesamt werde man dem Stadtrat, wenn erwartungsgemäß entsprechende Anträge aus den Fraktionen eingehen, eine Aufstellung über Kosten und Personalbedarf für die entsprechenden Untersuchungen präsentieren. Hintergrund ist, dass die Ausweisung eines Bewohnerpark-Gebiets an bestimmte Voraussetzungen gebunden ist, etwa was den Parkdruck betrifft.
Merkle wies auch darauf hin, dass man die Wirkungen des Bewohnerparkens nicht überschätzen dürfe. Ein Teil der Parkplätze muss nämlich weiterhin für die Allgemeinheit ohne Parkausweis offen gehalten werden. Zudem entstehen den Bewohnern Kosten von aktuell 30 Euro pro Jahr für den Bewohnerparkausweis, ohne dass es eine Stellplatzgarantie gibt. "Denn grundsätzlich wird durch eine solche Regelung kein Parkplatz mehr gewonnen", so Merkle.
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