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Augsburg: Im Stadtwald steht ein Umbau der Bäche an

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Im Stadtwald steht ein Umbau der Bäche an

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    Auf einer Musterstrecke am Floßgraben probierte das Forstamt 2016 eine Umgestaltung aus: Die relativ gerade Fließstrecke auf dem ersten Bild wurde durch Kiesaufschüttungen und Totholz aufgelockert.  Ein Klick und Sie sehen, wie es jetzt dort aussieht
    Auf einer Musterstrecke am Floßgraben probierte das Forstamt 2016 eine Umgestaltung aus: Die relativ gerade Fließstrecke auf dem ersten Bild wurde durch Kiesaufschüttungen und Totholz aufgelockert. Ein Klick und Sie sehen, wie es jetzt dort aussieht Foto: Nicolas Liebig/LPV

    Im Augsburger Stadtwald steht in den kommenden Jahren ein großer Umbau der Bäche an: Die insgesamt 70 Kilometer langen Bachläufe müssen ökologisch verbessert werden. „Momentan wird der Gewässerzustand als ,mäßig’ eingestuft, was vor allem am Fischbestand festgemacht wird“, sagt Eva Ritter, stellvertretende Forstamtsleiterin. Künftig sollen die Bäche für Fische besser passierbar sein. Dafür werden sie ihr Aussehen auf einem Drittel der Fließstrecke im

    Auf etwa 25 Kilometern Fließstrecke ist geplant, Kiesbänke aufzuschütten, um mehr unterschiedliche Lebensräume für verschiedene Fischarten zu bieten. Man hoffe, dass diese Verbesserung ins restliche Gewässersystem ausstrahle, so Ritter. Ein weiterer Baustein ist es, Betonschwellen und Bachunterführungen unter Wegen so umzubauen, dass sie für Fische besser passierbar sind.

    Im Sommer steht fest, ob es Fördermittel gibt

    Hintergrund der Überlegungen ist die Wasserrahmenrichtlinie der EU. Sie schreibt den Mitgliedsstaaten vor, ihre Gewässer bis 2027 in einen guten Zustand zu bringen. Vor diesem Hintergrund entstanden an Kraftwerken an Lech und Wertach in den vergangenen Jahren Fischtreppen und -bäche. Für die Bäche im Stadtwald (die Grafik zeigt den südlichen Abschnitt des Stadtwalds) ist die Stadt Augsburg zuständig. Um die Kosten nicht alleine tragen zu müssen, läuft eine Bewerbung um Fördergelder der

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    Allerdings, so Nicolas Liebig, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands, komme die Stadt so oder nicht umhin, ihre Bäche aufzuwerten, auch wenn es ohne EU-Förderung nicht das ganz große Paket werden dürfte. Liebig hat das Konzept zusammen mit dem Forstamt federführend ausgearbeitet. Momentan, so Eva Ritter vom Forstamt, sei man zuversichtlich, an Geld zu kommen. „Und es bietet sich jetzt an, das Projekt anzupacken.“

    Ein Punkt ist, dass der Freistaat seine Planungen für eine Aufweitung des Lechs vorantreibt, um ihn naturnäher zu gestalten („Licca liber“). Die Eintiefung des Flusses hat in den vergangenen Jahrzehnten dafür gesorgt, dass der Grundwasserstand im Stadtwald gesunken ist – der Wald ist somit zu trocken. „Um das zu beheben, ist Licca liber entscheidend. Aber mit dem Stadtwaldbach-Projekt kann man punktuell etwas bewirken“, so Ritter.

    Fische sollen die Bäche zum Laichen nutzen

    Bestandteil des Projekts soll auch sein, die Bäche wieder mit dem Lech zu verbinden. Vor 100 Jahren gab es oberhalb des Hochablasses eine Rinne, durch die Bach-Wasser in den Lech floss. Dieses Gewässer soll wiederbelebt werden. Die Idee: Lechfische könnten so wieder Zugang zu den Bächen im Stadtwald bekommen und sie zum Laichen benutzen. Allerdings muss dafür gebaut werden: Um zu verhindern, dass der Stadtwald bei Hochwasser unkontrolliert geflutet wird, muss an der Mündung eine Art Schleuse gebaut werden. Vor allem muss mehr Wasser in die Bäche gelangen, wenn man am nördlichen Ende des Stadtwalds wieder einen Teil in den Lech leiten will. Denn aus den Stadtwaldbächen werden die Altstadtkanäle mitgespeist.

    Umsetzung würde sieben Jahre dauern

    Darum soll der Lochbach, der an der Lechstaustufe 22 aus dem Lech ausgeleitet wird, künftig statt 1500 Litern pro Sekunde etwa 2000 Liter pro Sekunde führen. Diese zusätzlichen 500 Liter pro Sekunde sollen, nachdem sie den Stadtwald durchflossen haben, wieder in den Lech gehen. Um die zusätzliche Wassermenge zu verkraften, muss der

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