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Augsburg: Im Streit um die Holbein-Sanierung kommen jetzt auch die Schüler zu Wort

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Im Streit um die Holbein-Sanierung kommen jetzt auch die Schüler zu Wort

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    Aktionstag des Holbein Gymnasiums zur Generalsanierung: Sebastian Kneip (links) zeigt seinen Mitschülern Emil Winklharrer und Merle Schwinkes (rechts) seinen Entwurf.
    Aktionstag des Holbein Gymnasiums zur Generalsanierung: Sebastian Kneip (links) zeigt seinen Mitschülern Emil Winklharrer und Merle Schwinkes (rechts) seinen Entwurf. Foto: Silvio Wyszengrad

    Wie geht es weiter mit dem Holbein-Gymnasium? Diese Diskussion hat der scheidende Schulleiter Dieter Fiedler mit seinem Brief an den Stadtrat wieder ins Rollen gebracht. Fiedler, der nach diesem Schuljahr in den Ruhestand geht, wirft der Stadt vor, die Generalsanierung der Schule nicht entschlossen genug anzugehen und auf die lange Bank zu schieben. Am Montag besuchten einige Mitglieder des Stadtrats die sanierungsbedürftige

    Der Einladung von Rektor Fiedler an das innerstädtische Gymnasium sind Stadtratsmitglieder aus mehreren Fraktionen gefolgt. Der Austausch fand dabei vor einer besonderen Kulisse statt: In den Fenstern des Neubaus wurden mehrere Plakate zum Sanierungsbedarf der Schule ausgestellt. Auf einem sieht man heraushängende Kabel, bröckelnden Putz im Tunnel zwischen Neu- und Altbau und andere Mängel. "Repräsentative Aufnahmen", wie es Lehrer Thomas Körner-Wilsdorf formuliert. Andere Plakate stehen unter dem Titel "(un)mögliche Erweiterungsbauten" und zeigen - nicht immer ernst gemeint - wie die Raumknappheit überwunden werden könnte. Diese "spielerischen und kreativen Lösungen" (mehrere Gebäude entstammen dem Videospiel "Minecraft") seien laut Körner-Wilsdorf im Projekt-Seminar Architektur in der Oberstufe entstanden.

    Aktionstag: Schüler sollten sich mit "Zukunft des Holbein" beschäftigen

    Weitere Schülerideen werden bereits gesammelt, denn während die Stadtratsmitglieder von der Schulleitung durch Turnhalle und Chemiesäle des Gymnasiums geführt wurden, machten sich die Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines Aktionstags Gedanken. Eine Schulstunde sollten sie sich mit der Zukunft des Holbein-Gymnasiums auseinandersetzen, egal ob argumentativ oder zeichnerisch.

    Mit diesem Plakat macht das Holbein-Gymnasium auf seinen Sanierungsbedarf aufmerksam.
    Mit diesem Plakat macht das Holbein-Gymnasium auf seinen Sanierungsbedarf aufmerksam. Foto: Silvio Wyszengrad

    Schüler Sebastian Kneip hat die Zeit genutzt und seine Vision einer zukünftigen Hallstraße, die zwischen den Gebäuden des Gymnasiums verläuft, gezeichnet. Bei der

    Die Raumnot merken die Holbein-Schüler im Sportunterricht

    Wesentlich akuter ist für die Schüler aber das Problem des Raummangels. Laut Schülersprecher Emil Winklharrer leidet darunter zum Beispiel der Sportunterricht: "Wir haben mindestens eine Turnhalle zu wenig." Darum müsse man für den Sportunterricht drei verschiedene Turnhallen im Stadtgebiet anfahren. "Mit Umziehen und allem bleiben von einer Doppelstunde

    Immer wieder kommen die Schüler auch auf den Sanierungsbedarf zu sprechen und erzählen von gesperrten Tafeln, Klassenzimmern ohne Strom für Beamer oder Laptop oder bröckelndem Putz. Darum hofft Schülersprecher Noa von Gunten auf eine baldige Sanierung. Die bereits begonnene IT-Vernetzung der Schule sieht er als "richtigen Schritt". Bei der Lösung des Raum-Problems ist er weniger zuversichtlich. "Ich persönlich habe das Gefühl, dass die Stadt nicht zu hundert Prozent daran interessiert ist, dass das Holbein in seiner Vielfalt so weiterexistiert."

    Denkmalschutz macht Sanierung des Augsburger Gymnasiums kompliziert

    Bildungsreferentin Martina Wild (Grüne) hat in der Diskussion entgegnet, dass bereits erste Maßnahmen umgesetzt worden seien, etwa bei den Toiletten. Die vom Stadtrat 2017 beschlossene Ermittlung des Gesamtsanierungsbedarfs ist laut Wild mittlerweile auch angelaufen. Hoffnungen auf einen schnellen Fortschritt machte sie indes keine: In Anbetracht der sensiblen Innenstadtlage des Gymnasiums, des Denkmalschutzes und den damit einhergehenden hohen baulichen Anforderungen werde es sich um einen "langwierigen und äußerst komplexen Prozess" handeln.

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